(franz. Golfe du Lion, bei den Römern Mare Gallicum), große Bucht des Mittelländischen Meers, an der südöstlichen
Küste Frankreichs, zwischen dem nordöstlichsten Kap Spaniens, Cabo de Creus, und den Hyèrischen Inseln. Die Küste ist im westlichen
Teil, bis zur Rhônemündung, flach und sandig und besteht aus sich aneinander reihenden flachen Kurven.
Hinter den begleitenden Dünen liegen langgestreckte Lagunen (Etangs), welche durch enge Kanäle (Graus) mit dem Meer in Verbindung
stehen. Sandbänke und heftige Nordstürme hindern die Schifffahrt. Vom Kap Couronne an wird die Küste steil und felsig, das
Meer tief. Zuerst öffnet sich der Golf von Marseille mit den Inseln If, Ratoneau etc.; dann folgen das Kap
Bec d'Aigle und die Reede von Ciotat, weiterhin die Reede von Toulon. Die wichtigsten Städte am Löwengolf sind: Toulon, Marseille, Cette
und Agde. S. Karte »Frankreich«.
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(Lewenhaupt, Leionhufwud), Adam Ludwig, Graf von, schwed. General, geb. im Lager vor
Kopenhagen, studierte in Lund, Upsala, Rostock und Wittenberg, trat sodann als Kornett in das von dem kurbayrischen General Bils
Bielke zu Hamburg errichtete Regiment und machte den Krieg in Ungarn mit, nahm aber als Rittmeister seinen Abschied. Einige Zeit
darauf wurde er Major in dem Hilfskorps, welches Karl XI. kraft eines Vertrags an die Holländer überließ.
Als nach dem Ryswyker Frieden 1697 diese Truppen entlassen wurden, kehrte Löwenhaupt nach Schweden zurück. Beim Beginn des Nordischen
Kriegs 1700 von Karl XII. zum Obersten ernannt, focht er in den Ostseeprovinzen, blieb daselbst, als der König nach Polen zog,
siegte über das russisch-litauische Heer bei Jakobstadt (1704) und Gemauerthof (1705) und wurde 1706 zum
Generalleutnant und Gouverneur von Liv- und Kurland befördert. 1708 vereinigte er sich mit Karl XII., nachdem er sich mit 16,000
Mann unter großen Verlusten durch die Russen unter Menschikow bei Liesna und Wörden in der Ebene von Severien geschlagen, 23. Okt. zu
Rukowa.
Nach der unglücklichen Schlacht bei Poltawa, welcher Löwenhaupt als General der Infanterie beiwohnte, und deren Verlust besonders seiner
Feindschaft mit Renskiöld beizumessen war, suchte er den Rest der Armee zu retten, mußte aber aus Mangel an Nahrung und Geschützen
am Dnjepr eine Kapitulation unterzeichnen, nach welcher er selbst und der unter seinem Oberbefehl
stehende Rest seines Heers sich als Kriegsgefangene an die Russen ergaben. Er starb, von der Königin Ulrike Eleonore zum Reichsrat
ernannt, in der Gefangenschaft
2) Belgischer s. unten: Niederländischer Löwenorden. -
3) Braunschweigischer s. Heinrichs des Löwen Orden. -
4) Kurfürstlich hessischer Löwenorden, Zivil- und Militärverdienstorden, gestiftet vom Landgrafen Friedrich II. mit einer
Klasse und 41 Rittern; 1818 erweitert zu vier Klassen, mit neuem Statut von 1851 und 1876 unter die »großherzoglich
hessischen Orden« aufgenommen. Der Orden hat jetzt eine Klasse und ist für die volljährigen Mitglieder des Gesamthauses bestimmt.
Die Dekoration besteht in einem ovalen goldenen Ring, in dessen Mitte der goldene Löwe steht, umgeben von der Devise: »Virtute
et fidelitate« (»Für Tapferkeit und Treue«);
die Rückseite zeigt die Worte:
»Fridericus II Dei gratia Hassiae
Landgravius instituit 1770«;
dazu kommt ein achtstrahliger Silberstern mit lasurnem Schilde, dem hessischen Löwen und dem
Wahlspruch.
Das Band ist karmesinrot. -
5) Nassauischer und königlich niederländischer Hausorden vom goldenen Löwen, 29. Jan., resp. gemeinschaftlich
vom Herzog Adolf von Nassau und König Wilhelm III. der Niederlande gestiftet und nur aus einer Klasse bestehend, ward gemeinschaftlich
oder einzeln von den Chefs der beiden Häuser verliehen. Der Orden hat fünf Klassen. Die Dekoration ist ein weiß emailliertes
Kreuz mit vier goldenen N zwischen den Flügeln. Der blaue Mittelschild zeigt im Avers den Löwen, auf dem
Revers die Devise: »Je maintiendrai«. Der achtstrahlige silberne Stern der Großkreuze, ebenso der vierstrahlige der zweiten
Klasse hat den gleichen Mittelschild; die Ritter dritter Klasse tragen den Orden am Band mit Rosette, die vierte und fünfte Klasse
ohne Rosette, je kleiner. Das Band ist orange mit blauen Randstreifen. Für Nassau erlosch der Orden -
6) Niederländischer Löwenorden, gestiftet vom König Wilhelm II. als Zivilverdienstorden, hat drei Klassen: Großkreuze,
Komture und Ritter, dazu Brüder (für Proben der Humanität). Die Dekoration besteht in einem weiß emaillierten
Kreuz mit vier goldenen W zwischen den Flügeln und im Avers des blauen Mittelschildes mit dem Wahlspruch: »Virtus nobilitat«
(»Tugend adelt«),
auf dem Revers den goldenen Löwen. Das Band des Ordens ist blau mit Orangestreifen. Die Großkreuze tragen außer
dem Kreuz einen goldenen Stern, auf welchem das Ordenszeichen liegt, die Komture die Dekoration um den Hals
und auf der Brust ein goldenes Kreuz mit Krone, die Ritter das Kreuz im Knopfloch, die Brüder eine silberne Medaille. Diese erhalten
eine Pension von 200 Gulden. S. Tafel »Orden«, Fig. 15.
Grafschaft des ehemaligen schwäb. Kreises, zwischen dem Herzogtum Württemberg und
der Grafschaft Hohenlohe, jetzt zu den Oberämtern Backnang und Weinsberg im Neckarkreis des Königreichs Württemberg gehörig, 140 qkm
(2½ QM.) groß. Die Grafschaft gehörte bis 1277 einem Zweig der Grafen von Kalw, kam durch Kauf 1281 an Rudolf von Habsburg, der
sie 1282 seinem natürlichen Sohn Albrecht übertrug. Der letzte von dessen Nachkommen, Heinrich, verkaufte 1441 die
Grafschaft an den Kurfürsten Friedrich I., den Siegreichen, von der Pfalz, der sie hierauf seinem natürlichen Sohn Ludwig überließ,
welcher vom Kaiser Maximilian I. 1494 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde.
Ludwigs Enkel Ludwig III. brachte durch Heirat die Grafschaften Wertheim, Rochefort und Montaigne sowie die
Herrschaften Breuberg, Herbemont und Chassepierre an sein Haus und nannte sich Graf von Löwenstein-Wertheim. Seine Söhne Christoph Ludwig
und Johann Dietrich gründeten die beiden noch blühenden Linien: Löwenstein-Wertheim-Virneburg oder die evangelische (ältere) Linie,
seit 1803 Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, und Löwenstein-Wertheim-Rochefort oder die katholische (jüngere) Linie, jetzt Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.
Die letztere wurde 1711 reichsfürstlich und erhielt 1713 Sitz und Stimme auf der Reichsfürstenbank; die erstere wurde 1812 vom
König von Bayern gefürstet. In der Napoleonischen Zeit wurden beide Linien mediatisiert. Ihre Besitzungen, welche auf bayrischem,
württembergischem, badischem und hessischem Gebiet liegen, sind die Grafschaften und Wertheim und die
Herrschaft