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aber Ordnungen, die wieder in Familien, Gattungen und Arten zerfallen. Klassifikation des Bodens, s. Bonitierung. Klassifikation von Schiffen, s. Schiffsklassifikation.
aber Ordnungen, die wieder in Familien, Gattungen und Arten zerfallen. Klassifikation des Bodens, s. Bonitierung. Klassifikation von Schiffen, s. Schiffsklassifikation.
Klassiker
und klassisch (lat.), Ausdrücke von verschiedener Bedeutung, denen kein deutsches Wort vollkommen entspricht. Die ursprüngliche Bedeutung derselben erklärt sich aus der Verfassung des römischen Staats. Nach der von Servius Tullius dem Vermögensstand gemäß eingeführten Einteilung sämtlicher Bürger in sechs Klassen hießen vorzugsweise die zur elften und reichsten Klasse Gehörigen Classici, während die der letzten und ärmsten Klasse Proletarii genannt wurden.
Somit legte
man in den
Ausdruck Klassiker
, der bald in allgemeinerer Bedeutung angewandt wurde, den
Begriff eines gewissen Vorzugs
und Vorranges; so ist z. B. testis classicus ein glaubwürdiger, entscheidender
Zeuge und scriptor classicus ein mustergültiger
Schriftsteller. In dieser abgeleiteten Bedeutung sind jene
Ausdrücke in alle modernen
Sprachen übergegangen, und da die ganze
moderne
Bildung auf dem
Studium der griechischen und römischen Schriftsteller basiert ist, übertrug man nach und nach
den
Begriff des Klassischen auf alles, was dem Vorgang der für musterhaft anerkannten Werke gemäß gebildet ist, also nicht
bloß auf die griechische und
römische Litteratur, insofern die Werke derselben mustergültig sind, sondern auf jedes Werk
und jeden Schriftsteller irgend welcher Litteratur, in welchem sich
Fülle des
Inhalts mit vollendeter
Form, Gediegenheit und Tiefe der
Gedanken mit lebendigem und angemessenem
Ausdruck verbindet.
Wie nun im
Altertum gewisse
Perioden sich durch besondere
Fruchtbarkeit musterhafter Werke auszeichneten und deshalb vorzugsweise
klassische
Zeiten genannt werden (unter den Griechen das
Zeitalter des
Perikles, unter den
Römern die letzten
Zeiten der
Republik
und die
Regierung des
Augustus), so rühmt sich auch in dem modernen
Europa
[* 1] fast jede
Nation einer
Periode
klassischer Schriftsteller. So gilt den Italienern das 15. Jahrh. oder das
Zeitalter Lorenzos de'Medici, den Spaniern und
Engländern das 16., den
Franzosen das 17. (siècle de
Louis XIV), uns
Deutschen das 18. (insbesondere die
Weimarer
Periode) für die klassische Zeit.
Juristische Klassiker
nennt man im engern
Sinn die
Juristen, aus deren
Schriften die
Pandekten
ausgezogen sind.
(lat.), klassisches Ansehen, Musterhaftigkeit;
vgl. Klassiker und klassisch.
Gesteine [* 2] (v. griech. klastós, »zerbrochen«, Trümmergesteine), aus Trümmern früherer Gesteine mit oder ohne Bindemittel gebildete Gesteine, s. Gesteine.
(Klatschrose), s. v. w. Papaver ^[= L. (Mohn), Gattung aus der Familie der Papaveraceen, ein- oder mehrjährige, kahle oder mehr ...] Rhoeas.
(tschech. Klatovy), Stadt im südwestlichen Böhmen, [* 3] an der Bahnlinie Pilsen-Eisenstein, hat ein Rathaus aus dem 16. Jahrh., eine Dekaneikirche, eine Kavalleriekaserne (ehemaliges Jesuitenkollegium), ein Oberrealgymnasium (ehemaliges Dominikanerkloster), eine landwirtschaftliche Lehranstalt, (1880) 8986 Einw., Wäschewarenfabriken, Goldleistenfabrik, Bierbrauerei, [* 4] Maschinenfabrik und ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. Klattan hat im Hussiten- und im Dreißigjährigen Krieg schwer gelitten.
Gebirge, s. Böhmerwald. ^[= (neuerdings auch Böhmisch-bayrisches Waldgebirge genannt), ausgedehntes Gebirge (s. Karten ...]
(Ausklauben), bei der Aufbereitung der Erze das Auslesen und Sondern der verschiedenen Gemengteile nach Gehalt und Art fremder Beimengungen.
[* 5] die Hornbekleidung der Zehen der Wiederkäuer [* 6] und Schweine; [* 7] dieselben werden in der Technik zu ordinären Drechslerarbeiten, zur Darstellung von Blutlaugensalz und künstlichem Dünger benutzt. - In der Baukunst [* 8] ist Klaue s. v. w. Eckblatt [* 9] (s. d.). Sonst heißt Klaue im Bauwesen die Verbindung oder Verkämmung von zwei Hölzern, von welchen das obere in einem Winkel [* 10] ausgeschnitten ist, so daß das untere in den Ausschnitt eingelassen werden kann; besonders bei Sparren (s. Figur) und Treppenwangen im Gebrauch, welche auf das Gebälk oder den Wechsel aufgreifen, »aufgeklaut« werden, auch bei Pultdächern, wo die Sparren auf den Rahmen geklaut werden. Ferner bedeutet ein gabelförmiges oder hakenförmiges Stück Eisen, [* 11] um etwas damit zu fassen und zu halten, wie die Steinklaue zum Fassen und Halten der Steine. Klauen heißen endlich auch die Wurzelknollen mancher Gewächse, z. B. des Spargels, der Ranunkel u. dgl.
Eisenbeschlag für Zugrinder, die viel auf harten Wegen gehen müssen.
Man benutzt dem Hufeisen [* 12] ähnliche Eisen für beide Klauen eines Fußes, zweckmäßiger aber für jede Klaue ein besonderes Eisen.
(Oleum pedum tauri), das aus dem Mark der Beinknochen von Rindern, Pferden und Schafen bei sehr gelinder Wärme [* 13] ausfließende Öl, ist dünnflüssig, verdickt sich nicht, wird nicht leicht ranzig, enthält wenig Stearin und wird von demselben noch weiter befreit, wenn man es einer starken Kälte aussetzt und das flüssig gebliebene Öl (Olein) abgießt. Letzteres wird als Uhrmacheröl zum Schmieren der Uhren [* 14] und andrer feiner Maschinen benutzt. Das gewöhnliche Klauenfett, durch Auskochen des Markes mit Wasser gewonnen, dient zur Bereitung von Haaröl, zur Lederzurichtung, zum Einschmieren von Eisen und Stahl, eine geringere Sorte (Knochenöl) zu Seifen.
wird gleichbedeutend mit »Maul- und Klauenseuche« (s. d.) gebraucht, bezeichnet aber außerdem, besonders in der Benennung bösartige Klauenseuche, eine den Schafen eigentümliche chronische Entzündung der Klauen mit zerstörender Ulceration. Zuerst fangen die Tiere an zu hinken und zwar bald nur auf einem, bald aber auf mehreren Füßen; bei genauer Untersuchung findet man die Klauen dieser Füße verdickt, vermehrt warm und beim Druck an einer oder der andern Stelle sehr empfindlich.
Die Krone um die Klauen und der Zwischenraum zwischen den Klauen sind dunkler gerötet, aber sehr wenig oder gar nicht geschwollen, und bald darauf schwitzt daselbst eine seröse, später jauchige oder eiterähnliche, übelriechende Flüssigkeit aus, wobei sich kleine Geschwürchen bilden. Wenn im Innern der Klaue Eiterung entsteht, so wird das Hinken sehr stark, und zuweilen erfolgt dann eine gänzliche Ablösung einer oder beider Klauen des kranken Fußes. Erreicht das Übel an mehreren Füßen diesen hohen Grad, so magern die Tiere allmählich ab und gehen oft zuletzt an Entkräftung zu Grunde. Dabei leidet auch der Wollwuchs bei den meisten Tieren sehr bedeutend. Die Krankheit dauert in dieser Form Monate, manchmal über ein Jahr. Sie beginnt immer nur bei einzelnen Schafen und verbreitet sich allmählich über einen mehr oder ¶