Gönnerschaft
Voltaires 1750 zu einem
Debüt in der
Comédie française, deren Mitglied er 1752 wurde. Verdient um Einführung
einer natürlichen
Deklamation wie um Verbesserung des
Kostüms, als Darsteller von großer
Gewalt derLeidenschaft, ward Lekain 1750 als
Günstling
Voltaires Mitglied des
Théâtre français.
Voltaire nannte ihn den einzigen wahrhaft tragischen
Schauspieler. Lekain starb Seine
»Mémoires« (1801; neue Ausg. mit
Talmas
»Réflexions sur Lekain, etc.«, Par. 1828, zuletzt
1874) wurden von seinem Sohn herausgegeben.
in der alten
Kirche die »Vorlesung« eines biblischen
Abschnitts, einer Märtyrergeschichte etc. durch
den
Lektor (s. d.) beim
Gottesdienst wie auch in den
Klöstern (hier häufig über
Tisch).
Von dem
Gebrauch,
an die LektionRügen und
Mahnungen zu knüpfen, stammt noch der
Ausdruck: »jemand eine Lektion erteilen«.
Nach heutigem Sprachgebrauch
versteht man unter Lektionen die Vorlesungen, welche an
Universitäten gehalten werden, auch die Lehrstunden in
Schulen sowie
das zum Lernen Aufgegebene.
in der alten
Kirche seit etwa 100 derKleriker, welcher
mit Vorlesung der vorgeschriebenen Schriftabschnitte im
Gottesdienst betraut war. Das
Amt wurde, seitdem
Diakonen und
Presbyter
jene
Geschäfte besorgen, nur noch nominell fortgeführt (vgl. A.Harnack, Die
Quellen der sogen. apostolischen
Kirchenordnung,
Leipz. 1886). Im Anschluß an diesen Sprachgebrauch blieb dieser
Titel auch in protestantischen
Ländern für gewisse
Stellen der öffentlichen
Lehrer, die als niedere
Geistliche angesehen wurden; so heißen in
Schweden
[* 2] noch heute die Gymnasiallehrer
zum Teil Lektoren. An deutschen
Universitäten ist die Bezeichnung gegenwärtig nur noch für die
Lehrer der neuern
Sprachen
üblich. Vgl.
Lektion.
sowohl das
Lesen als
Handlung und die Übung darin als der in
Schriften,
namentlich Druckschriften, dargebotene Lesestoff. Im Sprachgebrauch der
Schule wird unterschieden zwischen kursorischer, d. h.
eiliger, rasch durchlaufender, und statarischer, d. h. langsamer, mit eingehender Betrachtung
des Gelesenen untermischter Lektüre. Es empfiehlt sich, zwischen beiden
Arten angemessenen
Wechsel eintreten zu lassen und bei der
letztern vor allem nicht die Gründlichkeit zu übertreiben.
Bei fremdsprachlicher Lektüre wie im
Deutschen auf den höhern
Stufen des Schullebens und namentlich bei poetischer Lektüre hat der Unterschied
überhaupt keine
Berechtigung. In allen diesen
Fällen wird ein verständiger
Lehrer überhaupt nur so viel erklären, wie nötig
ist, um etwanige Hindernisse des Verständnisses aus dem Weg zu räumen, und vom
Schüler nur so viel
Erklärung fordern, daß er sich vom Verständnis des Gelesenen überzeugt, im übrigen aber die Lektüre selbst
als Hauptsache ansehen und auf den
Geist des
Schülers wirken lassen.
altgriech. Thongefäß in Form einer
Kanne
[* 3] mit Henkel und dünnem
Hals (s.Abbildung),
welches zum Aufbewahren von
Salböl und zum
Begießen derGräber mit dem geweihten
Öl benutzt wurde, namentlich aber als Beigabe
für die
Toten in
Gräbern diente und zu diesem
Zweck (wie besonders in
Attika) mit
auf den Totenkult bezüglichen
Darstellungen
bemalt wurde (vgl. Tafel
»Vasen«,
[* 4] Fig. 6).
(spr. lihländ),CharlesGodfrey, amerikan. Schriftsteller, besonders als Humorist ausgezeichnet, geb. zu
Philadelphia,
[* 6] studierte auf dem
PrincetonCollegePhilosophie und brachte später noch drei Jahre auf europäischen
Universitäten
zu. Er veröffentlichte die erste Sammlung seiner Erzeugnisse unter dem
Titel: »Sketchbook of
MeisterKarl«
(Philad. 1855) und »Poetry and mystery of dreams«
(das. 1855),
eine halb poetische, halb philosophische
Schrift, der eine Übersetzung von
Heines »Reisebildern« (neue Ausg.
1868) und die
Schriften: »Sunshine in thought« (1860) und »Legends
of birds« (1864) nachfolgten. Seine
Popularität verdankt aber hauptsächlich seinen drolligen
»Hans Breitmann's
ballads«, einer
Reihe burlesker, in einem wunderlichen deutsch-englischen
Dialekt geschriebener Gedichte, in denen er die
Abenteuer
eines
Deutsch-Pennsylvaniers mit ergötzlichem
Humor besingt (vollständigste Ausg. 1884). Außerdem veröffentlichte er Gedichte
unter dem
Titel: »The music-lesson of Confucius, and other poems« (1872),
denen eine Übersetzung von
Scheffels
»Gaudeamus« (1871) vorherging, und das »Egyptian
sketch-book« (1873). Leland gehört zu den genauesten Kennern des modernen Zigeunerstammes,
den er in verschiedenen
Ländern beobachtet hat.
Frucht seiner Zigeunerstudien sind die Werke: »The
English Gipsies and their
language« (2. Aufl., Lond. 1874),
dem als Ergänzung die
»EnglishGipsy-songs«, eine Sammlung von Zigeunerliedern
(1875),
folgten, und »The Gipsies«
(Boston
[* 7] 1882). Eine andre
Gattung seiner
Studien gehört der chinesischen Vergangenheit und
Gegenwart an; es sind: »Fu-Sang, or the discovery of America by
Chinese Buddhist priests in the fifth century« (Lond. 1875)
und »Pidgin
EnglishSing-sing, in
China-English dialect«
(New York 1876), worin
er denChinesenAmerikas eine
humoristische Seite abzugewinnen sucht. Nachdem Leland viele Jahre in
London
[* 8] gelebt, hat er neuerdings wieder in
Philadelphia seinen
Aufenthalt genommen. Er veröffentlichte noch: »Algonquin legends of
NewEngland« (Lond. 1884).
ein Gesamtname für in ältester Zeit aus
Kleinasien nach
Hellas hinübergewanderte Ostgriechen. Leleger werden
in verschiedenen Gegenden
Kleinasiens, wie am Idagebirge, in
Karien etc., und von
Hellas genannt, wie an den
Küsten von
Messenien,
Lakonien und
Megara, wo man einen Lelex als
Heros an die
Spitze der Landesgeschichte stellte und diesen aus
Ägypten
[* 9] einwandern
ließ. Besonders die asiatischen Einwanderer an der Westküste
Griechenlands und die aus Vermischung derselben
mit den Ureinwohnern entstandenen
Stämme der Epeer, Taphier und Kephallener behielten den
Namen und werden unter diesem
Namen
noch bei der großen Rückwanderung nach
Kleinasien im 11. Jahrh.
v. Chr. erwähnt.
Joachim, poln. Geschichtsforscher, geb. zuWarschau
[* 10] aus einem alten, daselbst
angesiedelten preußischen
Geschlecht v. Lölhöffel, erhielt seine höhere
Bildung an der
Universität von
Wilna
[* 11] und begann
seine schriftstellerische Thätigkeit schon in seinem 14. Lebensjahr mit einer Abhandlung über das »geographische
SystemHomers«. Nachdem er kurze Zeit an dem
Lyceum zu
Kremenez alte
Geographie doziert hatte, siedelte er
nach
¶