Beobachtungsgabe durch die
Interpretation der Werke des großen englischen Humoristen gab (s.
Hogarth). Lichtenberg gehört zu den besten
deutschen Stilisten. Ungemeine
Klarheit und Natürlichkeit der
Darstellung zeichnen seine
Schriften aus. Dieselben erschienen
als »Vermischte
Schriften«
(Götting. 1800-1805, 9 Bde.),
vollständiger, mit
Lichtenbergs
»Erklärung der Hogarthschen Kupferstiche«,
herausgegeben von seinenSöhnen (das. 1844-53, 14 Bde.).
»Histoire des idées religieuses en
Allemagne« (Par.
1873, 3 Bde.) und die von ihm herausgegebene
»Encyclopédie des sciences religieuses« (das.
1876-82, 13 Bde.).
Figuren
(elektrische Staubfiguren) werden hervorgebracht, indem man durch einen metallischen Zuleiter
Elektrizität
[* 4] auf eine nichtleitende
Platte, z. B. von
Harz oder Hartkautschuk, strömen läßt und die
Platte alsdann mit einem
Gemisch aus Mennigpulver und Bärlappsamen bestäubt. Die positiv elektrischeMennige setzt sich an den
negativ elektrischen
Stellen der
Platte fest, der negative Bärlappsame haftet an den positiven. Bei positiver
Elektrizität
bildet die
[* 5]
Figur einen gelben
Stern mit verästelten
Strahlen, welche von der durch den Zuleiter berührten
Stelle nach allen
Seiten hin ausgehen; bei negativer
Elektrizität dagegen entsteht nur ein rundlicher roter
Fleck. Die Lichtenbergschen Figuren
verdanken ihre Entstehung wahrscheinlich einem eigentümlichen Bewegungszustand der
Luft rings um den Zuleiter, welcher sich
im
Dunkeln durch gewisse Lichterscheinungen verrät.
Vgl.
Kuhn, Über die Lichtenbergschen Figuren
(Wien
[* 6] 1873).
Seit 1861 Mitglied des österreichischen
Herrenhauses, entwickelte er nun hier eine bedeutungsvolle Thätigkeit. Er war ein
vortrefflicher Redner mit jugendlichem
Feuer, seiner Parteistellung nach liberaler
Zentralist; namentlich
in religiösen
Dingen huldigte er Josephinischen
Anschauungen und verlieh seinen freisinnigen
Ansichten 1868 als
Berichterstatter
über das Ehegesetz sowie 1875 bei Beratung der
Kirchengesetze beredten, energischen
Ausdruck. Er starb in
Wien.
Landstädtchen im schweizer.
Kanton
[* 22] St.
Gallen, an der
Thur und der
ToggenburgerBahn, Sitz der
ToggenburgerBank, mit mechanischer Baumwollweberei und -Zwirnerei, bedeutendem Marktverkehr und (1880) 1477 Einw.
Dabei die
Ruine Neu-Toggenburg.