Die beiden letztern
Länder boten ihm die meisten
Motive zu seinen Bildern, die sich beinahe alle in
England befinden. Man rühmt
seine große Herrschaft über die feinsten
Nüancen der
Farben, sein
Geschick, rasch aufzufassen und mit
wenigen
Zügen die
Wirkung von
Farbe und
Licht
[* 7] zu geben, namentlich das
Charakteristische zu treffen, während die
Zeichnung nicht
überall korrekt ist. Ebenso groß wie sein
Ruf als Aquarellist in
England ist in
Schweden der des geistreichen Reisebeschreibers.
Seine Schilderungen von
Italien,
Spanien und
Indien sind unter demTitel: »En målares anteckningar« (Stockh.
1871-73, 3 Bde.) erschienen. Lundgren starb in
Stockholm.
[* 8]
Die ehemaligen Festungswerke sind meist verschwunden. Unter den
Plätzen sind der
Markt und der sogen.
Sand die schönsten.
Lüneburg hat 4
Kirchen, darunter eine katholische. Die evangelischen, in den letzten Jahrzehnten sämtlich restauriert, sind: die
Michaeliskirche (aus dem 15. Jahrh., mit den Begräbnisstätten der lüneburgischen
Fürsten), die fünfschiffige Johanniskirche
(die älteste, aus dem 14. Jahrh., im reinsten gotischen
Stil ausgeführt, mit 113 m hohem
Turm)
[* 16] und die
Nikolaikirche (gleichfalls aus dem 14. Jahrh., mit großartigem Mittelschiff).
Sonstige
bemerkenswerte Gebäude sind: das am Marktplatz liegende altertümliche
Rathaus mit in den letzten
Jahren restaurierter
Gerichtslaube (die
Decken- und Wandgemälde sind vonMünchener Künstlern wiederhergestellt), großem
Fürstensaal, alten Bildnissen,
Glasmalereien und Schnitzwerken etc. (von dem ehemals in demselben aufbewahrten Silbergerät
[s.
Lüneburger Silberschatz]
[* 17] sind gute galvanoplastische
Nachbildungen hier zurückbehalten worden); die großen Gebäude
des ehemaligen Michaelisklosters (jetzt
Seminar u.
Landgericht); das alte Kaufhaus etc. Die Zahl der Einwohner beträgt (1885)
mit derGarnison (4
EskadronsDragoner Nr. 16) 19,336 (darunter 499 Katholiken und 164
Juden). Lüneburg hat eine
große, schon seit 906 benutzte
Saline (jährliche
Produktion 212,500 Doppelzentner
Salz),
[* 18] mit
Solbad verbunden, ein fiskalisches
Gipswerk auf der westlichen Seite der
Ilmenau in den bis 56 m ansteigenden
Höhen (Schildstein,
Kalk- und Zeltberg), ein
Eisenwerk,
Zement-,
Tapeten- und Böttcherwarenfabrikation, eine Haartuchweberei und Roßhaarspinnerei, eine chemische
Fabrik,
eine Kunstmühle, ansehnliche
Kunst- und Handelsgärtnerei, renommierten Weinhandel,
Handel in
Getreide,
[* 19]
Holz,
[* 20]
Heu,
Stroh,
Wolle,
Wachs etc. Bekannt sind auch die
LüneburgerBricken
(Neunaugen). ist Sitz einer
Regierung, eines Landratsamtes für den Landkreis
Lüneburg, eines
Landgerichts, einer Berginspektion, eines
Hauptsteueramtes, einer Oberförsterei, einer
Handelskammer
etc. und hat ein
Gymnasium, ein
Realgymnasium, ein Schullehrerseminar, einen Museumsverein für das
Fürstentum Lüneburg mit reichen
Sammlungen, eine
Strafanstalt etc. Zum Landgerichtsbezirk Lüneburg gehören die zwölf
Amtsgerichte zu
Bergen,
[* 21]
Bleckede,
Celle,
Dannenberg,
Isenhagen,
Lüchow, Lüneburg,
Medingen,
Neuhaus a. E.,
Soltau,
Ülzen und
Winsen a. L. - Der
Ort war schon 795 vorhanden,
erhielt aber erst Bedeutung, nachdem auf dem Kalkberg 904 das Benediktinerkloster des heil.
Michael gegründet wurde. 1382 ward
das
Kloster in die Stadt verlegt.
Ganz besonders gewann Lüneburg durch die Zerstörung von
Bardowiek (1189), indem ein großer Teil der Bewohner
dieser Stadt sich in Lüneburg niederließ. 1247 erhielt Lüneburg
Stadtrecht und trat später der
Hansa bei; auch war es 1267-1369 die
Residenz
der ältern
LüneburgerLinie.
KaiserKarl IV. belehnte 1370 die
Herzöge von
Sachsen
[* 22] mit den lüneburgischen
Landen; die Stadt,
durch den Übermut des
HerzogsMagnus von
Braunschweig
[* 23] gereizt, schloß sich ihnen 1371 an.
In dem sich daraus
entwickelnden
Krieg war die Stadt selbst Schauplatz eines blutigen
Kampfes, in dem die
Braunschweiger geschlagen
wurden.
Doch unterwarf sich Lüneburg nach dem
Tode des
HerzogsMagnus 1373 wieder den
Welfen. 1530 bekannte sich Lüneburg zur
Reformation, verlor
im 16. Jahrh. den größten Teil seiner
Freiheiten, wurde im Dreißigjährigen
Krieg von den
Schweden unter
Banér eingenommen, aber vom
HerzogGeorg wieder besetzt. 1655 wurde das
Kloster des heil.
Michael in
eine Ritterschule umgewandelt.
Wenn der Wohlstand der früher sehr reichen Stadt auch im 17. Jahrh.
gelitten hatte, so blieb sie noch im
Besitz der
Salzwerke und erhob sich seit der Mitte des 19. Jahrh. zu neuer
Blüte.
[* 24] Bei
Lüneburg lieferten die Verbündeten unter
Dörnberg den
Franzosen unter Morand ein siegreiches
Gefecht.
Vgl.
Volger,
Führer
durch die Stadt Lüneburg (Lüneb. 1876);