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nahestehenden Dorippiden (Dorippidae) tragen auf ihrem Rücken mittels der beiden letzten nach oben gerichteten Beinpaare Schwämme, [* 1] Eier [* 2] von Schnecken, [* 3] Holzstücke, überhaupt allerlei tote oder lebende Gegenstände umher und suchen sich auf diese Weise unsichtbar zu machen.
3) Die sogen.
Seespinnen (Majidae), mit dreieckigem Rückenschild, liefern in ihren größern Vertretern eine
gesuchte
Speise; eine riesige
Größe erreicht die japanische Riesenkrabbe
(Macrocheira Kaempferi), deren vordere Beinpaare
je 1,5 m lang werden.
4) Die Taschenkrebse (im engern Sinn, Cancridae), mit breitem, kurzem, vorn abgerundetem Rückenschild, zum Teil gute Schwimmer.
5) Die Muschelwächter (Pinnotheridae), kleinere Krabben
, leben zwischen den
Schalen von verschiedenen
Muscheln,
[* 4] aber
auch in der Kiemenhöhle von
Ascidien.
6) Die Landkrabben
(Gecarcinidae) leben in den
Tropen auf dem Land, oft weit vom
Meer, machen aber zum Teil wenigstens einmal
jährlich eine
Wanderung nach der
Küste, um dort der
Fortpflanzung nachzugehen, und kehren mit den
Jungen später zurück.
Bergen (Stadt in Belgi

* 5
Bergen. Zur
Familie der Landkrabben
gehört die
Gattung
Gecarcinus
Latr.,
Tiere mit breit-herzförmigem, hinten quer
abgestutztem, an den Seiten bauchigem
Cephalothorax, sehr breiten äußern Maxillarfüßen und stark entwickelten Scherenfüßen.
Sie leben unter Baumwurzeln oder in selbstgegrabenen Löchern in der
Nähe des
Meers, aber auch in ziemlicher
Entfernung von
demselben auf
Bergen
[* 5] und
Felsen, oft neben
Kloaken oder auf
Friedhöfen, wo sie sich einen Weg zu den
Leichen
bahnen sollen.
Die rötlichviolette. Landkrabbe
(G. ruricola L.), 8
cm lang, auf den
Antillen und an der
Küste des
Festlandes, wandert im Frühjahr
ins
Meer, um die
Eier abzulegen, und verbirgt sich im
Sommer in einer
Höhle, um sich zu häuten. Sie wird
gegessen. Die Muschelkrabben
(Pinnotheres
Latr.), aus der
Familie der Muschelwächter, mit weicher Hautbedeckung, wohnen zwischen
den
Schalen lebender Seemuscheln, P. veterum
Bosc., 1,75
cm lang, in der großen
Steckmuschel, ein schon den Alten bekanntes
und von ihnen als Freundschaftsbündnis gedeutetes
Verhältnis.
Krabben - Krafft

* 7
Krabbe.
Zur
Familie der
Taschenkrebse gehört die
Gattung
Carcinus
Leach, mit vorn im
Bogen
[* 6] gerundetem
Cephalothorax
mit langen hintern Seitenrändern. Der kleine
Taschenkrebs (C. maenas L.), 5
cm lang, mit scharf und breit gezahnten Seitenrändern
des
Cephalothorax und dreilappiger
Stirn, die gemeinste Krabbe
[* 7] der europäischen
Meere, nährt sich besonders von
Fischrogen,
Krebsen,
Garneelen und toten
Fischen, wird in sehr großer
Menge aus dem
Venezianischen als Köder für die
Sardelle nach
Istrien
[* 8] gebracht, auch in
Öl gebacken
(Molecche) gegessen und kommt auf den
Londoner
Markt.
Der große Taschenkrebs (Cancer pagurus L., s. Tafel »Krebstiere«), [* 9]
über 30 cm breit, an der Stirn und den vordern Seitenrändern scharf gezahnt, rotbraun mit schwarzen Scheren, [* 10] besonders häufig in der Nordsee auf felsigem Grund, ist wegen seines Wohlgeschmacks sehr geschätzt. Die Seespinnen bewegen sich sehr langsam und sind oft mit Algen [* 11] und Schwämmen etc., die sich auf ihnen angesiedelt haben, so dicht bedeckt, daß das Tier kaum zu erkennen ist. Der Inachus reißt sogar Hydroidpolypen von andrer Grundlage ab und verpflanzt sie auf seinen Rücken. Gelegentlich dient ihm diese Bedeckung auch zur Nahrung. Die große Meerspinne (Maja squinado Rond.), 11 cm lang, mit sehr breitem, dornigem und warzigem Cephalothorax, dicht zottig behaart, rötlich, ist in den mittelmeerischen Küstenstädten beliebtes Volksnahrungsmittel, galt bei den Alten als sehr klug und als Musikliebhaberin, findet sich auch auf zahlreichen Münzen. [* 12]