brennend scharf, spez. Gew. 0,88-0,91,
siedet bei 232-260°. K. vermehrt die
Sekretionen der Schleimhaut und erhöht die Thätigkeit der
Haut
[* 1] und der
Harnwerkzeuge.
StarkeDosen verursachen
Ekel,
Kolik,
Purgieren und andre
Zufälle. Man benutzt ihn hauptsächlich gegen
Blennorrhöen und
Tripper,
zu Lackfirnissen, in der
Ölmalerei und zu transparentem
Papier. Man gibt ihn wegen seines übeln
Geschmacks
entweder in Pillenform oder in Gelatinekapseln (capsules au baume de copahu), welche ganz verschluckt werden. Der Kopaivabalsam wurde
gegen Ende des 16. Jahrh. bekannt und findet sich bereits in der
AmsterdamerPharmakopöe von 1636.
eine
Gruppe harter, schwer schmelzbarer, bernsteinähnlicher
Harze von sehr verschiedener,
zum Teil unbekannter Abstammung. Die ostafrikanischen Kopale werden an der Südostküste
Afrikas zwischen 5 und 15° südl.
Br. im
Boden gefunden; sie bilden
Körner oder
Platten mit opaker Verwitterungskruste, sind innen klar, durchsichtig, blaßgelb
bis bräunlichrot. Die Sansibarkopale werden in
Ostafrika,
Europa,
[* 2]
Nordamerika
[* 3]
(Salem) durchWaschen mit Alkalilauge
oder in
Ostindien
[* 4] durch Abkratzen
(Schälen) von der Kruste befreit.
Sie erscheinen dann mit
Wärzchen bedeckt, sind fast so hart wie
Bernstein,
[* 5] spez. Gew. 1,068, geruch- und geschmacklos. Der
Kopal von
Mosambik ist weniger rein und weniger deutlich facettiert, der Kopal von
Madagaskar
[* 6] soll mit dem erstern übereinstimmen.
Da diese Kopale auch über
Ostindien nach
Europa kommen, so gehen sie auch als ostindischer oder Bombaykopal.
Noch mehr Kopal wird an der Westküste
Afrikas zwischen 8 und 14° südl.
Br. gegraben und kommt seit den 40er
Jahren in großer
Menge, besonders von
Angola und
Benguela, in den
Handel.
1) junger Kopal von
Sierra Leone, von lebenden
Stämmen der Guibourtia copalifera
Ben. (Cäsalpiniacee), in kugelförmigen
Stücken,
ist trüb, gelblich, riecht und schmeckt schwach, spez. Gew. 1,06,
von der
Härte und dem
Werte des südamerikanischen Kopals;
2) Kieselkopal von
Sierra Leone, in Form von Rollsteinen, farblos oder gelblich, durchscheinend bis durchsichtig, geruch-
und geschmacklos, sehr hart, spez. Gew. 1,09, außen
rauh oder mit papierdünner Kruste;
3) Kopal von Gabon, runde, meist abgeplattete, glatte
Stücke, stellenweise mit dünner, weißer, rissiger Kruste, weingelb,
minder homogen und durchsichtig als der vorige, spez. Gew. 1,073;
4) Kopal von
Loango, in Bruchstücken, farblos bis gelblich oder rötlich bis bräunlich; der dunkle ist besonders hart, durchsichtig
und homogen, glatt oder höckerig, spez. Gew. 1,064;
5) Kopal von
Angola
(Congo und
Benguela), kleinere, bisweilen sehr große
Knollen
[* 7] oder
Platten mit erdiger Kruste, auf der
Oberfläche großwarzig, wenig homogen, farblos bis bräunlich und dann klarer, spez. Gew.
1,062-1,081. Der Kaurikopal
(Kauriharz,
Dammaraharz,
Cowdee), von
DammaraaustralisDon. in
Neuseeland (zum Teil auch von D. ovata
Moore in
Neukaledonien);
[* 8] das frische
Harz wird von den Neuseeländern gekaut, Handelsprodukt ist nur das halbfossile gegrabene
Harz aus Gegenden, wo früher Kauriwälder standen; es bildet große, wenig homogene, hellere und
dunklere
Knollen mit fingerdicker, kreidiger Verwitterungskruste, spez. Gew. 1,109, riecht
intensiv balsamisch, schmeckt gewürzhaft. Der Manilakopal, von
VateriaindicaL.,
bildet trübe, gelbe
Massen, spez. Gew.
1,12, riecht schwach balsamisch, schmeckt etwas bitter. Die südamerikanischen Kopale stammen
von Hymenäen und Trachylobien ab. Das
Harz von
HymenaeaCourbarilL. bildet
Knollen mit kreidiger Kruste,
ist gelb bis tiefgrün, klar, homogen, spez. Gew. 1,082, riecht unangenehm leimartig,
schmeckt deutlich bitter und ist nicht sehr hart.
Der
Wert der Kopale hängt zunächst von ihrer
Härte ab; die härtesten
(Sansibar
[* 9] und
Mosambik) stehen in der
Härte zwischen
Kupfervitriol und
Steinsalz; weicher als letzteres sind der
Benguela-,
Kauri- und Manilakopal. Die Dichte der Kopale steht etwa
im umgekehrten
Verhältnis zu ihrer
Güte: die weichen geringen enthalten viel, die harten wertvollen wenig
Luft eingeschlossen.
Die Kopale schmelzen bei 180-340°, den höchsten
Schmelzpunkt besitzen die ostafrikanischen
Sorten.
MancheSorten lösen sich in heißer
Kalilauge, andre nicht;
Chloroform löst (jeden?) Kopal reichlich, absoluter
Alkohol wenig (besser nach Zusatz von etwas
Kampfer); in
Äther quillt Kopal zu einer in warmem
Alkohol löslichen
Gallerte auf,
von den ätherischen
Ölen ist
Kajeputöl das beste Lösungsmittel.
Rizinusöl gibt eine mit
Alkohol mischbare, aber nicht beständige
Lösung; Kalkuttakopal wird in
Leinöl und
Terpentinöl löslich, wenn man ihn vorher in verschlossenen
Gefäßen auf 350-400°
erhitzt, und eine solche
Lösung gibt schöne Firnisse.
Scharf gedarrter Kopal löst sich in
Aceton. Kopalpulver verliert an der
LuftKohlenstoff und wird in
Alkohol,
Äther und
Terpentinöl
löslich. Man benutzt große schöne
Stücke von Sansibarkopal, wie
Bernstein, zu
Dreh- und Schnitzarbeiten;
hauptsächlich aber dient Kopal zu
Lacken und Firnissen. Zur
Darstellung derselben werden die bessern
Sorten, um sie löslich zu
machen, geschmolzen. Dabei benutzt man ein kupfernes trichterförmiges
Gefäß
[* 10] mit Deckel und Siebboden, welches in einem
Blech steckt und mit diesem auf einem
Mörser liegt.
Auf das
Blech legt man glühende
Kohlen, so daß der in dem
Gefäß enthaltene gepulverte Kopal schmilzt und sofort durch das
Sieb
abfließt, ohne weiter erhitzt zu werden. Der wieder erstarrte Kopal wird gepulvert und längere Zeit der
Luft ausgesetzt. Zur
Bereitung von fettem Kopalfirnis mischt man den geschmolzenen Kopal sofort mit erhitztem Leinölfirnis,
kocht, wenn der
Lack weich werden soll, einige Zeit, setzt dann das ebenfalls erhitzte
Terpentinöl hinzu und filtriert nach
dem Erkalten durch graues Löschpapier.
Violette schmelzt den Kopal bei 360° C. so lange, bis er 20-25 Proz. seines
Gewichts verloren hat (was nach
der
Quantität des überdestillierten
Öls
[* 11] beurteilt wird), läßt dann etwas abkühlen und löst ihn bei 100° C. in
Leinöl
und
Terpentinöl.
Elastischen Kopalfirnis erhält man aus 3 Teilen Kopal, 1½ Teil Leinölfirnis und 9 Teilen
Terpentinöl, welch
letzteres zugesetzt wird, nachdem der Leinölfirnis mit dem Kopal 2-3
Stunden gekocht hat. Etwas mehr
Leinöl
macht den
Lack noch elastischer. Nimmt man nur 1¼ Teil Leinölfirnis und kocht nicht, so trocknet der
Firnis schnell. Zu farblosem
Kopalfirnis läßt man ½ Teil guten Kopal gepulvert wenigstens 4-6
Wochen an einem sehr trocknen
Ort ausgebreitet liegen, mischt
ihn mit ½ Teil grobem Glaspulver, erhitzt ihn in einer
Flasche
[* 12] (im
Sandbad) mit 3 Teilen
Terpentinöl zum
Kochen und setzt ½ Teil heißen Leinölfirnis hinzu.