Sprache
[* 1] trat die einheimische, welche in besondern
Hieroglyphen und in einer alphabetischen (wie jene bisher noch unentzifferten)
Schrift geschrieben wurde. Der Priesterherrschaft machte Ergamenes in der ersten Hälfte des 3. Jahrh.
v. Chr. ein gewaltsames Ende, seine Nachfolger aber hatten mit
Rom
[* 2] um das nördliche
Nubien zu kämpfen.
Mehr und mehr
verfallend, mußte das alte
Reich endlich 600
n. Chr. einem christlichen
Staat Platz machen.
(Scala nuova), Hafenstadt im
WilajetAïdin in
Kleinasien, am Ägeischen
Meer,
Samos gegenüber, hat einen gegen
Südstürme vollkommen geschützten guten Ankerplatz und gegen 10,000 Einw. Kuschadassi vermittelt
hauptsächlich den
Verkehr zwischen
Samos und dem
Festland.
im weitern
Sinne nach
Lepsius' in seiner »NubischenGrammatik«
(Berl. 1880) aufgestellter, aber gegenwärtig verworfener
Ansicht die ostafrikanischen, nichtsemitischen
Völker, also die
Galla,
Somal,
Bischarin u. a., sowie die Bewohner der arabischen Weihrauchländer, die Ureinwohner
Babyloniens und
Phönikiens.
(Flachsseidenpflanzen), dikotyle
Familie aus der
Ordnung der
Tubifloren, den
Konvolvulaceen am nächsten
verwandt und als parasitische Seitenlinie derselben zu betrachten, nichtgrüne, auf andern
Pflanzen schmarotzende
Kräuter
mit windenden, fadenartigen, gelblich oder rötlich gefärbten
Stengeln, an denen die
Blätter durch kleine, farblose, entfernt
stehende Schüppchen vertreten sind, in deren
Winkeln sich die dichasischen Blütenknäuel entwickeln.
Die
Blüten sind vier- oder fünfzählig, haben kleine Kelchzähne, eine in der
Knospe kochleare, krugförmig
gestaltete
Blumenkrone, die am
Grund innerhalb der
Staubgefäße
[* 8] häufig mit gefransten
Schuppen versehen ist, vier oder fünf
in der
Blumenkrone befestigte
Staubgefäße und ein zweifächeriges
Ovar mit zwei oder einem
Griffel und mit zwei
Samenknospen
in jedem
Fach. Die
Kapsel springt mit einem Querriß deckelartig ab und enthält zwei
Samen
[* 9] in jedem
Fach;
diese besitzen ein fleischiges
Endosperm, um welches der
Embryo spiralig gelagert ist, der hier einen einfach fadenförmigen
Körper ohne
Samenlappen, in einigen
Fällen mit zwei verschieden hoch stehenden, rudimentären Blättchen, darstellt.
Vgl.
Engelmann, Systematical arrangement of the
species of the genus
Cuscuta
[* 10] (St.
Louis 1859).
Die Kuskuteen entwickeln nur bei ihrer
Keimung, welche auf der Bodenoberfläche erfolgt, ein wenig tief in den
Boden dringendes Würzelchen;
das fadenförmige Stengelchen sucht frühzeitig an eine Nährpflanze zu gelangen, um welche es sich windet, und mit welcher
es verwächst. Jeder
Stengel
[* 11] der Kuskuteen erzeugt nämlich an allen
Stellen, wo
er den umwundenen fremden Pflanzenteil
berührt, kurze, warzenförmige Gebilde, sogen.
Saugwurzeln
(Haustorien), deren innerer axialer Teil in das
Gewebe der
[* 12] Nährpflanze
eindringt und in demselben nach Art der Pilzmycelien wuchert, um die dort vorhandenen fremden
Nährstoffe aufzusaugen und
in den eignen
Stengel überzuleiten.
Wenn die Keimpflanze ihre ersten
Saugwurzeln in den Wirt getrieben hat, stirbt das bei der
Keimung entwickelte,
in den
Boden gegangene Würzelchen ab, und die
Pflanze steht von nun an nicht mehr mit dem
Bodenin direkterVerbindung; sie bezieht
ihren ganzen Nahrungsbedarf aus der befallenen
Pflanze, weil sie kein
Chlorophyll besitzt und nicht selbst
aus
Wasser und
Kohlensäure organische
Substanz herstellen kann. Den grünen
Pflanzen, auf welchen die Kuskuteen schmarotzen, sind sie
daher nicht bloß mechanisch als
Schlingpflanzen, sondern auch als
Räuber von
Nahrungsstoffen verderblich, und diejenigen
Arten
derselben, welche als
Unkräuter die
Kulturen heimsuchen, sind darum doppelt gefährlich. Die einzige hierher
gehörige
Gattung ist
Cuscuta.
1) Kreisstadt im kleinruss.
GouvernementSaratow, am Trujew und an der
EisenbahnMorschansk-Sysran, mit 4
Kirchen,
bedeutenden
Gerbereien und (1880) 17,411 Einw. Kusnezk zeichnet sich
durch seine Kleinindustrie aus; es zählt gegen 500 Werkstätten, in denen
Handschuhe, Schuhmacherwaren, Holzsachen, irdene
Töpfe, landwirtschaftliche Geräte etc. gefertigt werden, welche Gegenstände
neben
Talg,
Leder und
Wolle einen bedeutenden Ausfuhrartikel bilden. -
2) Kreisstadt im sibir.
GouvernementTomsk, am
Tom, mit (1884) 7309 Einw., in dem reichen Steinkohlenlager des
KusnezkischenBassins, das aber ebenso wie die vorhandenen
Lager
[* 13] von
Eisen,
[* 14]
Gold
[* 15] und
Edelsteinen nur schwach ausgebeutet wird.
(lat.
Osculum), das Aufdrücken der
Lippen auf irgend einen Gegenstand als Zeichen der
Freundschaft,
Achtung und
Liebe. Die
Etikette hat auch für den Kuß bei jedem
Volk eine
MengeZeremoniell eingeführt, und häufig ist der Kuß nur ein leerer
Gebrauch (vgl.
Begrüßungen). Bekannt ist der Pantoffelkuß als Bezeigung derEhre gegen den
Papst, während
bei den
Bischöfen der Fingerring geküßt wird. Im deutschen
Mittelalter ward der Kuß auch zur Bekräftigung eines
Vertrags
und
Versprechens angewendet, wie z. B. der
Vasall den Lehnsherrn bei Übernahme eines
Lehens zu küssen pflegte, und noch jetzt
ist in mehreren
Ländern der Verlobungskuß die Bestätigung des gegenseitigen Verlöbnisses. In der griechischen
Kirche ist der sogen.
Osterkuß üblich (vgl.
Ostern), ein Überbleibsel des altchristlichen
Friedenskusses (s. d.).