nationalen Einigung wie der konstitutionellen
Freiheit.
Großes Aufsehen erregte er durch seine
Rede vom über die
schwindelhaften
Gründungen, namentlich die Beteiligung des Geheimrats
Wagener an denselben, und zog sich heftige
Angriffe dadurch
zu. Nachdem er 1870
Rechtsanwalt beim Stadtgericht geworden, trat er 1873 als
Syndikus des Pfandbriefamtes
in den
Dienst der Stadt
Berlin
[* 1] über und ward 1876 zum Mitglied des Verwaltungsgerichts gewählt. 1873 ward er von der
Leipziger
Juristenfakultät zum
Doktor der
Rechte und 1875 von der
FreiburgerUniversität zum
Doktor der
Philosophiehonoris causa promoviert.
In seiner
Partei sank Laskers Einfluß etwas, als der
Reichskanzler ihn wegen seiner
Opposition gegen mehrere
Vorschläge der
Regierung wiederholt heftig angriff, und als Lasker bei der
Neuwahl zum Abgeordnetenhaus in
Frankfurt
[* 2] a. M.
durchfiel, verzichtete er auf ein Landtagsmandat.
Da er in wichtigen
Fragen, wie der
Wirtschafts- und Steuerreform, dem Sozialistengesetz u. a., nicht mehr mit der Mehrheit
der nationalliberalen
Fraktion übereinstimmte, schied er im März 1880 aus derselben aus und schloß
sich den
Sezessionisten an. Seit längerer Zeit kränkelnd, reiste Lasker 1883 nach
Nordamerika,
[* 3] wo er, im
Begriff in die
Heimat
zurückzukehren, in
New York an einem Schlaganfall starb. Er ward 28. Jan. inBerlin beigesetzt.
Das Repräsentantenhaus in
Washington
[* 4] hatte 9. Jan. für eine
Resolution beschlossen und diese dem
Reichskanzler zur
Abgabe an den
Reichstag übermittelt; derselbe schickte sie aber zurück, weswegen er von den
Deutschfreisinnigen7. März heftig angegriffen
wurde.
Von den
Schriften Laskers sind, abgesehen von kleinern Abhandlungen und
Vorträgen, noch zu erwähnen:
»Zur Geschichte der parlamentarischen
EntwickelungPreußens«
[* 5] (Leipz. 1873);
dän.
Insel im
Kattegat, zum
AmtHjörring in
Jütland gehörend, 105 qkm (1,9 QM.) mit (1880) 2695 Einw.
Die
Insel ist von gefährlichen
Untiefen umgeben, beinahe ganz waldlos und hat sehr durch
Flugsand gelitten.
2)
Hugo, Geognost und Mineralog,
Bruder des vorigen, geb. zu
Halle a. S., trat 1856 in die staatliche
Bergamtskarriere, verließ dieselbe aber 1864 als Bergreferendar, um die wissenschaftliche Laufbahn in den genannten
Fächern
zu verfolgen, zunächst als
SchülerBunsens in
Heidelberg. Von 1865 bis 1870 war er für die geologische Landesanstalt in
Berlin
besonders durch Kartierung eines Teils der
ProvinzSachsen,
[* 21] seiner
Heimat, thätig. 1867 habilitierte er
sich in
Berlin, las besonders
Petrographie, lehrte auch an der
Bergakademie daselbst, erhielt 1870 den Lehrstuhl der
Mineralogie
und
Geologie
[* 22] an dem
Polytechnikum zu
Aachen,
[* 23] wurde 1884
Professor an der
Universität zu
Kiel
[* 24] und folgte 1886 einem
RufnachBonn.
[* 25] Laspeyres lieferte zahlreiche kristallographische und chemische Untersuchungen von
Mineralien.
[* 26] Von seinen größern
Arbeiten sind besonders hervorzuheben die Untersuchungen über die Gegend von
Kreuznach,
[* 27] die mit E.
Weiß herausgegebene Übersichtskarte
des kohlenführenden
Saar-Rheingebiets (Berl. 1868) und »Geognostische
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