nochmaliges
Waschen notwendig. Tränkt man das
Papier allein mit zitronensaurem Eisenoxydammoniak, so genügt eine Belichtungsdauer
von 15-30
Sekunden; allerdings muß in diesem
Fall das Hervorrufen mit der
Lösung des roten
Blutlaugensalzes und darauf ein
Waschen stattfinden. Zum gleichzeitigen Kopieren von Buchdruck mit Schreibschrift
(Kopierdruck), z. B. bei Eisenbahnfrachtkarten,
Brief- und Memorandumköpfen etc., hat man eine eigne firnisfreie Kopierfarbe
mit Anilinbasis hergestellt, die im
Wasser löslich ist und beim
Auflegen des feuchten
Kopierpapiers 6-8 lesbare
Abdrücke gestattet,
falls von der Schreibschrift ebensoviel genommen werden können. Der
Kopierdruck erfordert sehr sorgfältige Behandlung, denn
von ihr hängt die spätere Kopierfähigkeit der
Abdrücke wesentlich ab; die Druckfarbe muß vollkommen
trocken werden, ohne indes ganz einzutrocknen; in letzterm Zustand würde sie schon nach kurzer Zeit keine
Kopien mehr abgeben.
Man verhütet letzteres durch einen geringen Zusatz von
Glycerin.
[* 1]
Gattungsname für eine Anzahl verschiedenartiger
Maschinen, welche den
Zweck haben, eine mechanische
Reproduktion von Körperformen unter Benutzung eines gleichen oder ähnlichen
Modells zu bewerkstelligen.
Da auch ebene Gebilde immer nur durch seine
Ausgrabungen oder Materialablagerungen auf ebenen
Platten wahrnehmbar gemacht werden
können, so gehören hierher auch die
Apparate zur mechanischen Wiedergabe von
Zeichnungen u. a., auch die Guillochiermaschinen
(s. d.).
Alle Kopiermaschinen
[* 2] beruhen auf demPrinzip, die
Bewegung eines
Punktes der
Maschine
[* 3] durch Andrücken
an das
Modell von den
Formen des letztern abhängig zu machen und vermittelst passender
Verbindungen so auf ein
Werkzeug zu
übertragen,
daß dieses dieselbe
Bewegung in zwangläufigen
Bahnen in gleichem, kleinerm oder größerm
Maß ausführt.
Ist z. B. eine
Maschine so eingerichtet, daß zwei ihrer
Punkte immer genau dieselben
Bahnen beschreiben,
so wird, wenn man den einen
Punkt auf den
Linien einer
Zeichnung führt, der andre durch
Verbindung mit einem schneidenden
Werkzeug
benutzt werden können, dieselbe
Zeichnung in eine
Platte einzugraben. Eine Wiedergabe in verändertem
Maßstab
[* 4] wird erfolgen,
wenn Führungspunkt und
Werkzeug nicht kongruente, sondern nur geometrisch ähnliche
Bahnen beschreiben.
Als Verbindungsmittel benutzt man am häufigsten den
Storchschnabel
[* 5] (s. d.), nach dessen
Prinzip auch mehrere andre Kopiermaschinen
für veränderten
Maßstab konstruiert sind. Eine der bekanntesten ist die Statuenkopiermaschine, welche im Grundgedanken
durch
[* 1]
Fig.
1 dargestellt wird. Die Gelenkverbindung ABCDEF ist ein
Storchschnabel, dessenGewicht durch
das an einer über die
Rolle I geführten
Schnur hängende Gegengewicht K ausgeglichen wird. Es beschreiben daher die
Punkte
D und F bei
Bewegungen in der
Ebene des
Apparats ähnliche
Linien. Da bei A ein
Kugelgelenk angebracht ist, so kann sich die
Stange
AF auch um eine vertikaleAchse drehen; offenbar werden aber dabei die beiden
Punkte D und F ebenfalls
Wege beschreiben, deren
Länge ihren
Entfernungen von der
Achse A proportional ist.
Soll nun ein kleines
Modell vergrößert werden, so befindet sich in D ein
Stift, welcher durch die
Hand
[* 6] des Arbeiters immer
gegen das
Modell gedrückt wird, während in
F ein schnell rotierender
Meißel
[* 7] (für die feinsten
Arbeiten
mit Diamantspitzen) das überflüssige
Material entfernt. Beide
Statuen ruhen auf drehbaren
Tischen, welche von den
Schnecken
[* 8] G und H mittels der Schraubräder
L und M allmählich um gleiche
Winkel
[* 9] gedreht werden, wodurch nach und nach die ganze
Statue unter den
Meißel kommt.
Eine andre Kopiermaschine, welcher ebenfalls der
Storchschnabel zu
Grunde liegt, ist die Heilmannsche
Stickmaschine
[* 10] (s. d.). Kopiermaschinen
für kongruente
Nachahmung des
Originals werden vielfach in der
Holzbearbeitung
[* 11] angewendet zur Herstellung von Radspeichen,
Stiefelleisten, Gewehrkolben und ähnlichen schwierigen
Formen. Das
Wesen einer solchen
Maschine stellt
[* 1]
Fig. 2 dar. Das
Werkstück A und das eiserne
Modell B liegen um horizontale
Achsen drehbar nebeneinander und werden durch zwei
Zahnräder von
dem
Getriebe
[* 12]
C aus gleichmäßig gedreht.
Dabei führt sich die durch das
Gewicht D immer nach rechts gezogene
Rolle E an dem
Modell und erteilt der mit ihr auf derselben
verschiebbaren
Platte sitzenden
Fräse
[* 13] F die gleiche
Bewegung, so daß die
Fräse die Form des
Modells aus
dem rohen Werkstück ausschneidet. Nach je einmaliger Drehung des Werkstücks und des
Modells findet eine geringe
Verschiebung
derselben gegen die
Fräse und die
Leitrolle statt, so daß nach und nach die ganze
Länge bearbeitet wird.
Auch zur Herstellung zahlreicher andrer Gegenstände, namentlich von Maschinenteilen, kommen Kopierwerke in Anwendung, und
je nachdem bestimmten
Fall besitzen sie eigentümliche
Konstruktion, so daß auf diesem Gebiet eine große Mannigfaltigkeit
herrscht.