betrifft, tritt dieselbe als Kritik von Erkenntnissen oder als Kritik der
Erkenntnis auf. Jene bestreitet z. B. als Wunderkritik die
Thatsächlichkeit übernatürlicher, als historische Kritik jene profangeschichtlicher, als philologische Kritik jene
philologischer Angaben (als Texteskritik besonders die
Authentizität und Unverfälschtheit überlieferter schriftlicher
Urkunden,
als archäologische Kritik diejenige überlieferter
Denkmäler: hier oft bloße Konjekturalkritik).
Diese bestreitet entweder die
Thatsache des
Erkennens überhaupt (absolute
Skepsis), oder die
Thatsache einer Erfahrungserkenntnis
(empirische
Skepsis:
Hume), oder die einer
Erkenntnis durch reine
Vernunft (rationale
Skepsis:
Kant). Die praktische Kritik weist entweder
als sittliche Kritik den angeblich sittlichen Wert menschlicher Willensentschließungen oder als ästhetische Kritik den
angeblich ästhetischen Wert menschlicher Kunstleistungen als bloß vermeintlichen zurück, indem sie
die erstern am
Maßstab
[* 1] der sittlichen, die letztern an jenem der ästhetischen
Ideen zu messen unternimmt. -
Kritisch, entscheidend,
und zwar entweder: eine
Krisis (s. d.) bezeichnend und daher s. v. w.
bedenklich, gefährlich, oder: der Kritik gemäß beurteilend;
kritisieren, etwas zum Gegenstand der Kritik machen,
auch s. v. w. bekritteln;
Kritiker, einer, der eine Kritik fällt, Kunstrichter;
auch findet sich die
Gruppe mehrfach auf kleinern Kunstwerken
(Münzen,
[* 4]
Vasen
[* 5] etc.) nachgeahmt.
Kritios gehörte noch der alten strengen
Schule an und zu den bedeutendern Künstlern seiner Zeit.
Der Kritizismus unterscheidet sich einerseits
vom
Dogmatismus (s. d.), welcher jene propädeutische
Arbeit vernachlässigt, anderseits vom
Skeptizismus (s. d.), welcher an der
Möglichkeit alles
Wissens verzweifelt, und nimmt zwischen beiden eine mittlere und vermittelnde
Stellung
ein.
Vgl.
Snell, Über philosophischen Kritizismus
(Gießen
[* 7] 1802).
2)
Strateg des Achäischen
Bundes, wiegelte die
Achäer 147
v. Chr. gegen die
Römer
[* 9] auf und führte dadurch den mit
Korinths Zerstörung
endenden Entscheidungskampf herbei;
er selbst verschwand nach der schmählichen
Niederlage der
Achäer bei Skarphe.
Flecken im russ.
GouvernementMohilew, an der Sosha, mit 6 griechisch-katholischen und
einer römisch-kath.
Kirche, 2 jüdischen Bethäusern und etwa 4000 Einw. Kritschew ist einer der ältesten
Orte Rußlands.
Von der alten Stadt ist nur noch die Erdfestung vorhanden.
Gebiet in
Dalmatien, Bezirkshauptmannschaft
Cattaro, in dem von der
Bocche di
Cattaro gegen
Montenegro
[* 14] aufsteigenden Karstbergland nördlich von
Risano gelegen, ein steiniger,
kahler, wasserarmer Landstrich in rauhem
Klima,
[* 15] öde und unfruchtbar, nur in den Dolinen u. auf einzelnen Hochplateaustrecken
bebaut (s.
Karte
»Bosnien«). Die Bewohner, Krivoscianer, (1880) 2726
Seelen slawischer (serbischer)
Nationalität
und griechisch-orientalischer
Konfession, sind äußerst genügsam, leben in ganz primitiven Felsenhütten und nähren sich
von dem geringen Bodenanbau, von
Ziegen- und Schafzucht.
Sie sind
hoch und schlank gebaut, kräftig, noch halbwild
(Blutrache) und unbotmäßig, sympathisieren mit
Montenegro und haben
sich gegen ihre Einreihung in die österreichische
Landwehr (sie waren schon unter der venezianischen
Herrschaft militärfrei) zweimal, 1869 und neuerdings 1882, mit den
Waffen
[* 16] in der
Hand
[* 17] erhoben. Nach Bewältigung des
Aufstandes
im letztern Jahr haben viele Bewohner die Krivoscie verlassen und sind nach
Montenegro übergetreten. Von seiten
Österreichs sind
außer den bereits aus früherer Zeit herrührenden
Forts von Ledenice, Cerkvice u.
Dragalj mehrere neue
Befestigungen zur militärischen
Sicherung der Gegend errichtet worden. Von
Risano führen zwei
Straßen in zahlreichen
Serpentinen
nach der Krivoscie und vereinigen sich bei der Defensionskaserne
Dragalj.
Vgl. Unterkircher, Die
Österreicher in der Krivoscie (Innsbr.
1886).
slaw. Volksstamm in Rußland, wohnte zwischen dem
Pripet und der
Düna, von wo er sich
später bis zum obern
Lauf der
Wolga, der
Oka und des
Dnjepr ausdehnte und die
Waräger, denen er tributpflichtig war, aus ihrem
Lande drängte. Er besaß viele
Städte;
gefürchteter Nordostwind in
Rumänien,
[* 18] weht stoßweise mit großem Ungestüm, oft bei
20-25°
Kälte, mit oder ohne
Schnee,
[* 19] und setzt sich bis an den
Balkan fort. Er ist
Menschen und
Tieren höchst verderblich, und
selbst die frömmsten
Pferde
[* 20] verweigern hartnäckig, gegen den Kriwitz zu laufen. Er unterbricht daher auch den
Verkehr vollständig
und oft auf 12-15Tage.
(ung. Horvát-Szlavonország),
Königreich, welches mit der ehemaligen kroatisch-slawonischen
Militärgrenze
einen
Bestandteil der
Länder der ungarischen
Krone bildet. Es grenzt im
NW. an
Steiermark,
[* 21] im
W. an
Krain,
[* 22]
Istrien und das
Adriatische Meer,
im
S. an
Dalmatien,
Bosnien und
Serbien, im O. und N. anUngarn und nimmt einen Flächenraum von 42,516 qkm
(772,1 QM.) ein, wovon auf
Kroatien 13,639 qkm (247,7 QM.), auf
Slawonien 9638 qkm (175 QM.) und auf die ehemalige
Militärgrenze
19,238 qkm (349,4 QM.) entfallen. In orographischer Beziehung
zerfällt das Land in zwei von der
Kulpa geschiedene Gebiete: eine nördliche, von den
Ausläufern der
südöstlichen
Alpen
[* 23] bedeckte, waldreiche Berglandschaft und ein südliches
Hochland von kalkartigem
Gestein der Karstformation.
Zu den
Alpen gehört das aus
Steiermark herüberreichende Matzelgebirge; ihm folgt das Ivančiča-
¶