katzenartig. Am
Tag liegt er in
Klüften,
Höhlen oder im Dickicht versteckt, und nur des
Nachts geht er auf
Raub aus. Er jagt
besonders größere
Vögel
[* 1] und
Säugetiere bis zum
Reh
[* 2] und
Elch, mordet viel mehr, als er zur
Nahrung braucht, und macht sich
dem
Jäger und
Hirten gleich verhaßt. Er meidet den
Menschen, soviel er kann; verwundet und in die
Enge
getrieben, greift er aber tapfer an und wird zu einem keineswegs zu verachtenden Gegner. Die Luchskatze wirft zehn
Wochen
nach der Paarung 2-3
Junge in einem so abgelegenen
Versteck, daß bis jetzt noch niemand ein
Geheck gefunden hat.
In der Gefangenschaft zeigen sie sich sehr empfindlich und hinfällig. Luchsfleisch gilt als schmackhaftes
Wildbret, das
Fell
ist sehr geschätzt. In der deutschen
Mythologie spielt der Luchs etwa dieselbe
Rolle wie die
Katze,
[* 3] und vielleicht sind die
Tiere,
welche
FreiasWagen ziehen, Luchse und nicht
Katzen.
[* 4] In Südeuropa vertritt unsern Luchs der schwächere Pardelluchs
(Felis pardina Luchs), mit rötlich braunfahlem, schwarz geflecktem und gestreiftem
Pelz, und in
Nordamerika,
[* 5] nördlich von den
großen
Seen, östlich bis zum
Felsengebirge, lebt der Polarluchs oder Pischu (F. canadensisDesm.); dieser ist bräunlich silbergrau,
schwach gefleckt, an der Unterseite grau, lebt wie unser und sein
Fleisch und
Pelz werden wie vom letztern
verwertet. Auch der nordamerikanische Rotluchs (F. rufa Güldst.)
liefert
Pelzwerk.
[* 6]
die
Felle der verschiedenen Luchsarten, kommen aus
Skandinavien, Rußland,
Sibirien,
China
[* 8] und
Nordamerika
in den
Handel, die schönsten aus
Schweden.
[* 9] Sie bilden ein sehr weiches, leichtes, langhaariges
Pelzwerk, welches, naturell
auch braun oder schwarz gefärbt, besonders zu Pelzfutter und Damenpelzen, selbst in wärmern
Ländern, benutzt wird. Rußland,
China, die Türkei
[* 10] und
Ägypten
[* 11] verbrauchen die größte
Menge. Die Pfoten werden von den
Tataren zu Mützenbesätzen
verwendet. Die nordamerikanischen Luchskatzenfelle (s.
Luchs) sind kleiner, grob- und kurzhaariger und finden ihre meisten
Abnehmer in der Türkei. Die Gesamtproduktion von Luchsfellen beträgt jährlich etwa 50,000
Stück (in
Nordamerika 26,000,
in
Asien
[* 12] und
Alaska 15,000, in
Skandinavien und Rußland 9000
Stück).
fahrbarer
Paß
[* 15] der
Graubündner Alpen (714 m ü. M.), führt von Mayenfeld (520 m) zwischen dem
Falknis und dem schroff zum
Rhein abstürzenden Fläscher
Berg hindurch nach Balzers (480 m), also nach
Liechtenstein.
[* 16] Er hat
eidgenössische Festungswerke, welche quer über das Paßthal laufen, einerseits hinauf am
Falknis, anderseits bis zu
den Blockhäusern auf der
Höhe des Fläscher
Bergs.
1)
Gajus, Begründer der
Satire, wahrscheinlich 180
v. Chr. zu Suessa Aurunca in
Kampanien aus einem vornehmen
und begüterten latinischen Rittergeschlecht geboren, lebte später in
Rom,
[* 24] wo er durch verwandtschaftliche
Verbindungen und
seine
Bildung eine angesehene
Stellung einnahm; insbesondere stand er mit dem jüngern
Scipio, den er auch
in den Numantinischen
Krieg begleitete, und
Lälius in vertrautestem
Verkehr. Er starb 103 in
Neapel.
[* 25] Durch ihn hat die römische
Satire die Form erhalten, unter welcher diese den
Römern eigentümliche Dichtungsart später von Horaz,
Persius und Juvenal
ausgebildet worden ist.
Wie die
Fragmente seiner von Zeitgenossen und Spätern trotz mancher Nachlässigkeiten in der Form hochgeschätzten 30
BücherSatiren zeigen, waren seine Gedichte in verschiedenen
Metren, überwiegend aber in
Hexametern abgefaßt und behandelten in der
damaligen gebildeten Umgangssprache alle
Erscheinungen des politischen, sozialen und wissenschaftlichen
Lebens sowie eigne
Erlebnisse in ungezwungenster
Weise mit größtem
Freimut und einem oft derben, aber gesunden
Humor, der
nicht selten in den rücksichtslosesten
Spott der herrschenden Verkehrtheiten überging.
Beste Sammlungen der
Fragmente von
Lucilius
Müller (Leipz. 1872) und
Lachmann (Berl. 1876).
(lat.), in der röm.
Mythologie Lichtgöttin, vorzugsweise die an das Lebenslicht fördernde Geburtsgöttin
Juno, der zu
Ehren von den römischen
Matronen1. März ein heiteres
Fest gefeiert wurde. In ihren
Kasten wurde für jede männliche
Geburt ein
StückGeld gethan.
Auch
Diana führte als Geburtsgöttin den
Namen Lucina.