Gärungserreger benutzt wird. Man kann in der
Brauerei zur Erregung der
Gärung in der
MaischePreßhefe oder aus benachbarten
Brauereien oder
Brennereien bezogene frische
Hefe
[* 1] verwenden; wo aber beides nicht vorteilhaft ist, bedient man sich, wie in
den meisten deutschen
Brauereien, der selbstbereiteten Kunsthefe. Dies ist besonders da angezeigt, wo man
Maischen
verarbeitet, welche selbst keine
Hefe bilden (wie die Melassenmaische), und wo man also die ganze
Menge des zur Gärungserregung
nötigen Ferments der
Maische zusetzen muß.
Zur Bereitung der Kunsthefe behandelt man eine bestimmte
MengeMalz mit oder ohne Getreidezusatz in kleinern
Gefäßen derart, daß
eine gärungsfähige
Maische entsteht, läßt diese milchsauer werden, setzt eine geringe
MengeHefe hinzu
und sorgt für die Erfüllung der
Bedingungen, welche die
Vermehrung derHefe möglichst begünstigen. Sobald letztere ihren
höchsten
Grad erreicht hat, ist die Kunsthefe zur Verwendung bereit; ein Teil derselben aber
(Mutterhefe) wird stets zur Bereitung
neuer Kunsthefe reserviert, damit man der Benutzung fremder
Hefe vollständig überhoben ist. Die
Darstellung der
Kunsthefe erfordert ganz besondere Sorgfalt; die
Bildung einer gewissen
Menge von
Milchsäure wird begünstigt, weil
sie denKleber des
Malzes, den Hauptnährstoff des Hefenpilzes, in
Lösung bringt, dagegen wird die
Bildung von
Essigsäure sorgfältig vermieden.
Mit den speziellen Vorschriften zu den Kunsthefen wird viel Geheimniskrämerei getrieben.
(Kunstkabinett), zum Unterschied von den
Museen, in denen die verschiedenen
Kunstsammlungen systematisch
geordnet sind, eine Sammlung von historischen, kunstgewerblichen und naturgeschichtlichen Kuriositäten, bei deren Erwerbung
nicht immer der Kunstwert, sondern ebensosehr die Seltenheit oder die Beziehung auf ein denkwürdiges Ereignis maßgebend
war. Dergleichen Kunstkammern zu besitzen, gehörte im 16. und 17. Jahrh. zur
Würde eines Fürstenhofs.
gegenüber den Naturprodukten die aus letztern Rohprodukten auf mechanischem Weg mit
Hilfe von
Hand-
oder Maschinenarbeit oder durch chemische
Prozesse gewonnenen
Produkte.
zur Schaudarstellung herumreisende Reitkünstler, welche durch kühne, groteske, graziöse
Stellungen
und
Sprünge auf einem oder auf mehreren
Pferden, entweder einzeln oder in
Gruppen, durch
Darstellungen von Scheingefechten oder
Wettrennen und Wettfahrten, bisweilen auch durch komische
Szenen die Zuschauer unterhalten und ergötzen.IhrePferde
[* 19] sind eigens für diesen
Zweck zugeritten und zeigen oft als Schulpferde die feinste
Dressur; viele lernen sogar verschiedene
Kunststücke, wie z. B. auf den Hinterbeinen gehen, tanzen, am servierten
Tisch fressen etc. Die Kunstreiterei wurde eine
Zeitlang besonders von den Engländern betrieben, weshalb man auch früher die Kunstreiter öfters englische
Bereiter nannte. Unter den deutschen Kunstreitern hat bisher
Ernst Renz, geb. zu
Bruchsal, den größten Erfolg
gehabt und auch die Pferdedressur zu großer Vollendung gebracht.
Andre bekannte Kunstreiterfamilien sind: Loisset,
Carré,
Salamonsky. Als Erfinder eines besondern Abrichtungssystems hat
Baucher (s. d.)
Ruf erlangt.
Sammlungen von Kunstwerken. Sie sind entweder öffentliche
Museen oder Privatsammlungen
und gehören entweder Einem
Fach der
Kunst an, oder vereinigen mehrere derselben. Gemäldesammlungen nennt man auch
Gemäldegalerien.
Außerdem gibt es Sammlungen der graphischen
Künste (Kupferstichkabinette), der Medailloplastik
(Münzsammlungen), der
Keramik
[* 20] (Vasen- und Porzellansammlungen), archäologische und historische Sammlungen, ethnographische Sammlungen, Was Ansammlungen
etc., die meist mit andern Kunstschätzen in den großen
Museen vereinigt, jedoch als besondere Abteilungen
geordnet sind.
Vgl. auch
Kunstkammer. S.
Museum, wo die einzelnen öffentlichen Kunstsammlungen von Bedeutung aufgezählt sind.
Bezeichnung für
Schränke und
Kabinette, die im Auftrag fürstlicher Sammler im 16. und 17. Jahrh. verfertigt
wurden und eine große Anzahl von offenen und geheimen
Fächern enthielten, in denen allerlei Kostbarkeiten, Raritäten, Geräte
etc.
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