(spr. lännd-ssihr), 1)
John, engl. Kupferstecher, geb. 1769 zu
Lincoln, erhielt seine künstlerischeBildung
in
London,
[* 2] wo er auch bis zu seinem erfolgten
Tod wirkte. Seine Hauptwerke sind die
Blätter für
Thorntons
»Tempel
[* 3] der
Flora« (1805 ff.), zu dem Galeriewerk des
Marquis von
Stafford (1818) und Bildnisse und Tierstücke nach
West und Edwin Landseer.
2)Thomas, engl. Kupferstecher und Radierer, Sohn des vorigen, geb.
1794, machte sich 1827 durch Karikaturenradierungen bekannt in dem Werk »Monkeyana,
or
men in miniature designed etc.«; ferner hat man von ihm: »Characteristic
sketches of animals, drawn from the life and engrav. etc.« (Lond.
1832, 8 Bde.) und
»Tiger hunting,
or a day's sport in theEast« (das. 1836). Berühmt ward sein
Stich nach
Edwin Landseers
Bild: der
Hund am
Meer. Er starb in St.
John'sWood.
3)
Charles,
Maler,
Bruder des vorigen, geb. 1799 zu
London, ward zuerst von seinem
Vater unterrichtet, 1816
Schüler der
Akademie, 1845 Mitglied
derselben und war 1851 bis 1873 Keeper
(Kustos) der
Akademie. Landseer malte Genrebilder und Tierstücke. In der
Nationalgalerie sind unter andern der
Sturm von Basing
House (1839) und die
Plünderung eines Judenhauses zu
Richards I. Zeit,
im
SouthKensington-Museum Andrew Marwell, an dem die Bestechungsversuche scheitern. Er starb in
London.
4)SirEdwinHenry,
Maler,
Bruder des vorigen, geb. zu
London, studierte unter seinem
Vater, dann
an der königlichen
Akademie, indem er sich vorzugsweise der
Tier- und
Landschaftsmalerei widmete, und stellte 1819 sein erstes
Bild: Hundekampf, aus, dem 1820 die
BernhardinerHunde
[* 4] folgten, die ihn in die ersteReihe zeitgenössischer
Maler erhoben. Durch diese und seine folgenden
Schöpfungen, die auch durch
Stich und
Lithographie in
England und auf dem
Kontinent
weit verbreitet wurden, erwarb er sich eine große
Popularität, welche jedoch nicht lange standgehalten hat, da unter der
Massenproduktion (er hat etwa 1000
Bilder gemalt) die Gediegenheit derDurchführung litt. 1826 bereiste
er zuerst das schottische
Hochland, was ihm zu verschiedenen Bildern
Anlaß bot, darunter die Rückkehr von der Hirschjagd
(1827),
WalterScott mit seinen
Hunden (1833),
Bolton Abbey (1834).
AndreBilder sind: der
Affe
[* 5] und die
Katze;
[* 6]
Landseer war ein feiner Kenner des Tierlebens; er hat es sowohl in seinen aufgeregtesten als
in den friedlichsten
Momenten belauscht, und seine Hetzjagden sind nicht minder trefflich als seine Hundeporträte oder
Stillleben.
Sehr ergötzlich sind auch seine humoristischen
Bilder aus dem Hundeleben. In der letzten Zeit ward Landseer in der
Wahl seiner
Motive etwas gesucht, seine einfachen Tierszenen sind seine besten.
Minder als die
Tiere gelang ihm die
Darstellung
des
Menschen, und deshalb ist sein Freskogemälde: die
Niederlage des
Comus, 1843 im Auftrag der
KöniginViktoria
für das Sommerhaus der
Gärten des Buckinghampalastes gemalt, eine verfehlte Leistung.
Auch war sein
Kolorit stets etwas glatt und unwahr. Landseer war auch als Bildhauer thätig. 1866 schuf er die große Bronzefigur
eines von
Hunden gestellten
Hirsches und zugleich die
Modelle zu den kolossalen Bronzelöwen am
Fuß der Nelsonstatue auf
TrafalgarSquare in
London. 1831 wurde er Mitglied der
LondonerAkademie, 1850
Ritter; 1855 erhielt er auf der
Pariser internationalen
Ausstellung die große goldene
Medaille. Er starb Landseer hat auch 17
Blätter radiert. Die Nationalgalerie und das
SouthKensington-Museum besitzen viele
Bilder von ihm.
Vgl.
»Memoir of
Sir Edwin Landseer« (hrsg. von
Stephens, neue Ausg.
1873);
in einigen altschweizer. Kantonen (Appenzell,
Glarus,
Uri und
Unterwalden) die aus den mittelalterlichen Gaugerichten
hervorgegangene, alljährlich stattfindende Versammlung sämtlicher stimmfähiger Landesangehörigen zur Beratung der Landesangelegenheiten
und zur
Wahl der
Landesbehörden.
[* 10] unmittelbare Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Niederbayern, an der
Isar,
Knotenpunkt der
LinienMünchen-Regensburg-Oberkotzau,
Landshut-Neumarkta. d. R. und
Landshut-Landau a. I. der
Bayrischen Staatsbahn, 388 m ü. M., ist von malerisch-altertümlichem Aussehen
und besteht aus der
Neustadt,
[* 11] der
Altstadt und vier Vorstädten. Unter den 11
Kirchen und sonstigen Gebäuden
der Stadt zeichnen sich aus: die St. Jodocuskirche (von 1338), die Heiligegeist- oder Spitalkirche (ein schlichter Hallenbau
von 1407 bis 1461) u. die herrliche Martinskirche (von 1407 bis 1477), deren
Pfeiler von nur 87
cmDurchmesser in kühner Schlankheit
ohnegleichen emporsteigen, mit einem 133 m hohen
Turm;
[* 12] ferner das die Stadt überragende, zum Teil restaurierte
SchloßTrausnitz mit allegorischen Fresken aus dem 16. und 17. Jahrh., das königliche Residenzschloß
Neubau, das vormalige Dominikanerkloster (1271 gegründet, 1800 zur
Universität, jetzt als Regierungs-