Prämienreservehat.Zu größerer Sicherstellung der Anstalten pflegt auch solidarische Haftbarkeit der betreffenden
Versicherten für die aus der Kautionsstellung erwachsenden Verluste ausbedungen zu werden. Eine andre Art der Kreditversicherung ist
die namentlich in
Frankreich, nicht aber in
Deutschland
[* 1] verbreitete
Mietversicherung der Hausbesitzer gegen Verluste durch Nichteingang
der
Mietgelder.
Vgl. Schimmelpfeng, Das
Problem der Kreditversicherung (Berl. 1887).
(Kredj), zur Nubarasse gehöriges
Volk in der innerafrikan.
LandschaftDar Fertit
[* 2] (s. d.), westlich von den
Bongo
am Diri wohnhaft, 1871 von
Schweinfurth, 1877 von
Potagos besucht. Sie werden von den Bewohnern
Dar Furs Fertit
genannt, bestehen aus einer Unzahl kleiner, bunt durcheinander wohnender
Stämme und zeichnen sich durch geringe
Intelligenz
und äußerste Häßlichkeit aus. Ihr
Körper ist plump und schwerfällig, ohne
Ebenmaß und unter Mittelgröße, der Haarwuchs
dürftig, der
Kopf brachykephal, die
Lippen dicker aufgeworfen und der Mundspalt breiter als bei den übrigen Negervölkern
jenes Gebiets.
Von
Farbe sind sie kupferrot und beller als die
Bongo oder
Niam-Niam. Die Bauart ihrer
Hütten,
[* 3] die ohne Unterbau nur aus einem
breiten, kegelförmigen, über ein korbartiges
Gerüst gedeckten Grasdach bestehen, ist eine sehr vernachlässigte.
Ingeniöser
sind ihre Kornspeicher: korbartige Bauten, die, auf
Pfählen ruhend, von einem großen
Dach
[* 4] überdeckt
werden, und mit denen die Vorrichtungen zum
Mahlen des
Getreides (mittels Reibsteine) verbanden sind.
IhreSprache
[* 5] ist ganz isoliert.
Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf (1885) 90,236 (gegen 62,840 im J. 1875), darunter 67,204
Katholiken, 20,112
Evangelische und 1751
Juden. Krefeld ist eine der gewerbsamsten
Städte des
DeutschenReichs. Es ist
Mittelpunkt
der deutschen
Seiden- und Samtfabrikation
(Zeug undBand)
[* 10] und hatte in Stadt und Umgegend in dieser
Industrie
1885: 29,837
Webstühle
[* 11] in Thätigkeit, auf welchen 388,338 kg Rohseide, 293,860 kg
Schappe und 870,525 kg
Baumwolle
[* 12] verarbeitet
wurden.
Der Gesamtabsatz an
Seiden- und Samtfabrikaten ergab 78 Mill. Mk., wovon 59½ Mill. Mk. auf
das
Ausland kamen. An
Löhnen wurden 23 Mill. Mk.
gezahlt. Die leichten
Samt- und halbseidenen Stoffwaren
von Krefeld sind besonders in
Amerika
[* 13] gesuchte
Artikel. In der öffentlichen Konditionier-(Seidentrocknungs-) Anstalt wurden 1885:
482,236 kg
Seide
[* 14] konditioniert, wovon allerdings ein beträchtlicher Teil auf die nahegelegenen Fabrikstädte
Dülken,
Viersen
etc. entfällt. Krefeld besitzt ferner eine Eisenbahnhauptwerkstätte, Kesselschmieden,
Maschinenfabrikation undEisengießerei,
[* 15] chemische
Fabriken, Zuckerraffinerien,
Brennereien,
Sprit- und Spirituosenfabrikation,
Alfenid- und Parkettfabriken, Dampftischlerei, Seifenfabrikation,
Gerberei, Buchdruckerei etc. Der
Umsatz der dortigen Reichsbankstelle
betrug 1885: 483½ Mill. Mk. An höhern
Schul- und andern Bildungsanstalten befinden sich in ein
Gymnasium, ein
Realgymnasium,
eine
Realschule, ein
Museum, eine höhere
Webe-,
Färberei- und Appreturschule (1885: 255
Schüler).
In der mit derselben verbundenen Gewebesammlung werden im Auftrag des
Kultusministeriums von 1886 ab große Wandgemälde hergestellt,
welche, gobelinartig von Prof.
Baur in
Düsseldorf ausgeführt, die
Entwickelung der Seidenindustrie darstellen sollen. Krefeld ist
Sitz eines Amtsgerichts, eines
Hauptsteueramtes, eines Landratsamtes für den Landkreis Krefeld und einer
Handelskammer; die
städtischen Behörden setzen sich zusammen aus 6 Magistratsmitgliedern u. 30
Stadtverordneten. - Krefeld wird zuerst 1166 erwähnt,
war ehemals ganz von kurkölnischem Gebiet umgeben, gehörte zum
FürstentumMörs und kam mit diesem 1702 an
Preußen.
[* 16]