(Kuraminzen),
Volk in
Mittelasien, bildete sich erst vor 100
Jahren hauptsächlich aus den nomadisierenden
Kirgisen
(s. d.) aller drei
Horden, indem solche sich mit den
Uzbeken (s. d.) vermischten.
Ignaz, österreich.
Publizist, geb. zu
Prag
[* 2] als der Sohn eines israelitischen
Buchhändlers, wurde selbst für diesen
Beruf bestimmt, wandte sich jedoch rechtzeitig den
Studien zu und begab sich dann von
Wien
[* 3] nach
Leipzig,
[* 4]
Stuttgart
[* 5] und
Brüssel,
[* 6] wo er Mitarbeiter hervorragender
Blätter wurde. 1841 begründete er in
Brüssel, also
an derGrenze deutscher
Zunge, die »Grenzboten«, eine Wochenschrift, welche die Zensurfreiheit
und als Sammelpunkt frisch sich regender
Geister großes
Interesse für sich hatte, namentlich in Beziehung auf
Österreich.
[* 7]
Später siedelte die Redaktion nach
Leipzig über. Kuranda veröffentlichte damals:
»Belgien
[* 8] seit seiner
Revolution« (Leipz. 1846).
Im gleichen Jahr führte das Hofburgtheater inWien eine Jugendarbeit Kurandas, das
Drama »Die letzte weiße
Rose«, mit Erfolg auf. 1848 wurde in den
Fünfziger-Ausschuß und später für
Teplitz in
Böhmen
[* 9] in das
FrankfurterParlament
gewählt. Hier verblieb er bis
Oktober und kehrte dann nach
Wien zurück, um ein neues politisches
Journal, die »Ostdeutsche
Post«, zu gründen, welches sich durch würdevolle
Haltung und höhere
Gesichtspunkte auszeichnete, auch
seine einflußreiche Zeit hatte und 1866 endete. Kuranda wurde erst in den
Gemeinderat, 1867 in den
Reichsrat gewählt, wo er zu
den politisch bemerkenswertesten Rednern zählte. Er starb
Brustharnisch der
Kürassiere zum
Schutz gegen blanke und
Handfeuerwaffen,
[* 13] aus
Stahl oder
Eisen
[* 14] geschmiedet, meist aus zwei Teilen
(Doppelküraß), dem
Brust- und Rückenstück, bestehend, welche durch Schuppenbänder und
Riemen zusammengehalten
werden. Da der Küraß gegen die heutigen Infanteriegewehre trotz seiner für
Roß und
Reiter äußerst lästigen
Schwere (der preußische
Küraß wiegt 8,26, der bayrische wog 8,98 kg) nicht mehr
schußsicher ist, ist sein Nutzen gering.
(mittelalterlich
Kürisser,
Korazzen), ursprünglich neben den von
Kopf bis zu
Fuß gepanzerten Lanzenreitern
(Lantzierern), welche direkt aus dem Rittertum übernommen waren, die nur mit
Schwert und zwei
Faustrohren
bewaffneten
Reiter.
Beim Aufhören jener blieben die als eigentlich schwere
Kavallerie. Sie trugen anfänglich einen
Helm mit
Visier, schußsicheres
Brust- und Rückenstück, Hüftschurz und Schenkelstücke bis
übers
Knie, welche sich nach und nach
bis auf den Stahlhelm ohne
Visier und den ganzen
Küraß
(Brust- und Rückenstück) verminderten. Auch in
dieser schwächern
Rüstung
[* 15] bestehen Kürassiere jetzt, durch die
Tradition gehalten, nur noch in
Deutschland
[* 16] (12
Regimenter),
Frankreich(12Reg.) und Rußland (4Reg.), und ihr
Eingehen ist wohl lediglich eine
Frage der Zeit. Vgl.
Reiterei.
(lat.), Pflegschaft, das
Amt eines
Kurators (s. d.). ^[= (lat., Pfleger), der ständige rechtliche Vertreter einer Person, insbesondere der Zustandsvormund ...]
(lat.,
Pfleger), der ständige rechtliche Vertreter einer
Person, insbesondere der Zustandsvormund
eines ganz oder teilweise Handlungsunfähigen, z. B. eines Wahnsinnigen oder eines notorischen
Verschwenders. Nach römischem
Recht wurde zwischen dem Vormund (tutor) und der
Vormundschaft (tutela) über einen
Unmündigen
einerseits und dem Kurator und der
Kuratel (cura) über einen Mündigen, aber noch Minderjährigen anderseits unterschieden
(s.
Vormundschaft). Auch der mit der
Wahrnehmung der
Interessen eines
Instituts, z. B. einer öffentlichen
Kasse, einer
Stiftung,
eines Konkursvermögens
(Güterpfleger, Konkursverwalter, Massekurator) etc., Betraute sowie der zur Beaufsichtigung
einer
Universität berufene Beamte wird Kurator genannt.
[* 17]
(Krummzapfen), Maschinenteil, welcher vielfach zur Hervorbringung einer rotierenden
Bewegung oder
zur
Ableitung irgend einer andern
Bewegung von einer
Rotation verwendet wird. Derselbe besteht in einem einarmigen, an einer
Welle drehbaren
Hebel,
[* 18] dessen Ende einen
Zapfen
[* 19] trägt, mittels dessen die
Kraftübertragung stattfindet. Die
Welle heißt Kurbelwelle,
der
HebelKurbelarm, der
ZapfenKurbelzapfen oder Kurbelwarze. Man unterscheidet zwei Hauptarten von Kurbeln, Stirnkurbeln
und
Krummachsen oder
Wellenkröpfungen.
Die Stirnkurbeln werden am Ende der
Wellen
[* 20] angebracht, indem man die gehörig verlängerte
Welle rechtwinkelig aufbiegt und
am Ende noch einmal rechtwinkelig zu einem zur
Welle parallelen
Zapfen umbiegt. Bei größern Stirnkurbeln werden jedoch meist
die
Arme und
Zapfen besonders hergestellt, erstere auf die
Wellen warm aufgezogen und noch durch Längskeile
befestigt, letztere mit konischen
Ansätzen in genau passend ausgeschliffene
Löcher der
Arme eingetrieben u. durch
Schrauben
[* 21] oder Querkeile am Zurückgehen verhindert.
[* 17]
Fig. 1 zeigt eine solche Kurbel W ist die
Welle,
A derArm, Z der Kurbelzapfen, dessen konischer
Ansatz B genau in dasLoch
des Kurbelarms eingeschliffen, darauf durch Einpressen und Vortreiben eines
Keils solid befestigt ist. Das
Material der Kurbelarme
ist
Gußeisen, meist jedoch Schmiedeeisen oder
Stahl, die Kurbelzapfen bestehen aus Schmiedeeisen oder
Stahl. Während die Stirnkurbel
nur am Ende von
Wellen anzuwenden ist, weil sonst der am
Zapfen angreifende Maschinenteil an einer vollständigen
Kreisbewegung durch die
Welle gehindert wird, dient die
Krummachse als Kurbel innerhalb der Lagerpunkte einer
Welle.