Main
klein.
mehr
Ruine
Burg Liebenstein sowie die Glücksbrunner
Höhle .
Vgl.
Vogel , und seine Umgebungen (2. Aufl.,
Meining . 1866);
Brückner ,
Historische
Skizze von
Burg und
Bad
[* 1 ] Liebenstein (das. 1872). -
2) Dorf im Herzogtum
Sachsen-Gotha , an der
Wilden
Gera ,
[* 2 ] hat eine Schloßruine, ein
Amtsgericht und (1885) 655 Einw.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Liegnitz ,
[* 3 ]
Kreis
[* 4 ]
Löwenberg , an der
Linie
Greiffenberg-Löwenberg
der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und 3 kath.
Kirchen , ein kath. Schullehrerseminar, ein ehemaliges
Benediktiner-Nonnenkloster
(1279 gegründet, 1810 aufgehoben), ein Waisenhaus und (1885) 1558 Einw.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Potsdam ,
[* 5 ]
Kreis
Niederbarnim , am Finowkanal, hat ein
Amtsgericht ,
Schiffbau
und
Schiffahrt und (1885) 2592 meist evang. Einwohner.
Von dem im W. der Stadt um 1200 erbauten festen
Schlosse sind nur geringe Trümmer übrig.
Dabei das ehemalige Landgestüt
Bischofswerder , jetzt Traindepot.
Merope - Merseburg
* 6
Merseburg .
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg ,
[* 6 ] an der
Schwarzen
Elster
[* 7 ] und der
Linie
Kohlfurt-Falkenberg
der Preußischen Staatsbahn, hat eine evang.
Pfarrkirche , ein
Schloß (jetzt Armenhaus), ein
Amtsgericht ,
eine Oberförsterei, besuchte Viehmärkte und (1885) 2966 meist evang.
Einwohner. Liebenwerda hatte schon 1230
Stadtrechte .
Stadt und Badeort im württemberg.
Schwarzwaldkreis ,
Oberamt
Kalw , im romantischen Nagoldthal des
Schwarzwaldes
und an der
Linie
Pforzheim-Horb der Württembergischen Staatsbahn, 335 m ü. M., hat eine schöne
Burgruine, Wollspinnerei, Fabrikation von Bijouteriewaren, silbernen
Ketten und Pappdeckeln und (1885) 965 evang.
Einwohner. Die
Heilquellen von Liebenzell (das Obere und das Untere
Bad , je mit Badehotel, und das
Kleine
Wildbad , am Ende des reizenden
Kohlbachthals) sind indifferente
Thermen von 24-28° C. mit schwachem Kochsalzgehalt und finden besonders gegen
Krankheiten
der weiblichen
Geschlechtsorgane ,
Hysterie ,
Hypochondrie und
Hautkrankheiten
[* 8 ] Anwendung.
Vgl.
Salzmann und
Kommerell,
Bad und seine Umgebung (Stuttg. 1886).
Neapel (Provinz, Stadt
* 19
Neapel .
Franz , staatswissenschaftlicher Schriftsteller, geb. 18. März 1800 zu
Berlin ,
[* 9 ] trat 1815 unter die freiwilligen
Jäger des
Regiments
Kolberg ,
[* 10 ] focht bei
Ligny und
Waterloo
[* 11 ] und wurde 20. Juni beim
Sturm auf
Namur
[* 12 ] schwer verwundet.
Nach
Berlin zurückgekehrt, widmete er sich dem
Studium der
Medizin , ward aber 1819 als
Demagog polizeilich verfolgt und ihm
der fernere Besuch einer preußischen
Universität untersagt.
Letzteres Verbot ward zwar im folgenden Jahr aufgehoben, und
Lieber nahm hierauf, nachdem er inzwischen (1820) in
Jena
[* 13 ] promoviert, sein
Studium in
Halle
[* 14 ] von neuem auf; doch
sah er sich noch fortwährend polizeilichen Belästigungen ausgesetzt, daher er bald darauf nach
Dresden
[* 15 ] ging, wo er sich
dem Feldmessen und
Situationszeichnen widmete. Im
Herbst 1821 begab er sich nach
Marseille
[* 16 ] und schiffte sich dort als
Philhellene
nach
Griechenland
[* 17 ] ein, begab sich jedoch nach mehreren
Monaten großer Entbehrung von
Missolunghi nach
Rom ,
[* 18 ] wo er im
Hause
Niebuhrs freundliche
Aufnahme fand und sein
»Tagebuch meines Aufenthalts in
Griechenland im Jahr 1822« (Leipz.
1823) schrieb. Er kehrte mit
Niebuhr über
Neapel
[* 19 ] nach
Deutschland
[* 20 ] zurück und gedachte in
Halle seine medizinischen
Studien zu
vollenden, ward aber, als man 1824 neue Untersuchungen gegen die
Liberalen einleitete, in
Köpenick gefangen
gesetzt und erst nach mehreren
Monaten auf
Niebuhrs Verwenden
wieder freigegeben. Lieber lebte nun eine Zeitlang in
Berlin , wo er
seine im Gefängnis gedichteten
»Wein - und Wonnelieder« unter dem
Namen
Arnold
Franz (Berl. 1825) herausgab, darauf in der
Familie
des
Grafen von
Bernstorff in
Mecklenburg
[* 21 ] und kehrte mit ihr nach
Berlin zurück. Da ihm hier ein neuer
Arrest
drohte, entfloh er nach
London
[* 22 ] und ging von da 1827 nach den
Vereinigten Staaten ,
[* 23 ] wo er in
Boston
[* 24 ] eine Turnanstalt und eine
Schwimmschule nach
Pfuels
Grundsätzen einrichtete und in
Verbindung mit einigen andern die »Encyclopaedia
Americana« (Philad. 1829-33, 13 Bde.)
herausgab. 1835 erhielt er die Professur der Geschichte und Staatsphilosophie zu
Columbia
[* 25 ] in
Südcarolina , 1858 eine Professur
am
Columbia College in
New York . Bei
Ausbruch des
Bürgerkriegs legte er sein
Amt nieder;
er starb 2. Okt. 1872.
Noch sind von seinen
Schriften zu erwähnen: »Letters
to a gentleman in
Germany « (Philad. 1834),
welche in
England unter dem
Titel :
»The stranger in America« (Lond. 1835) erschienen;
»Reminiscences of an intercourse with
Niebuhr the historian« (1835; deutsch von
Thibaut , Heidelb. 1837);
»Essay on subjects
of penal law« (Philad. 1838);
»Manual of political ethics« (Bost. 1838-39, 2 Bde.;
neue Ausg., Philad. 1875, 2 Bde.);
»Essays on property and labour«
(New York 1842);
»On civil liberty and selfgovernment« (Philad.
1853, 2 Bde.; neue Ausg. 1874; deutsch
von
Mittermaier , Heidelb. 1860).
Bergamotte - Bergbau
* 27
Bergbau .
Nach seinem
Tod erschienen von ihm: »Miscellaneous writings« (Philad.
1881, 2 Bde.). Liebers
Biographie gaben
Thayer (Philad. 1873) und
Th . S.
Perry (deutsch bearbeitet von
Holtzendorff ,
Stuttg. 1885) heraus. -
Sein Sohn
Oskar
Montgomery Lieber, geb. 1830 zu
Boston , studierte in
Freiberg
[* 26 ] den
Bergbau
[* 27 ] und hat sich in
Amerika
[* 28 ] als Geolog einen
Namen erworben.
Drüsen
(Glandulae Lieberkuehnianae ), gerade, enge
Schläuche , welche in ungeheurer
Menge (beim
Menschen
zu mehreren
Millionen ) über den ganzen
Dünndarm und
Zwölffingerdarm verbreitet sind.
Sie erstrecken sich durch die ganze
Dicke der Schleimhaut und sind an ihrem blinden Ende leicht angeschwollen, selten gabelförmig geteilt.
Sie sondern eine helle,
stark alkalische
Flüssigkeit , den sogen.
Darmsaft , ab, welcher sich mit den
Speisen mischt
und sie chemisch
verändert.
Karl ,
Mediziner , geb. 2. Febr. 1833 zu
Ronsdorf bei
Elberfeld ,
[* 29 ] studierte in
Bonn ,
[* 30 ]
Würzburg ,
[* 31 ]
Greifswald
[* 32 ] und
Berlin ,
ward 1858 Assistenzarzt der medizinischen
Klinik in
Greifswald , habilitierte sich daselbst 1859, ging 1860 mit
Niemeyer als
dessen Assistenzarzt nach
Tübingen ,
[* 33 ] erhielt daselbst die außerordentliche Professur für pathologische
Anatomie , folgte 1865 einem
Ruf als
Professor der
Pathologie und
Therapie und der medizinischen
Klinik nach Basel
[* 34 ] und ging 1871 als
Niemeyers Nachfolger in gleicher
Stellung nach
Tübingen .
Liebermeisters hervorragendste
Arbeiten beziehen sich auf die
Krankheiten der
Leber ,
Nieren , den
Abdominaltyphus , die
Zuckerharnruhr ;
in neuerer Zeit sind es vor allem seine Untersuchungen über Wärmeregulierung und
Fieber und die Behandlung
der fieberhaften
Krankheiten gewesen, welche seinen
Namen zu Ansehen gebracht haben. Er schrieb: »Beiträge zur pathologischen
Anatomie und
Klinik der
Leberkrankheiten «
(Tübing . 1864);
»Beobachtungen und
Versuche über die Anwendung des kalten
Wassers bei
fieberhaften
Krankheiten « (mit
Hagenbach , Leipz. 1868);
»Über Wärmeregulierung und
Fieber « (das. 1871);
Ȇber
¶
Fortsetzung Liebermeister:
→ Seite 10.773 || lung des Fiebers" (das. 1872); "Handbuch der Pathologie und Therapie des Fiebers"