Wesen ist also symbolisierendes
Handeln, Veranschaulichung des
Übersinnlichen, Versinnbildlichung des religiösen Verhältnisses,
in welchem die
Gemeinde von Gott
Offenbarungen und Segnungen empfängt und ihm wieder ihre
Gaben darbringt. Jene Seite ist im
christlichen Kultus vertreten durch
Wort und
Sakrament, diese durch
Gebet und
Opfer. Wiederum machen
Sakrament und
Opfer den
Kern des katholischen,
Wort und
Gebet den
Kern des protestantischen Kultus aus. Denn dort kommt es darauf an, den über die
Sünde
zürnenden Gott zu versöhnen und übernatürliche
Kräfte in die
Gemeinde herabzuleiten.
Überhaupt ist der Kultus nach reformatorischen Prinzipien niemals Selbstzweck, wird vielmehr nur als
Unterrichts- und Erziehungsmittel
verwertet, hat aber um seiner pädagogischen Bedeutung willen relativen Wert, sofern er nach
Luther zur
Erweckung und
Erhaltung des
Glaubens durch das
Wort, nach
Zwingli zur Anregung des religiös-sittlichen
Lebens dient. S.
Liturgie
und
Priester.
(neulat.), die zur Beaufsichtigung, Leitung und
Förderung der geistigen Kulturmittel in einem Land
bestellte oberste Staatsbehörde. Hierzu gehört nicht allein das Kirchenwesen, sondern überhaupt jede Einrichtung für
Erziehung und
Unterricht, von den
Volksschulen bis hinauf zu den
Universitäten.
In den Kleinstaaten werden
diese
Interessen durch eine Abteilung des
Staatsministeriums
(Departement für den
Kultus, Abteilung für
Kirchen- und Schulsachen)
wahrgenommen, während in den größern
Staaten ein besonderer Kultusminister fungiert.
in der
Berberei, besonders in
Algerien,
[* 7] die von eingewanderten
Türken und eingebornen
Frauen erzeugten
Kinder, welche zwar nicht gleiche
Rechte mit dem herrschenden
Stamm der eigentlichen
Türken,
aber doch gewisse Vorrechte vor den unterdrückten
Völkerschaften der
Mauren, Araber und
Berber hatten. Unter
den
Franzosen
hat sich die rechtliche
Stellung der Kulugli wesentlich gebessert, da sie sich der französischen Herrschaft am ergebensten zeigten
und dafür mit Ämtern belohnt wurden. Auch der
Kleinhandel ist meist in ihren
Händen.
Stadt in der pers.
ProvinzIrak Adschmi, südlich von
Teheran, liegt 1058 m ü. M. an der von
Schiraz überIspahan
nach
Teheran führenden
Handelsstraße und ist berühmt durch die Zahl von
Gräbern mohammedanischer
Heiligen, unter denen sich
namentlich das jährlich von vielen tausend Wallfahrern besuchte angebliche
Grab der Fatime auszeichnet. Kum wurde zu Anfang
des 18. Jahrh. durch die Afghanen zerstört und zählt jetzt 20,000 Einw.
(Komanen), ein asiatisches Steppenvolk türkischen
Stammes, bei den
ByzantinernUzen, bei
den
Ungarn
[* 10] Kuni, bei den slawischen Völkern Polowci (»Bewohner der
Flächen«) genannt, brach im 11. Jahrh. aus der Kumanischen
Steppe am
Kuma (s. d.) in
Europa
[* 11] ein; es waren häßliche, kahl geschorne Reiterscharen, mit
Pfeil und
Bogen
[* 12] bewehrt und leichte
Kähne zum Überschreiten der
Ströme mit sich führend. Sie beunruhigten die
Grenzen
[* 13] des griechischen Kaiserreichs,
in dessen
Dienst einzelne
Scharen traten, und drangen 1070 zum erstenmal in
Ungarn ein, wurden jedoch von König
Salomon zurückgeschlagen.
Bei einem zweiten
Einfall 1089 brachte ihnen
Wladislaw an der
Temes eine große
Niederlage bei und siedelte den Teil der Gefangenen,
der sich für
Annahme des
Christentums entschied, im jetzigen
Jazygien an. Ein zweiter
SiegWladislaws über
die in ihren
Wohnsitzen an der untern
Donau zurückgebliebenen Kumanen sicherte
Ungarn längere Zeit vor ihren
Angriffen. In der ersten
Hälfte des 13. Jahrh. erlag ihre Hauptmacht den
Mongolen, gegen welche sie auch in derSchlacht bei Kalka
(1224), mit den
Russen verbündet, vergebens ankämpften.
Ein
Haufe von 10,000 Kumanen rettete sich auf das byzantinische Gebiet. Ein Teil derselben nahm 1227 das
Christentum an. Ihr Oberkönig,
ChanKuthan, schlug die
Mongolen zweimal zurück, wurde aber von Batuchan 1235 besiegt und mußte mit 40,000 kumanischen
Familien nach
Ungarn fliehen, wo König
Bela ihnen das Land zwischen
Theiß und
Donau anwies. Aber sie blieben ihren
rohen
Gebräuchen und der nomadischen Lebensweise sowie dem
Götzendienst getreu und widersetzten sich den
VersuchenBelas, sie
zum
Christentum zu bekehren und an feste
Wohnsitze zu gewöhnen. König
Wladislaw IV., der den Beinamen
»der Kumane« erhielt, begünstigte sogar ihr zuchtloses
Treiben, lebte unter ihnen, gestattete die heidnischen
Opfer und stellte
die Kumanen den
Magyaren gleich.
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