Noch gegenwärtig zeigt
man in der Vorhalle des
Doms zu
Goslar den sogen. Krodoaltar
[* 1] (s. Abbildung), auf dem nach der
Sage zur
heidnischen Zeit auf dem Burgberg bei
Harzburg verehrt worden sein soll. Das interessante, im romanischen
Stil gehaltene
Kunstprodukt
deutscher Metallbildnerei reicht indessen nicht über das 11. Jahrh. zurück.
Vgl.
Delius, Über den vermeinten
Götzen Krodo (Halberst. 1827).
Christian, norweg. Rechtsgelehrter, geb. zu Gjerdrum,
wurde 1800
Dozent der
Rechte an der
UniversitätKopenhagen, 1803
Professor daselbst, 1804
Assessor bei dem
Obergericht in
Drontheim
und zum
Staatsrat ernannt, welches
Amt er im
Oktober 1818 niederlegte.
Bald darauf übernahm er
die Ausarbeitung des Kriminalgesetzes für
Norwegen
[* 4] und ward Vorsitzender in dem von der Reichsversammlung zu
Eidsvold eingesetzten
Gesetzeskomitee. Er starb nach Vollendung seines Hauptwerks, des »Kriminalgesetzes«, in
Christiania.
[* 5] Krohg hat sich in der Geschichte der konstitutionellenEntwickelungNorwegens einen unsterblichen
Namen erworben. Besonders wird das »Bedenken«, welches er 1824 über
die damals zur
Entscheidung gekommenen
Vorschläge zu Veränderungen in der
Konstitution schrieb, als eine der gründlichsten
Staatsschriften betrachtet, die jemals von der norwegischen
Gesetzgebung ausgegangen sind. 1833 wurde ihm in
Christiania ein
Denkmal errichtet.
(türk.Aktschehissar,Akhissar, d. h. Weißburg), Stadt im türk.
WilajetSkutari, am Abhang
des
Sara-Saduk, 604 m ü. M., gelegen, hat 5500 albanesische (meist mohammedan.)
Einwohner, ein altes, 1832 geschleiftes
Schloß und ist als die ehemalige
ResidenzSkanderbegs denkwürdig.
Ordnung der
Reptilien, große, eidechsenähnliche
Tiere
mit knöchernen Hautschildern, einfachem Nasenloch, kegelförmigen, in die Kieferknochen eingekeilten
Zähnen, vier kurzen
Füßen mit
Schwimmhäuten zwischen den
Zehen und langem, seitlich zusammengedrücktem Ruderschwanz. Meist
ist bei ihnen der vierte
Zahn des
Unterkiefers ein großer Fangzahn und greift beim Schließen des weiten
Rachens in eine
Lücke
des Oberkiefers ein.
Rippen sind auch an den
Halswirbeln vorhanden.
Als Vorfahren derselben betrachtet man die
Thekodonten (s.
Reptilien). Die dritte
Gruppe der Krokodile war schon
zur Kreidezeit vertreten und lebt gegenwärtig fort. Die zu ihr gehörigen
Tiere finden sich in großen
Strömen der wärmern
Klimate; man unterscheidet nur 25
Arten, die
man in 4 oder auch mehr
Gattungen und nur 3
Familien unterbringt:
2)
Gaviale (s. d., Gavialidae), in Nordaustralien, auch
Borneo und im
Ganges;
3) Krokodile (Crocodilidae), in
Afrika,
[* 16]
Ostindien,
[* 17] Nordaustralien,
Mittel- und
Südamerika,
[* 18] namentlich durch den Zahnbau von den
Alligatoren
und
Gavialen unterschieden; die Nackenschilder sind von den Rückenschildern meist getrennt, Bauchschilder fehlen, die
Füße besitzen deutliche
Schwimmhäute. Das Panzerkrokodil (Crocodilus cataphractusCuv.), mit verlängertem
Schädel und schmaler Schnauze, soll 8 m lang werden, ist braungrün, schwarz gefleckt, unterseits gelblichweiß mit
kleinern
Flecken, bewohnt sehr zahlreich die größern
Flüsse
[* 19] der afrikanischen Westküste vom
Senegal bis
Gabun, wandert in der
trocknen
Jahreszeit, nährt sich von
Fischen und
Reptilien und raubt auch
Menschen, wenn es diese sogleich
in tiefes
Wasser ziehen kann.
Das Weibchen bedeckt seine
Eier
[* 20] mit Blättern und andern
Stoffen. Man jagt das Panzerkrokodil des wohlschmeckenden
Fleisches
halber. Das Spitzkrokodil (C. acutusGray), mit verlängerter, schmaler, spitzer Schnauze, 6 m lang, braun mit gelben Zickzacklinien,
unten gelb, bewohnt
Mittelamerika,
Südamerika und
Westindien
[* 21] zwischen dem
Wendekreis und dem 5.° südl.
Br., ist an manchen
Orten ungemein häufig, nährt sich von
Fischen und andern
Tieren, die es im
Wasser erbeuten kann, greift
auf dem Land nicht an, ist je nach der Örtlichkeit, in der es wohnt, mehr oder minder gefährlich und
greift namentlich im
Alter den
Menschen an. Einen weißen
Reiher, der auf seinem
Rücken umherläuft und
Nahrung sucht, läßt
es unbeachtet.
Beim Austrocknen isolierter Wasserbecken vergräbt es sich im Schlamm, erwacht erst wieder in der
Regenzeit und wandert dann
in
Rudeln zum
Wasser. Das Weibchen legt gegen 100
Eier in eine
Grube, welche es sorgfältig bedeckt, soll
zur Zeit des Auskriechens der
Jungen wieder erscheinen und diese kleinern Wasserbecken zuführen. Das
Fleisch wird hier und
da gegessen, das
Fett arzneilich benutzt. Das Leistenkrokodil (C. biporcatusGray, s. Tafel »Krokodile«),