Vermittelung der
Wellenbewegung
[* 1] des
Äthers als
Licht
[* 2] und strahlende
Wärme
[* 3] unsrer Erdoberfläche zuführt. Indem die Erwärmung
an verschiedenen
Stellen der Erdoberfläche ungleich ausfällt, wird das
Gleichgewicht
[* 4] der
Atmosphäre gestört und sucht sich
durch Strömungen wiederherzustellen; die Bewegungsenergie der
Winde
[* 5] ist daher nichts andres als umgewandelte
Energie der Sonnenstrahlung.
Durch die
Verdampfung, welche unter dem Einfluß der Sonnenwärme an der Meeresoberfläche vor sich geht,
werden ungeheure
Mengen Wasserdampf in die höhern
Regionen der
Atmosphäre emporgehoben, von wo sie, zu
Wasser verdichtet, als
Regen oder
Schnee
[* 6] herabfallen und, zu
Bächen und
Flüssen gesammelt, dem
Meer wieder zuströmen.
Während des Herabsinkens gibt das
Wasser die gesamte
Energie, welche es beim Emporsteigen von der
Sonne
[* 7] empfing, als
Wärme (Freiwerden der sogen. latenten
Wärme) und Bewegungsenergie wieder aus, wovon die letztere durch
Wasserräder
[* 8] für die
Zwecke der menschlichen
Industrie nutzbar gemacht werden kann.
In den grünen Blättern der
Pflanzen wird durch die
Sonnenstrahlen die aus der
Luft aufgenommene
Kohlensäure zerlegt; der
Sauerstoff kehrt gasförmig in die
Atmosphäre zurück, der
Kohlenstoff aber wird zum
Aufbau des festen Pflanzenkörpers verwendet.
In demHolz
[* 9] eines Baumstammes findet sich nun die gesamte
Energie der Sonnenstrahlen, welche zu seiner
Bildung im
Lauf desJahrs
verbraucht wurde, als potentielle
Energie aufgespeichert und kommt als aktuelle
Energie in Form von
Licht
und
Wärme ungeschmälert zum Vorschein, wenn das
Holz oder vielmehr der in ihm enthaltene
Kohlenstoff durch
Verbrennung wieder
in den Zustand der
Kohlensäure zurückkehrt.
In den Steinkohlenlagern, umgewandelten Resten urweltlicher
Pflanzen, ist ein
reicher Sparpfennig gebundener Sonnenenergie niedergelegt, welcher in ferner geologischer
Epoche durch
die assimilierende Thätigkeit der damaligen
Urwälder angesammelt wurde und durch den Verbrennungsprozeß jederzeit wieder
in
Freiheit gesetzt werden kann; demnach ist die
Wärme unsrer
Öfen,
[* 10] das
Licht unsrer Gasflammen, die
Arbeit der
Dampfmaschinen
[* 11] Energie, die ursprünglich von der
Sonne stammt.
Von den
Tieren nähren sich die einen unmittelbar von
Pflanzen, andre verzehren ihre pflanzenfressenden
Mitgeschöpfe, in beiden
Fällen erkennen wir die Pflanzenwelt als die alleinige
Quelle
[* 12] alles tierischen
Lebens. Im tierischen
Organismus verbindet sich der in der
Nahrung eingenommene
Kohlenstoff mit dem eingeatmeten
Sauerstoff und wird in Form von
Kohlensäure
ausgehaucht, d. h. die
Energie der Sonnenstrahlen, welche die
Pflanze zur Abscheidung des
Kohlenstoffs verbrauchte
und als potentielle
Energie in letzterm niederlegte, wird im tierischen
Körper als
Wärme und
Bewegung wieder frei. Diese
Reihe
von Betrachtungen, welche sich noch weiter fortsetzen läßt, führt schließlich zu der
Erkenntnis, daß die
Sonne der alleinige
Urquell aller
Wärme, aller
Bewegung, alles
Lebens an unsrer Erdoberfläche ist.
[* 13] 1)
Adam, Bildhauer der
NürnbergerSchule, war geboren um 1440, wahrscheinlich zu
Nürnberg.
[* 14] Über seinen Lehrmeister,
seine Wanderjahre und seine
Schicksale wissen wir nichts. Seine uns bekannte Thätigkeit beginnt in
Nürnberg im J. 1490 mit
den von
Martin Ketzel gestifteten sieben Stationsbildern in
Relief, welche noch heute auf dem Weg nach
dem Johanniskirchhof stehen. Daran schließen sich verschiedene
Grabmäler: das für Sebald
Schreyer, Kirchenmeister der St.
Sebalduskirche, von 1492;
ein
Relief am
Chor der Sebalduskirche, welches in fast lebensgroßen
Figuren drei
Szenen aus der Leidensgeschichte
Christi darstellt;
das für die
Familie Pergensdorfer, jetzt in der Frauenkirche;
dann einige
Reliefs in der Sebalduskirche und (sein letztes Werk) die große
Grablegung Christi, bestehend aus 15 lebensgroßen
Statuen, in der Holzschuherschen Grabkapelle auf dem Johanniskirchhof (1507).
2)
Gustav, Forstmann, geb. zu
Klausthal, studierte 1845-47 auf der
Forstschule zu
Münden, 1850 und 1851 in
Göttingen,
[* 21] war 1852-1865 Hilfsarbeiter der hannöverschen Zentralforstverwaltung, sodann Oberförster in Bovenden bei
Göttingen, Forstmeister in
Dassel am
Solling, später in
Hannover
[* 22] und wurde 1885 zum Oberforstmeister ernannt. Er schrieb: »Beiträge
zur forstlichen Wasserbaukunde« (Hannov. 1863);
»Anfangsgründe der Theodolitmessung und der ebenen Polygonometrie«
(das. 1865);
»Zur
Praxis der Waldwertrechnung und forstlichen
Statik« (das. 1882);
»Beiträge zur
Lehre
[* 23] von den
Durchforstungen,
Schlagstellungen und Lichtungshieben« (das. 1884);
»Beiträge zur forstlichen Zuwachsrechnung und zur
Lehre vom
Weiserprozent«
(das. 1885).
[* 17] nennt man zwei gleiche parallele, aber entgegengesetzt gerichtete
Kräfte, welche an zwei fest miteinander
verbundenen
Punkten eines starren
Körpers angreifen (s. Figur). Zwei gleiche
Kräfte, welche in derselben geraden
Linie einander
entgegenwirken, heben sich gegenseitig auf oder »halten sich das
Gleichgewicht«.
Fallen
[* 24] die
Kräfte aber nicht
in eine und dieselbe gerade
Linie, so können sie sich nicht aufheben, sondern bewirken eine Drehung des
Körpers um eine
Achse,
welche auf der durch die beiden parallelen Kraftrichtungen gelegten
Ebene (auf der
Ebene der
Zeichnung) senkrecht steht. Das
von dem Kräftepaar her-