mehr
Kommunikation etc. sich beziehen (Wohnorte im Grundriß, Bahnen, Straßen, Wälder, Felder, Weingärten, Wiesen, Weiden etc.). Sie beruhen auf einer mit allen Hilfsmitteln der Geodäsie ausgeführten trigonometrischen Vermessung, mit welcher auch die Berechnung zahlreicher absoluter Höhen von Gipfeln, Sätteln, Thalpunkten, Wasserspiegeln der Seen etc. verbunden ist. Solche Karten bestehen aus vielen genau aneinander stoßenden Blättern, so daß die Beilage eines Skeletts behufs ihrer Zusammensetzung nötig wird.
Näheres über die Entstehung und Herstellung der topographischen
Karten
(Generalstabskarten) s.
Landesaufnahme. Bei den Generalkarten
,
mit welcher Bezeichnung man, gegenüber den topographischen Spezial
karten, Landkarten
[* 1] im
Maßstab
[* 2] von 1:200,000 bis 1:50,000 zu belegen
pflegt, tritt schon der
Fall ein, daß aus Mangel des nötigen
Raums und aus Rücksicht auf Deutlichkeit
und Lesbarkeit nicht mehr alle
Objekte (z. B.
Häuser bei zerstreuten Wohnorten, kleinste
Bäche,
Feld- und Waldwege, Kulturunterschiede,
mit Ausnahme größerer Waldstrecken etc.) aufgenommen werden können und eine prinzipielle
Beschränkung eintreten muß; selbst die natürlichen
Formen der Bodenerhebung können nicht mehr vollständig
ausgedrückt werden. Es geht daher der individuelle
Charakter allgemach in einen allgemeinen
Typus, in eine
Charakteristik der
Erhebungen im großen über.
Auch die Generalkarte
eines
Landes, wenn es nicht sehr klein ist, wird eine Anzahl
Blätter enthalten und ein Indexblatt erfordern.
In noch höherm
Maß macht sich diese durch die
Reduktion des
Maßstabes bedingte
Ausscheidung an
Detail und
Vereinfachung des
Ausdrucks, die »Generalisierung«, bei den geographischen
Karten, bei denen die Verkleinerung bereits eine
halbe
Million überschreitet, geltend. Hier tritt an
Stelle des Naturbildes mehr und mehr eine Symbolisierung der topographischen
und geographischen
Objekte; es erscheinen nur noch Charakterzeichen für alle Wohnorte
(Städte,
Flecken,
Dörfer etc.).
Weiler und kleinere
Dörfer müssen in volksdichten Gebieten wegbleiben, ebenso minder wichtige
Straßen, alle
Kulturangaben etc., so daß Landkarten
kleinsten
Maßstabes nur noch ein abstraktes
Bild der allgemeinsten Verhältnisse, der
Umrisse,
Flächenräume u.
Erhebungen, geben.
Für viele
Länder wird ein
Blatt
[* 3] genügen, und man kann im allgemeinen sagen, daß der
Inhalt der Landkarten
im
Verhältnis der
Quadrate der
Maßstäbe abnimmt. Das auf den
Inhalt der
Karten so einflußreiche
Verhältnis der
Zeichnung zur
Natur
(der
Maßstab oder das Reduktionsverhältnis) wird durch die Beifügung der numerischen Angabe (z. B.
1:100,000, 1:1,200,000) unter Beifügung eines oder mehrerer verjüngter Wegemaßstäbe
(Kilometer,
Meilen
etc.) ausgedrückt. In
Fällen, wo die numerische Angabe des Reduktionsverhältnisses fehlt, läßt sich dasselbe durch vergleichende
Abmessung entweder der beigefügten Wegemaßstäbe, oder eines Meridianabschnittes, oder auch der genau bekannten
Entfernung
zweier
Punkte in der
Karte auf einem Millimetermaßstab und mit
Hilfe einer einfachen Proportionsrechnung
mit Leichtigkeit feststellen, wie sich umgekehrt bei fehlenden
Maßstäben deren
Größe durch das entgegensetzte
Verfahren
aus der numerischen Angabe leicht ableiten läßt. Am einfachsten dient zur Feststellung des Verhältnisses ein
Maßstab (Fig.
1), sogen.
Kartometer, der mit dem einen Endpunkt, wo das Unendlichkeitszeichen (∞) steht, an den
mittlere
Meridian
einer
Karte bei dem
Durchschnitt eines
Parallelkreises angelegt wird, und auf dem an der
Stelle des
Durchschnitts des nächsten
Parallelkreises die Verhältniszahl abgelesen werden kann. Ist der Meridiangrad länger als der
Maßstab, so wird die Hälfte,
ein Drittel, ein
Viertel etc. desselben genommen und die entsprechende Verhältniszahl durch 2, 3, 4 etc.
dividiert. Sind auf
Karten kleinsten
Maßes die
Parallelkreise nur von 2, 5 oder 10
Graden ausgezogen, so muß die gefundene
Verhältniszahl mit 2, 5, 10 multipliziert werden.
Die
Zeichnung von Landkarten
, wenn es sich um Entwerfung und
Anordnung, nicht um bloße Kopierung handelt, darf nicht als eine mechanische
Arbeit angesehen werden, die nur technische Geschicklichkeit erfordert, sondern der
Kartograph muß notwendig zugleich Geograph
sein, um bei der Auswahl der
Objekte das richtige und dem
Zweck entsprechende
Maß zutreffen. Die wichtigste
Eigenschaft aller
Karten ist die Richtigkeit, worunter nicht bloß eine möglichst erreichbare Korrektheit der
Eigennamen, der Zeichen, der
Umrisse, sondern auch eine der Wirklichkeit entsprechende Übereinstimmung aller
Dimensionen in
Länge und
Breite
[* 4] und der Flächeninhalte
verstanden wird.
Landkarten
projektion.
Die Unmöglichkeit, die Kugelfläche auf einer Ebene auszubreiten, tritt desto mehr hervor, je größer das Stück der Erdoberfläche ist, das in den Rahmen der Karte fällt. Auf dem Globus schneiden sich Meridiane und Parallelkreise in rechten Winkeln; diese müssen gewahrt werden, sollen die Umrisse der Länder etc. in ihrer Gestalt unverändert (konform oder winkeltreu) bleiben. Das läßt sich aber nur erreichen, wenn man auf das richtige Verhältnis der Räume und Dimensionen verzichtet, und umgekehrt muß man die Verzerrungen der Gestalt sich gefallen lassen, wenn das Arealverhältnis dem auf der Kugel gleichen soll (Äquivalenz, Flächentreue). Es sind viele Versuche gemacht worden, Gradnetze zu entwerfen, die entweder die Konformität der Umrisse bewahren, oder der Forderung des richtigen Arealverhältnisses Genüge leisten, sowie auch solche, welche, einen Mittelweg wählend, die Nachteile beider Arten auf ein Minimum zu beschränken suchen, indem sie weder ausschließlich auf Konformität mit Vernachlässigung jeder andern wünschenswerten Eigenschaft noch ausschließlich auf die Äquivalenz zum Nachteil der Konformität Rücksicht nehmen, sondern die unvermeidlichen Abweichungen und Fehler durch Verteilung verringern und von bestimmten Gesichtspunkten aus regeln.
Die Gradnetzentwürfe
(Projektionen) teilen sich demnach in 1) orthomorphische, konforme oder winkeltreue,
2) in äquivalente oder flächentreue und 3) in solche, die man mit dem
Ausdruck vermittelnde bezeichnen könnte. Je nachdem
man die Kugelfläche oder Teile derselben auf eine Kegelfläche, auf eine Cylinderfläche überträgt, je nachdem man zum
Mittelpunkt der
Karte einen
Punkt des
Äquators, einen
Pol oder einen beliebigen andern
Punkt der Erdoberfläche
annimmt, je nachdem man die
Erde aus einem
Punkt außer ihr oder aus ihrem
Mittelpunkt oder aus unendlicher
Entfernung betrachtet
sich vorstellt, erhält man die
Gattungen der
Kegel-,
Cylinder-,
Äquatorial-,
Polar- und Horizontalprojektion
, der perspektivischen,
zentralen und orthographischen
Projektion.
[* 5] Durch die
Verbindung
[* 1] ^[Abb.: Fig. 1. Maßstab zur Bestimmung der Zeichnungsverhältnisses einer Landkarte.] ¶