Palästina
[* 1] in den letzten 3000
Jahren nicht wesentlich geändert haben kann, weil die Nordgrenze der
Dattelpalme mit der Südgrenze
des
Weinstocks zusammenfällt. Unzweifelhaft steht fest, daß in nördlichen Gegenden manche
Pflanzen im
Lauf der Zeit ausgestorben
sind, wie die
Birke, welche früher auf
Island,
[* 2] auf den
Shetlandinseln und inLappland in ganzen Wäldern
vorkam, daselbst verschwunden ist; doch kann man aus einzelnen derartigen
Thatsachen ebensowenig wie daraus, daß durch das
Anwachsen von Eismassen, wie an der Ostküste von
Grönland, Landstriche, die früher bewohnt waren, unbewohnbar geworden
sind, auf eine säkulare Veränderung in den Temperaturverhältnissen schließen.
Einen wesentlichen Einfluß auf die Lufttemperatur übt die
Erhebung über den Meeresspiegel aus. Je größer die
Höhe, desto geringer ist die Lufttemperatur. Weil die
Luft in der
Nähe der Erdoberfläche durch diese erwärmt wird, sie selbst aber ein
schlechter Wärmeleiter ist, so wird die
Temperatur der höhern Luftschichten nicht mehr direkt durch die Erdoberfläche erhöht,
sondern die erwärmte
Luft, welche durch
Ausdehnung
[* 3] leichter geworden ist, steigt empor und führt ihre
Wärme
[* 4] den höhern
Schichten
zu. Dadurch kommt die
Luft unter einen geringern
Druck, dehnt sich deshalb aus und erfährt durch den dazu erforderlichen Wärmeverbrauch
eine Temperaturabnahme.
Enthielte die
Luft keinen Wasserdampf, so würde ihreTemperatur für jede 101 m
Erhebung um 1° sinken;
weil aber stets Wasserdampf in der
Luft vorhanden ist, so sinkt ihre
Temperatur nach der
Höhe zu um so langsamer, je feuchter
die
Luft ist, und deshalb erfolgt die Temperaturabnahme im
Winter langsamer als im
Sommer. Zwischen Genf
[* 5] und dem St.Bernhard
kommt 1° Temperaturabnahme im
Dezember auf 276 m
Erhebung und im
August auf 147 m. Wenn das
Gesetz für die Temperaturabnahme
mit der
Höhe für einen
Ort bekannt ist, so kann man aus ihm und seiner
Höhe über dem Meeresspiegel berechnen, welche
Temperatur
an dem betreffenden
Ort vorhanden sein würde, wenn er in der
Höhe der Meeresoberfläche liegen würde.
Dies nennt man: die
Temperatur des
Ortes auf die Meeresoberfläche reduzieren. Auf diese
Weise sind alle
Beobachtungen, die zur
Zeichnung der
Isothermen benutzt sind, auf den Meeresspiegel reduziert und dadurch die lokalen Einflüsse, welche
Gebirge und
Hochebenen auf die
Temperatur ausüben, beseitigt worden.
[* 6]
(Kompressoren),
Maschinen und Vorrichtungen, welche dazu dienen,
Luft oder eine andre Gasart
auf ein kleineres
Volumen zusammenzupressen, als sie schon einnimmt. In ihrer einfachsten Gestalt nennt man die Luftverdichtungsmaschinen
Kompressionspumpen
(s. d.). Die gewöhnlichsten Luftverdichtungsmaschinen sind die
Gebläse
[* 7] (s. d.), welche die
Luft in Röhrenleitungen drücken,
um
sie nach einer
Feuerung oder einem Schmelzapparat zu leiten. Bei sehr großen
Gebläsen, wie bei Hochöfengebläsen, benutzt
man diese
Luft auch noch zum
Heben von
Lasten (pneumatische
Gichtaufzüge).
Für denBerg- und Tunnelbau hat die
komprimierte Luft ganz besondere Vorteile, indem einerseits die aus den
Maschinen ausströmende
gebrauchte
Luft zur
Ventilation beiträgt und die große
Hitze der Maschinenräume mit Dampfbetrieb vermeidet, anderseits alle
Arbeitsmaschinen, welche ihren
Ort verändern, mit Leichtigkeit durch
Schläuche von der Hauptleitung aus angetrieben
werden können. Die von Sommeiller nach dem
Prinzip des hydraulischen
Widders konstruierten Stoßkompressoren setzen ein Wassergefälle
voraus und haben sich wenig bewährt, man benutzt daher jetzt nur
Pumpen
[* 9] als Luftverdichtungsmaschinen. Bei der
Verdichtung der
Luft wird
Wärme frei,
und
da man, um geringe
Dimensionen der
Arbeitsmaschine zu erhalten, dieVerdichtung sehr hoch treibt, so
erreicht die
Temperatur eine den Maschinenteilen schädliche
Höhe, und man muß die
Luft während des Verdichtungsprozesses
kühlen. Je nachdem nun das
Wasser in den
Cylinder der
Maschine
[* 10] tritt oder denselben nur von außen umgibt, unterscheidet man
nasse und trockne Luftverdichtungsmaschinen. Von den erstern kam die Johnsonsche
Maschine zuerst am
Mont Cenis zur Anwendung.
[* 6]
Fig. 1 zeigt das
Prinzip. An den liegenden, doppelt wirkenden
Cylinder a mit Scheibenkolben schließen sich beiderseits die
Aufsatzröhren b, welche die
Saugventile c und die Druckventile d trugen. Das
Kühlwasser fließt aus dem Behälter e beständig
zu und bei geöffneten
Saugventilen in den
Cylinder. Die Druckventile führen nach dem Windsammelkasten,
welcher die
Luft durch das
Rohr f abführt; g ist ein
Schwimmer im
Kasten h, welcher durch ein
Ventil
[* 11] das durch d entweichende
Kühlwasser abführt.
Die
Konstruktionen von Sommeiller beruhen auf demselben
Prinzip und unterscheiden sich nur in der Detailkonstruktion derVentile
oder auch der Kühlwasserabführung.
[* 6]
Fig. 2 zeigt die nasse Luftverdichtungsmaschine von
Sievers (Maschinenbauaktiengesellschaft
in
Kalk). Sie besteht aus zwei aus einem
Stücke gegossenen hohlen Mönchkolben a, welche in die Pumpencylinder b tauchen,
die auf gemeinschaftlicher Grundplatte befestigt sind. c Ventilkasten, d
Saugventile, e
Druck-