und
England ist der Lagerschein neben seiner
Eigenschaft als Warenumsatzpapier eine Pfandbestellungsurkunde, in
Frankreich,
Belgien,
[* 1]
Italien
[* 2] und
Ungarn
[* 3] gewinnt er dadurch, daß der Verpflichtete persönlich haftet, sobald das erste
Indossament erfolgt
ist, die Bedeutung eines
Wechsels. Die Lagerscheine gestatten nicht allein eine vorteilhafte Verwendung zu Kreditzwecken, sondern auch
leichten Verkauf, überhaupt freie
Verfügung über die
Ware ohne Nachteil für den
Gläubiger. In
Deutschland
[* 4] haben sie noch keine größere
Ausdehnung
[* 5] gefunden.
GroßeBanken befassen sich nicht gern mit der Beleihung von
Warrants, weil das
Pfandrecht an der
Ware, insbesondere
im Fall eines
Konkurses, nicht genügend sichergestellt ist. Eine spezielle gesetzliche Regelung ist bis jetzt
nur erfolgt in
Hamburg
[* 6] (1876) und in
Bremen
[* 7] (1877). In
Elsaß-Lothringen
[* 8] gelten mit einigen Änderungen die frühern französischen
Bestimmungen.
derGesteine,
[* 12] die räumliche
Anordnung und die relative
Stellung der Gesteinsmassen gegeneinander. Zuerst zu
unterscheiden ist die geschichtete, massige und gangförmige Lagerung. Bei der geschichteten ist die ganze Gesteinsmasse
durch parallel oder doch annähernd parallel verlaufende Trennungsebenen (Schichtungsklüfte) in eine
Mehrzahl parallelepipedischer
Körper
(Schichten,
Bänke, vgl.
Schichtung) zerfällt, sei es, daß die einzelnen
Schichten petrographisch
identisch sind, oder daß ein gewöhnlich häufiger wiederholter
Wechsel des
Materials
(Wechsellagerung) eintritt. Ganze Schichtsysteme
können untereinander wiederum gleichförmig
(Konkordanz der Lagerung) oder ungleichförmig
(Diskordanz
[* 13] der Lagerung) gelagert sein.
Eng
zusammenhängend mit der Bildungsart, ist die geschichtete Lagerung besonders für die
Gesteine sedimentären
Ursprungs
(Sedimente)
charakteristisch. - Bei der massigen Lagerung, welche besonders bei solchen
Gesteinen vorkommt, die aus feurigem
Fluß durch Abkühlung sich gebildet haben, fehlt im allgemeinen jede Andeutung einer Parallelstruktur oder ist (wie
bei Lavenströmen, die bei jüngern
Eruptionen über ältere fließen) doch nur unvollkommen angedeutet (falsche, abnorme,
anomale
Schichtung), während die bei massigen
Gesteinen mitunter vorkommende plattenförmige
Absonderung (s. d.) scharf von der
Schichtung zu unterscheiden ist.
Ist die
Ausdehnung eines massigen Gesteinskörpers nach allen drei Raumdimensionen etwa gleich groß, so bildet er einen
Stock;
bei der
Decke
[* 14] sind zwei
Dimensionen auf
Kosten der dritten
(Mächtigkeit), bei dem
Strom eine
Dimension
[* 15] im
Gegensatz zu den beiden andern
(Mächtigkeit und
Breite)
[* 16] stark entwickelt. Erhebt sich das
massige Gestein über seine Nachbargesteine,
so bildet es
Kuppen. Eine besondere Art der letztern hat man neuerdings als
Lakkolithen bezeichnet; es sind Eruptivmassen,
die ursprünglich zwischen geschichtetes
Material, dieses sprengend und hebend, eingedrungen sind und
erst später durch die
Erosion
[* 17] bloßgelegt wurden. - Bei der gangförmigen ist ein oder eine
Mehrzahl sich untereinander nicht
berührender parallelepipedischer Gesteinskörper widersinnig zur Lagerung des umgebenden (durchsetzten) Gesteins gelagert,
wobei die Widersinnigkeit am stärksten zum
Ausdruck kommt, wenn das durchsetzte
Gestein
ein geschichtetes ist (s.Gang).
[* 18]
Des nähern sind noch folgende
Begriffe zu unterscheiden: Auflagerung, ein
Gestein jüngerer
Bildung hat sich auf einem ältern
abgelagert (bei
Sedimenten, bei Lavenströmen und
Decken);
Anlagerung, ein jüngeres
Gestein lehnt sich an ein älteres an (Deltabildungen
an die das
Ufer bildenden
Gesteine, vulkanische
Lapilli und
Aschen an den
Vulkan);
umschlossene Lagerung, das ältere
Gestein umgibt das jüngere (das
Gestein der Kraterwandung in seinem
Verhältnis zu dem Ausfüllungsmaterial des innern
Kanals,
das durch spätere
Ausbrüche geliefert wurde);
mantelförmige oder umschließende ein älteres
Gestein, von jüngerm eingehüllt;
durchgreifende Lagerung, besonders bei
Gängen, ein jüngeres
Gestein durchsetzt verschiedene ältere.
(El Aghuât), Hauptort der gleichnamigen
Oase in
Algerien,
[* 20] 330 km südlich von
Algier: am Südabhang des
Atlas,
[* 21] unter 33° 48' nördl.
Br., malerisch auf zwei einander gegenüberliegenden Bergkuppen gelegen, zwischen
welchen zahlreiche Bewässerungskanäle sich hinziehen. Zwei
Forts und eine
Mauer mit 5
Thoren verteidigen die Stadt, welche
(1881) 3806 Einw. (87
Franzosen, 203
Juden) zählt, die
Ackerbau treiben und Lederwaren,
Zeuge und
Tücher verfertigen. Die 2062
Hektar
große
Oase hat 150,000
Dattelpalmen. Laghuât wurde 1852 von den
Franzosen erobert und ist die erste größere
Station auf der
Straße von
Algier nach
Timbuktu.
(spr. lannji),Stadt im franz.
DepartementSeine-et-Marne,
ArrondissementMeaux, am linken Marneufer und an der
Ostbahn gelegen, von welcher sich hier die
Lokalbahn nach
Villeneuve le
Comte abzweigt, mit einer
Kirche, welche aus dem
Chor
eines großen Kirchenbaues aus dem 14. Jahrh. besteht, Resten einer alten
Abtei, einer
Bibliothek, Marmorbrüchen und (1881) 4463 Einw. Lagny war
im Anfang der Belagerung von
Paris
[* 25] 1870/71 Endpunkt der einzigen
Bahn, welche das Belagerungsheer mit der Operationsbasis verband.
liegt 197 m ü. M. und windet sich in
einer
Länge von 64 km und in einer höchsten
Breite von 9¼ km (zwischen
Laveno und Feriolo) mit kristallheller,
himmelblauer
Flut durch eine
Kette grün belaubter
Hügel.
Sein Flächeninhalt beträgt 210 qkm (3,9 QM.), die größte
Tiefe 375 m. Er ist bedeutenden
¶