den er ohne Quellenangabe
aus E.
Th. A.
Hoffmann ausgeschrieben hatte; die »Correspondance de
Clément XIV et de
Carlin« (1827),
ein
Roman inBriefen gegen
die
Jesuiten, von ihm als authentisch herausgegeben, und sein unmoralischerRoman »Fragoletta« (1829).
In demselben Jahr wandte er sich plötzlich mit dem
Artikel »La camaraderie littéraire« gegen seine bisherigen
Freunde; aber
seine Boshaftigkeit erhielt einen derben Denkzettel durch einen
Artikel von G.
Planche in der
»Revue des
DeuxMondes« (1831):
»La haine littéraire«. Bis 1832 redigierte
er den
»Figaro« in antiliberalem
Sinn, schrieb noch einige mittelmäßige
Poesien: »La
Vallée aux loups« (1833),
»Les Adieux« (1842),
»Encore adieu« (erst 1852 veröffentlicht), und starb in
Aulnay bei
Paris.
[* 1]
(spr. -tuhr),Baillet von, altadlige, gegenwärtig in
Österreich
[* 2] und
Belgien
[* 3] blühende
Familie, die aus
Burgund
stammt und ihren
Namen von dem 1719 zur
Grafschaft erhobenen
MajoratLatour im Luxemburgischen entlehnte.
Die namhaftesten Sprößlinge derselben sind:
2)Theodor,
Graf Baillet von, Sohn des vorigen, geb. zu
Linz,
[* 5] zeichnete sich in dem
Befreiungskrieg
aus, ward schon 1815
General und war Geheimrat und
Feldzeugmeister, als er in den Märztagen 1848 zum Kriegsminister ernannt
wurde, und ward während der
WienerRevolution bei der Erstürmung des Kriegsministerialgebäudes
vom
Pöbel ermordet.
nachfolgten. Seit 1848 viele Jahre in
Spanien
[* 8] verweilend, erwarb
sich eine genaue Kenntnis dieses
Landes, die er in einer
Reihe mit
Geist und
Geschmack geschriebener Werke niederlegte. Hierher
gehören: »Études sur l'Espagne: Séville et l'Andalousie« (1855, 2 Bde.);
Auch seine Übersetzungen von Werken Silvio
Pellicos,
Manzonis (1841-43) und
Calderons (1873, 2 Bde.)
verdienen Erwähnung. Latour starb in
Sceaux. Seine
»Poésies complètes« erschienen 1841 (neue Ausg. 1871).
Von einem
Bastard des
Geschlechts stammte Théophile
Malo Corret de Latour d'Auvergne, »der erste
GrenadierFrankreichs«, ab, der, geb. zu
Carhaix, 1767 in das
Regiment der schwarzen
Musketiere eintrat, sich 1782 bei der Belagerung von
Mahon auszeichnete, 1784
Kapitän
wurde, als solcher in der Revolutionsarmee diente und, 1795 verabschiedet, 1799 als
Einsteher für den
Sohn eines
Freundes wieder als gemeiner
Soldat eintrat und bei
Oberhausen
[* 9] fiel.
Napoleon hatte ihm den Ehrentitel
»premier grenadier des armées de la République« gegeben und befohlen,
daß sein
Name stets auf den
Listen bleibe. 1841 wurde ihm in
Carhaix ein Denkmal errichtet. Auch war er
ein bedeutender Sprachgelehrter und schrieb unter anderm:
»Recherches sur la langue, l'origine et les antiquités des
Bretons«
(Bayonne 1792, 2. Aufl. 1801).
Vgl. Buhot de Kersers,
Histoire de Latour d'Auvergne (2. Aufl., Par. 1874).