die
Sprache des alten
Lykien im westlichenKleinasien. Man hat dort neuerdings eine ziemlich
beträchtliche Anzahl von
Inschriften in dieser längst ausgestorbenen
Sprache entdeckt, die in einem dem griechischen verwandten
Alphabet abgefaßt sind (hrsg. von M.Schmidt, The Lycian inscriptions, Lond. 1869). Obwohl man sie lesen kann, so ist doch
ihre Übersetzung noch keineswegs gesichert, außer da, wo eine griechische
Übertragung danebensteht.
So viel ist ausgemacht, daß das Lykische eine flektierende
Sprache ist, wenn sich auch die von Savelsberg u. a. angenommene
Verwandtschaft mit den indogermanischen
SprachenIrans nicht bestätigt hat.
Vgl. Savelsberg, Beiträge zur Entzifferung der
lykischen Sprachdenkmäler
(Bonn
[* 5] 1874-78, 2 Hefte);
Sayce, Principles of comparative philology (3. Aufl.,
Lond. 1885);
(Bärlappgewächse), kryptogamische
Familie unter den
Gefäßkryptogamen, perennierende, immergrüne,
moosähnliche
Gewächse mit langgestrecktem, dichotom verzweigtem,
kriechendem
Stengel,
[* 7] aufrechten
Ästen und aus der Unterseite
der
Stengel
[* 8]
(Fig. 1A) entspringenden Nebenwurzeln. Die
Stengel sind in ihrer ganzen
Länge meist dicht besetzt mit zahlreichen
kleinen, sitzenden und herablaufenden, ganzen, linealischen oder schuppenförmigen, spitzen Blättern, welche spiralig oder
quirlständig angeordnet sind und bisweilen in zweifacher Gestalt an derselben
Achse auftreten.
Die Sporangien
[* 8]
(Fig. 1 C) befinden sich einzeln in der
Achsel von gewöhnlichen Blättern oder werden auf der
Basis schuppenartiger,
verbreiterter
Hochblätter entwickelt, mit denen sie als ein ähriger
Fruchtstand auftreten. Sie stellen meist nierenförmige,
an ihrer konkaven Seite festgewachsene Säckchen dar, die zur Reifezeit mit einem über den
Scheitel gehenden
Riß aufspringen. Die in den Sporangien enthaltenen
Sporen
[* 8]
(Fig. 1D) haben tetraedrisch-kugelige Gestalt und ein gelb gefärbtes,
durch netzförmige
Leisten verdicktes Exosporium.
Die
Entwickelung der Lykopodiaceen, besonders ihr wulstig-lappiger, chlorophyllloser, monözischer
Vorkeim
[* 8]
(Fig. 1B) und die
Ausbildung
einer einzigen Sporenart, weist ihnen eine
Stellung in der
Nähe der
Farnkräuter und
Ophioglosseen an und
unterscheidet sie als
Familie von den in den vegetativen Teilen ihnen zwar sehr ähnlichen, aber durch zweierlei
Sporen ausgezeichneten
Selaginelleen, mit denen sie in der
Klasse der Lykopodinen vereinigt werden. Die
Familie zählt etwas über 100 jetzt lebende
Arten in vier
Gattungen, von denen
Lycopodium Lykopodiaceen die wichtigste und artenreichste ist; die
GattungenPhylloglossumKze. und Tmesipteris Bernh.
sind australisch, die bisweilen epiphytisch wachsenden
Arten von Psilotum Lw.
bewohnen die
Tropen.
In den vorweltlichen
Perioden waren die Lykopodiaceen in viel größerer Anzahl, als ein Hauptbestandteil der
Vegetation, und zugleich
in weit stattlichern
Formen vertreten. Hier treten uns in der
Steinkohlenformation die
Schuppenbäume
(LepidodendronBrongn., s. Tafel
»Steinkohlenformation II«)
[* 9] als baumartige Lykopodiaceen entgegen, eine gegenwärtig gänzlich ausgestorbene
Gattung mit dichotom verzweigtem, bis über 30 m hohem und bis 4 m im
Umfang haltendem
Stamm, dessen
Rinde regelmäßig bedeckt
ist mit dicht stehenden, spiralig angeordneten, rhombischen, elliptischen oder sechseckigen
Blattkissen,
auf deren Mitte ein kleines
Wärzchen, die
Narbe des abgefallenen
Blattes, sich befindet. Auch kommen dünnere
Zweige vor mit
noch ansitzenden, steifen, linealischen Blättern, desgleichen walzenförmige, bisweilen an Tannenzapfen erinnernde Fruchtähren
am Ende der
Zweige mit zahlreichen schuppenförmigen Deckblättern, welche Sporangien mit zweierlei
Sporen
in ihrer
Achsel tragen.