der Oberlauf der
Limmat (s. d.). Früher mündete sie nicht in den
Walensee selbst, sondern in dessen trägen
Abfluß Maag, welchem der ungestüme Bergstrom all seinen Schlamm und sein
Geschiebe zuführte. Dadurch erhöhte sich das
Bett
[* 5] der immer mehr, so daß der Abfluß der Gewässer gehindert und die Gegend von
Wesen fast ganz unter
Wasser gesetzt wurde. Die Linth-Maag irrte in Schlangenwindungen weiter und verwandelte die Gegend weithin in
Sumpf. Der notwendige
Kanalbau wurde auf
Grund der Vorarbeiten von
Joh.
KonradEscher vonZürich
[* 6] 1807 begonnen.
Zunächst sollte die Linth in den
Walensee geleitet, dann aber auch die Maag-Linth bis in den
Zürichsee tiefer
gelegt, in gerade
Richtung gebracht und durch starke
Dämme gesichert werden. Der Molliser oder
Escher-Kanal, vollendet,
ist 6,17 km lang und führt die gefährlichen
Geschiebe in den
Walensee; der Linthkanal ist 20,15 km lang und verbindet den
Walensee mit dem obern
Zürichsee. Es wurden 10,000
Hektar Land gewonnen; die
Kosten beliefen sich auf 1,400,000
Fr. In
Anerkennung der großen
VerdiensteEschers verlieh der
GroßeRat von Zürich
ihm und seinen Nachkommen den Namenszusatz »von der
Linth« (s.
Escher von der Linth). Am linken
Ufer des Linthkanals liegt die Linthkolonie, seit 1819 eine
landwirtschaftliche
Armenschule. Am 25. und kämpften 10,000
Franzosen unter
Soult, welche die Linth forcierten, gegen 8000
Österreicher
unter
Hotze, welcher bei Schännis fiel.
(spr. linnt'n), 1)
WilliamJames, engl. Illustrator, geb. 1812 bei
London,
[* 7] bildete sich unter dem Kupferstecher
Bonner aus, widmete sich aber dann der
Illustration und dem
Holzschnitt, den er zu großer Leistungsfähigkeit
entwickelte. 1846 u. 1847 illustrierte er die Geschichte der
Holzschneidekunst für die »Illustrated
LondonNews«, 1860 die
»Werke verstorbener britischer
Maler« für die »Art-Union«, 1864 das von seiner
Gattin verfaßte
Buch »The lake country«, 1869
Hollands
Gedicht »Kathrina«, 1877
Bryants »Flood of years« und 1878 dessen »Thanatopsis«. 1867 zog
er nach den
Vereinigten Staaten,
[* 8] lebte einige Jahre in
New York und ließ sich zuletzt in
NewHaven
(Connecticut) nieder, wo er
ein großes
Institut für
Holzschneidekunst begründete, welches einen bedeutenden Einfluß auf die virtuose
Ausbildung der
nordamerikanischenXylographie im malerischen
Sinn übte. Er malt auch in Aquarell und ist auch als Schriftsteller
thätig. Er gab heraus: »Clarible, and other poems« (1865);
2)Elizabeth, geborne
Lynn, engl. Schriftstellerin, geb. zu Derwentwater
in
Cumberland, seit 1858
Gattin des vorigen, lebt in
London. Sie hat sich viel in
Italien
[* 9] aufgehalten und dort eng an den Dichter
Landor (s. d.) angeschlossen, dessen litterarische Adoptivtochter
sie sich
nennt. Der erste ihrer zahlreichen
Romane war: »Azeth the Egyptian« (1846),
dem »Amymome, a romance of
the
days of Pericles« (1848) folgte. Mit ihrem nächsten
Buch: »Realities of modern life« (1851),
wandte sie sich der
Darstellung
moderner Verhältnisse zu. Es erschienen weiterhin: »Witch stories« (1861) und »The
lake country«, eine von ihrem
Gatten illustrierte
Beschreibung der englischen
Seen (1864);
sodann eine
Reihe
von
Romanen, darunter »The true history of Joshua
Davidson« (1872, 6. Aufl. 1874),
den sie selbst für ihre bedeutendste
Arbeit
hält, sowie »Jone« (1883) und
»Christopher Kirkland« (1885),
ihre letzten Werke. Aufsehen erregte ihre
Schrift »The girl of
the period, and other social essays« (1883, 2 Bde.),
deren
Titel in
England für einen gewissen
Typus sprichwörtlich
geworden ist. In Bezug auf die Frauenrechte war sie schon früher in dem
Buch »Ourselves.
Essays on women« (1867 u. öfter)
den Übertreibungen mancher Vorfechterinnen entgegengetreten.
Für das »Morning Chronicle« schrieb sie die
Leitartikel über
den Zustand der
Armen.
[* 15] 1) Hauptstadt des Erzherzogtums
Österreich ob der Enns,
[* 16] 348 m ü. M., am rechten
Ufer der
Donau, im fruchtbaren
LinzerBecken gelegen, nimmt als Handelsplatz wegen seiner günstigen
Lage am
Strom und an der Mündung der schiffbaren
Traun
sowie als Eisenbahnknotenpunkt bedeutenden Aufschwung. Es hat zwei Vorstädte und ist durch eine 238 m
lange, auf sechs Granitpfeilern ruhende eiserne
Brücke
[* 17] mit dem gegenüberliegenden
Urfahr (s. d.) verbunden. Unter den
Plätzen
sind bemerkenswert: der große
Franz Josephs-Platz mit einer Dreifaltigkeitssäule (1720 errichtet) und die schöne, mit
Platanen
besetzte, vom
Theater,
[* 18] der
Reitschule, dem Redoutengebäude und dem Landhaus umgebene
Promenade.
Unter den Gebäuden sind zu erwähnen: die alte, 1670 erbaute
Domkirche, der neue, im
Bau befindliche gotische
Dom, die Stadtpfarrkirche
(1286 gegründet, 1822 renoviert), die
Matthias- oder Kapuzinerkirche (mit dem
GrabmalMontecuccolis), die protestantische
Kirche
(1844 erbaut), das
Schloß (gegenwärtig
Kaserne), die bischöfliche
Residenz, das Landhaus, das
Rathaus,
das Landestheater, das
Museum, mehrere Schulgebäude. ist der Sitz der Statthalterei, einer Bezirkshauptmannschaft (für die
Umgebung, da Linz selbst eine Stadt mit eignem
Statut ist), eines
Landesgerichts, einer Finanzdirektion, einer
Post- und einer
Eisenbahnbetriebsdirektion, des dritten
Truppen-Divisionskommandos sowie des oberösterreichischen
Landtags und eines
Bischofs.
An wissenschaftlichen Anstalten besitzt ein bischöfliches
Seminar mit der theologischen Diözesanlehranstalt,
ein Obergymnasium, eine
Oberrealschule, eine Bildungsanstalt für
Lehrer und
Lehrerinnen, eine
Handelsakademie, gewerbliche
Fortbildungsschule,
Hebammenlehranstalt, ein Taubstummen- und Blindeninstitut, das Landesmuseum Francisco-Carolinum, endlich eine