(griech.,
»Los«, franz.
Clergé, engl. Clergy), Benennung des geistlichen
Standes in der katholischen
Kirche im
Gegensatz zu den
Laien (s. d.). Der Klerus allein bildet hier die eigentliche aktive
Kirche; der
Eintritt in den Klerus erfolgt durch die
Ordination (s. d.). Die
katholische Kirche legt dem
Kleriker
(s. d.) bestimmte Standespflichten auf, als da sind:
5) die tägliche Verrichtung des Breviergebets. Die protestantische
Kirche verlangt von ihren
Geistlichen: Vorsicht bei der
Beteiligung an erlaubten öffentlichen Vergnügungen,
Anstand und Einfachheit des äußern Auftretens,
Nichtbeteiligung an bürgerlichen
Geschäften. Das
kanonische Recht sprach dem Klerus folgende Standesrechte zu: 1) das (noch bestehende)
privilegium canonis, das auf die thätliche
Verletzung eines
Klerikers die sofortige Exkommunikation stellt;
FarbigeGewandung wurde durch das Laterankonzil 1215 untersagt, und
Sixtus V. bestätigte 1589 ausdrücklich noch einmal das
lange, schwarze, geschlossene Gewand als die entsprechende
Tracht.
Schon viel früher stellte sich ein
fester
Gebrauch hinsichtlich der liturgischen
Kleidung ein, indem die
Kleriker teils auf natürlichem Weg dazu kamen, die bessere
Kleidung für die kultischen
Funktionen zu reservieren, teils durch den
Begriff des Priestertums selbst sich auf
Nachahmung alttestamentlicher
und heidnischer
Amtstrachten gewiesen sahen.
Das eigentliche Meßgewand war und blieb seither die
Alba,
[* 6] der lange, weiße
Talar mit dem
Gürtel
[* 7] (cingulum,
wie auch die
Schnur der Mönchskleidung genannt wird); darüber die Kasula
(Kasel),
[* 8] das mit einem
Kreuz
[* 9] bezeichnete, früher
ärmellose, jetzt
zu beiden Seiten aufgeschlitzte Meßgewand. Von dem ursprünglichen Priesterkleid, der
Stola, ist mit der
Zeit nur der lange, breite
Streifen kostbaren
Gewebes übriggeblieben, welchen der
Diakon über der linken
Schulter, der
Presbyter über beiden trägt.
Als Kopfbedeckung dient das drei- oder vierkantige
Barett (birretum). Dazu kommen noch besondere
Stücke, die, wie die
Dalmatika,
[* 10] ein langes, weißes Ärmelgewand, teils dem Diakonus, teils dem
Bischof eignen, und das erzbischöfliche
Pallium
[* 11] (vgl. die
betreffenden
Artikel, teilweise mit Abbildungen). Die
Kleidung der griechischen
Geistlichen entspricht dem
in der Hauptsache, die der protestantischen besteht meist im schwarzen
Chorrock
(Talar) mit weißen
Beffchen; daneben haben
sich in
Schweden
[* 12] und
EnglandErinnerungen an die katholische Meßtracht erhalten.
Anton,
Freiherr von, österreich. Dialektdichter, geb. zu
Peterwardein, betrat, obwohl klein und verwachsen, die Volksbühne in
Preßburg
[* 13] und
Pest und gab bereits 1837 »Steiersche Alpenblumen«
heraus, dichtete dann mundartlich weiter und trat endlich als Vorleser seiner Dialektgedichte 1846 zuerst in
Pest und
Wien,
[* 14] dann in den österreichischen
Provinzen und selbst an deutschen
Höfen mit großem Beifall auf. Es erschienen
von ihm allmählich: »Schwarzblattl aus'n Weanawald«
(Wien 1843-66, 4 Bde.; mehrfach aufgelegt);
Klesheim war auch Theatersekretär und schrieb Kinderkomödien. Er starb in
Baden
[* 15] bei
Wien. Der
DialektKlesheims ist eigentlich der wienerische, und er wußte sehr komisch dadurch zu wirken, daß er
die städtischen
Gewohnheiten vom bäurischen
Gesichtspunkt aus betrachtete. Mehrere seiner
Lieder, wie das »Mailüfterl«, wurden
populär.
GustavHermann, Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Breslau,
[* 18] studierte auf der
Universität daselbst,
wandte sich dann dem Journalistenberuf zu und lebte seit 1837 in
Berlin,
[* 19] wo er 1849 in die Redaktion der »Vossischen
Zeitung«
eintrat und von 1867 bis 1879 die Oberleitung derselben in fester, freisinniger
Haltung führte, worauf
er in
Ruhestand trat. Er starb in
Berlin. Litterarisch hat sich als Dichter, Jugendschriftsteller und litterarhistorischer
Sammler bethätigt. In seinen »Gedichten« (Gesamtausgabe, Berl.
1881) verbinden sich innige
Empfindung und ein frommer
Sinn mit
Phantasie und
Anmut der Behandlung. Für die
Jugend schrieb
er: »Kinderlieder« (Gesamtausg. 1883) und eine
Reihe trefflicher
Erzählungen und
Märchen, wie: »Das
Buch vom
Rübezahl« (1852),