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Lieblingsaufenthalt russischer
Großen geworden ist. Während die
Gebirge von
Eichen-,
Buchen- und Nadelwäldern
(Pinus sylvestris
und laricio) bedeckt sind, wachsen am
Fuß derselben
Lorbeerbäume,
Cypressen und Feigenbäume. Vollständig akklimatisiert
haben sich auf diesem schmalen Küstenstrich auch:
Oleander, Magnolien,
Tulpenbäume, Bignonien,
Myrten,
Kamelien, Mimosen,
Granaten,
[* 1] Papiermaulbeerbaum etc. Die hauptsächlichsten
Produkte der Krim
[* 2] sind:
Getreide,
[* 3]
Hirse,
[* 4]
Tabak,
[* 5] vortrefflicher
Wein und eine
Menge des vorzüglichsten
Obstes.
Auch die
Bienen-,
Seidenraupen-,
Pferde-,
Kamel-,
Rindvieh- und Schafzucht ist erheblich. Die krausen, unter dem
Namen der Merluschki
oder krim
schen
Baranken bekannten Lämmerfelle sind ein gesuchter Handelsartikel. An
Mineralien
[* 6] werden gewonnen:
Porphyr, verschiedenfarbiger
Marmor,
Kalkstein und
Salz
[* 7] aus den
Seen, welche, an 400, in drei
Gruppen verteilt, alle stark salzhaltig sind.
Die reichste
Ausbeute geben die südlich von
Perekop, eine geringere die auf der
Halbinsel
Kertsch und um
Eupatoria gelegenen.
Außer diesen drei Seegruppen befinden sich auch einige
Salzseen auf der
Landzunge von
Arabat. Über die ethnographischen
und wirtschaftlichen Verhältnisse der Krim
s.
Taurien.
Die
Halbinsel hieß im
Altertum
Taurische Chersonesos von den Tauriern, die man für Reste der von den
Skythen in das
Gebirge
gedrängten
Kimmerier hält. Neuere
Forscher in der Krim
verlegen das in der
Sage vom Argonautenzug beschriebene Land
Kolchis hierher.
Seit 600
v. Chr. blühten daselbst griechische, von Milet gegründete
Kolonien. Zur Zeit der
Perserkriege
bildete sich das
Bosporanische Reich (s. d.), welches nicht bloß die
Halbinsel umfaßte, sondern auch auf die Ostküste des
Asowschen
Meers sich ausdehnte, unter
Mithridates seine höchste Macht erlangte, 47
v. Chr. von den
Römern unterworfen wurde
und sich unter römischer Oberherrschaft bis in die
Völkerwanderung erhielt,
wo die
Hunnen es gänzlich
zerstörten.
Nach diesen wurde die Krim
von den
Chasaren eingenommen und 640 unter dem
Kaiser
Heraklios mit dem byzantinischen
Reich vereinigt.
Nachdem in den folgenden
Jahrhunderten
Kumanen,
Petschenegen und andre Barbarenvölker das Land verwüstet hatten, drangen 1237 die
Tataren herein und gaben ihm den
Namen Krim
(»Festung«).
[* 8] Die
Venezianer trieben bedeutenden
Handel dahin, wurden
aber von den Genuesen verdrängt, welche 200 Jahre lang den
Alleinhandel in der Krim
besaßen und, wie die Griechen, an der
Südküste
Städte und
Burgen
[* 9] bauten.
Ihre Hauptniederlagen waren:
Kaffa,
Sudak und
Balaklawa. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. wurden die
Genuesen von den
Türken vertrieben, und 1478 ernannte
Mohammed II. den
Tataren Mengli Gherai zum
Chan der Krim
und der nördlichen
Pontusküste
(Kleinen
Tatarei) unter Oberherrschaft der
Pforte. 1736 drangen die
Russen zum erstenmal verwüstend in die ein; 1757 wurde
der seinen
Unterthanen verhaßte Alyn Gherai von den nogaischen
Tataren vom
Thron
[* 10] gestoßen und
Kerim Gherai
zum
Chan ernannt. Im
Frieden von
Kütschük Kainardschi mußte die
Pforte die als unabhängig anerkennen, die jedoch in Wirklichkeit
nun ganz in Abhängigkeit von Rußland kam.
Als 1779 die
Tataren ihren
Chan
Sahib Gherai vertrieben, setzten die
Russen ihn wieder ein, zwangen ihn aber
nachher, gegen ein Jahrgeld der Herrschaft ganz zu entsagen, und 1783 wurde die
Halbinsel dem russischen
Reich völlig einverleibt.
In den
Jahren 1854-56 war die Krim
Schauplatz des vorletzten russisch-türkischen
Kriegs (s.
Krimkrieg).
Vgl.
Koch, Die Krim
und
Odessa
[* 11] (Leipz. 1855);
Th. v. Grimm, Die Taurische Halbinsel (Berl. 1855);
Remy, Die in ethnographischer, landschaftlicher und hygienischer Beziehung (Leipz. 1872);
Telfer, The Crimea and Transcaucasia (London [* 12] 1876, 2 Bde.);
Ssonogorow, Führer durch die Krim (russ.,