[* 2]
Georg, Chemiker und Technolog, geb. zu
Breslau,
[* 3] studierte daselbst und in
Heidelberg
[* 4] und widmete sich dann der
Technik. 1864 bis 1876 weilte er in
England, anfangs als Chemiker einer
Steinkohlenteer-Destillation,
dann als
Leiter einer großen Sodafabrik im Tynedistrikt. Dabei führte er zahlreiche technisch-chemische Untersuchungen aus
und entfaltete eine vielseitige litterarische Thätigkeit. Die
Bürgerschaft seines Wohnorts
South-Shields wählte ihn in
den Erziehungsrat, den
Gemeinderat, zum
Präsidenten der öffentlichen
Bibliothek und zu andern Ehrenämtern.
ein wenig gebräuchlicher
Name für einen mit
Eiter gefüllten
Herd inmitten des Lungengewebes.
Ein Lungenabsceß entsteht nie als selbständiges
Leiden,
[* 7] sondern im Verlauf mannigfacher entzündlicher Vorgänge in den
Lungen, sehr
selten als
Ausgang der eigentlichen
Lungenentzündung.
Bald sind es
Fremdkörper, Speiseteilchen oder dergleichen durch Verschlucken
in die
Lunge gelangte
Reize, bald zersetzte faulige
Partikeln aus benachbarten Lungenabschnitten, welche eine
Eiterung veranlassen, anderseits bezeichnet man auch wohl irgend welche geschwürige
Höhlen bei
Lungenschwindsucht mit dem
schlecht gewählten
Namen der Lungenabscesse.
Allgemein anerkannt ist die Benennung bei umschriebenen
Entzündungen, welche durch Einschleppen fauliger
Partikeln auf dem
Weg der Blutbahn erfolgen, wenn an einer entferntern Körperstelle eiterige oder jauchige
Wunden zu Gerinnselbildungen
in den benachbarten
Venen Veranlassung gegeben haben (metastatischer
Absceß). Diese letztern eigentlichen Lungenabscesse bilden
das Endstadium schwerer Eiterfieber und sind von übelster Vorbedeutung. Nur selten wird der
Eiter entleert; es entsteht eine
Höhle, welche sich verkleinern kann, aber im besten
Fall behält der Kranke eine immer zu Vergrößerung undEntzündung
des Nachbargewebes neigende Geschwürsfläche zurück.
(griech.), derjenige Zustand des
Lungengewebes, bei welchem die Lungenbläschen
zusammengefallen und luftleer sind. Die Lungenatelektasis kann eine Fortdauer des Fötalzustandes der
Lungen sein, von der
Geburt an datieren
und ihre
Ursache in den Umständen haben, welche den
Eintritt derLuft in die Lungenbläschen der Neugebornen
hinderten, wie z. B. zu kraftlose Einatmung, große Lebensschwäche des
Kindes, oder sie kann später erworben sein, wenn
bei kraftlosen
Kindern oder sehr heruntergekommenen Kranken einzelne Lungenabschnitte lange Zeit hindurch bei der
Atmung nicht
ausgedehnt werden.
Besteht die Lungenatelektasis lange, so veröden die befallenen
Partien; ist ihr Gebiet ein beschränktes, so kann das
Leben des
Kindes fortbestehen. Die ist nicht in allen
Fällen sicher zu erkennen; man vermutet sie, wenn ein neugebornes
Kind
oberflächlich atmet, eine schwache und klanglose
Stimme, ein blasses, manchmal bläulichrotes
Gesicht
[* 8] hat, wenn es schlecht
saugt, viel schläft, an Stickanfällen und Zuckungen leidet. Die naturgemäße
Hilfe gegen das Übel
besteht in der künstlichen Anregung des
Kindes zum kräftigen Einatmen, z. B. auf reflektorischem Weg durch sanfte
Schläge
auf die
Hinterbacken, durch Schwenken des
Körpers, Bespritzen des Brustkorbs mit kaltem
Wasser, Auswischen des
Schleims aus
dem
Munde, Darreichung eines milden
Brechmittels oder direkte
Entfernung der Schleimmassen durch Saugen
mittels eines
Katheters.
Die Kompressionsatelektasie entsteht durch
Druck auf die
Lunge, am häufigsten veranlaßt durch
Flüssigkeit im Brustfellsack
oder im
Herzbeutel, durch
Verkrümmung der
Wirbelsäule oder
Geschwülste im Brustkorb, durch Heraufdrängen des
Zwerchfelles
infolge großer Unterleibsgeschwülste oder
Bauchwassersucht. Der Einfluß namentlich größerer, durch
Kompression atelektatischer
Lungenpartien auf den
Organismus ist ungemein nachteilig wegen der Behinderung des
Blutumlaufs in den
Lungen; es tritt
Stauung
im rechten
Herzen, im gesamten Venensystem und den gesunden Lungenpartien ein, so daß es schließlich sogar zu
Lungenödem
(s. d.) kommen kann. Die Behandlung der Kompressionsatelektasie hat vor allen
Dingen gegen die veranlassenden
Momente vorzugehen; hochgradige
Stauung in den
Lungen kann lokale Blutentziehung
und selbst einen
Aderlaß notwenig ^[richtig: notwendig] machen.
(Gangraena pulmonum), das
Absterben einzelnerPartien der
Lunge, tritt bald in umschriebener Form in kegelförmigen
Herden von Kirschgröße und darüber, bald in weiterer Verbreitung, etwa über einen ganzen Lungenlappen,
auf. An der vom Lungenbrand ergriffenen
Stelle verwandeln sich das stockende
Blut und das Lungengewebe samt den dasselbe erfüllenden
Ausschwitzungsprodukten in einen schwärzlichgrünen, stinkenden Brandschorf, welcher sich später durch
Erweichung löst,
oder in eine schmutzig graue, grünliche oder bräunliche, aashaft riechende, breiige oder jauchige
Masse
um. Gewöhnlich findet diese Brandmasse ihren
Weg in benachbarte
Bronchien und wird so durch
Husten entleert, worauf sie eine
mit brandigen Wandungen umgebene
Höhle hinterläßt. Die
Ursachen des Lungenbrandes bilden entweder 1) von außen durch die
Luftröhrenzweige in die
Lunge gelangende faulige
Fremdkörper, wie namentlich Speisereste, die beim Verschlucken
oder bei künstlichem
Füttern Geisteskranker sehr häufig diesen Weg nehmen, oder 2) Entzündungsherde der
Lunge, welche durch
Fäulniskeime nachträglich
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