Blutgefässe des Mensch

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Blutgefäße.mehr
sind nämlich mit einer Lage sogen. Labzellen ausgekleidet, die sich am blinden Ende des Schlauchs immer neu bilden und allmählich der Öffnung näherrücken, wo sie zerfallen und ihren Inhalt, den Magensaft (s. d.), frei werden lassen. Bei jeder Mahlzeit findet die Bildung von Labzellen in verstärktem Maße statt; die Schleimhaut ist dabei stets stärker gerötet und etwas geschwollen. Im vollen [* 1] ist sie übrigens glatt, im leeren dagegen in Falten gelegt. - Die großen Blutgefäße des Magens, die sogenannten Kranzadern, stammen aus der Eingeweide- und obern Gekrösarterie; das venöse Blut ergießt sich in die Pfortader (s. Tafel »Blutgefäße«, [* 2] Fig. 4). Lymphgefäße und Lymphdrüsen sind zahlreich vorhanden.
Die
Nerven
[* 3] kommen vom
Vagus (s. d.) u.
Sympathikus (s. d.) her.
Magenkrankheiten betreffen am häufigsten die Schleimhaut, wie
der
Magenkatarrh; in manchen
Fällen kommen dabei flache Substanzverluste, die hämorrhagischen
Erosionen, vor, selten sind
der
Soor und die
Tuberkulose der Magen
schleimhaut. Als
Magenentzündung
(Gastritis) bezeichnet man einmal
eine leichtere Form der Drüsenveränderung
(Gastritis parenchymatosa), welche beim
Katarrh nicht selten vorkommt, zweitens
aber eine höchst gefährliche Eiterinfiltration in der Submukosa (phlegmonöse
Gastritis).
Eins der häufigsten Magen
leiden, namentlich bei Bleichsüchtigen, ist das runde
Magengeschwür, ebenfalls häufig bei ältern
Personen der
Magenkrebs. Beide gehen mit
Schmerzen,
Magenkrampf, nicht selten mit
Blutbrechen einher und können
zuweilen zur
Magenerweiterung, seltener zur Magen
schrumpfung oder
Verengerung führen. Vielerlei kolikartige
Schmerzen, welche
der
Laie kurzweg als
Magenschmerzen bezeichnet, rühren von Überfüllung des
Darms, wirklicher
Kolik,
Stuhlverstopfung,
Darmverengerung
etc. her. Ein sehr verbreitetes Übel ist die nervöse Magenschwäche, meist Teilerscheinung
allgemeiner
Nervosität. - Auch die
Haustiere sind oft von
Magenkrankheiten befallen.
Wiedergang - Wiedersic

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Wiederkäuer.Bei den Pferden entstehen infolge überreicher Aufnahme schweren Körnerfutters Magenkolik, die sehr oft zur Zerreißung der Magenwand führt, ferner der Gastrizismus (Dyspepsie). Häufiger erkranken die Wiederkäuer, [* 4] besonders die Rinder, [* 5] an Magenleiden. Indes ist der eigentliche Magen (vierter oder Labmagen) nur selten betroffen. Sehr oft liegt die Störung in den drei ersten oder Vormagen (Pansen, Haube oder Netzmagen und Löser oder Blättermagen). Durch Überfütterung mit grünem Klee oder andern Leguminosen [* 6] entsteht das Aufblähen (Blähsucht, Tympanitis).
Als Folge des Genusses schwerverdaulicher oder verdorbener Futterstoffe [* 7] können die Rinder an der akuten sowie an der chronischen Indigestion erkranken. Innere Verwundungen durch verschluckte scharfe Gegenstände (Nadeln, [* 8] Nägel [* 9] etc.), die bei Rindern häufig, bei Ziegen seltener vorkommen, werden bei Schafen nie beobachtet. Von den malignen Geschwülsten entstehen Sarkome in der Wandung des vierten Magens bei Rindern zuweilen. Bei Schweinen und Hunden kommt die Indigestion in der akuten und in der chronischen Form vor; eigentliche Entzündungen des Magens sind meist die Folge von Vergiftungen.
[* 1] ^[Abb.: Labdrüsen. a Entstehende Labdrüse (Einstülpung der Schleimhaut des Magens), b fertige Drüse.]