kam 1644 als Kandidat derselben nach Nürnberg, wo er mit Harsdörffer den Pegnitzorden stiftete, wurde 1647 Tertius an der Sebaldusschule
daselbst und 1650 Prediger zu Kitzingen, wo er 1656 starb. Unter seinen abenteuerlichen, in geschraubter Sprache abgefaßten
Dramen sind namhaft zu machen: »Höllen- und Himmelfahrt Christi« (Nürnb. 1644),
»Herodes, der Kindermörder«
(das. 1645) und besonders das mit Harsdörffer gearbeitete allegorische Stück »Pegnesisches Schäfergedicht« (das.
1644). Andre Dichtungen sind: »Schwedisches Frieden- und Freudenmahl« (Nürnb. 1649),
»Geburtstag des Friedens« (das. 1650) u. a.
Vgl. Tittmann, Die Nürnberger Dichterschule (Götting. 1847).
Fluß in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, entspringt im Klamathsee in Oregon (1260
m ü. M.), durchbricht das Kaskadengebirge und ergießt sich unter 41° 33' nördl. Br. in den Stillen Ozean.
(die), in den Bayrischen u. Österreichischen Alpen Bezeichnung für Bergspalte, Felsenschlucht, Engpaß (schwed.
Klamma, franz. Gorge).
Berühmt sind in den Alpen: die Lichtenstein- und Kitzlochklamm sowie der Klammpaß
bei Lend in Tirol, die Höllenthalklamm an der Zugspitze, die Taminaschlucht in der Ostschweiz, die Gorge du Trient am obern Rhône,
die Gorge du Chaudron bei Montreux, die Gorge de la Reuse bei Neuchâtel etc.
Werkzeug, womit je zwei Stücke Holz oder je zwei Steine verbunden werden. Die Klammern bestehen
entweder aus einem rechteckigen, an den beiden schmalen Seiten schwalbenschwanzförmig bearbeiteten Flacheisen
[* ]
(Fig.
1) oder zumeist aus einem an beiden Enden rechtwinkelig umgebogenen Stück geschmiedeten Eisens
[* ]
(Fig. 2). Die Enden der Holzklammern,
mit denen zwei Stück Holz verbunden werden sollen, sind spitzig oder scharf, damit sie in das Holz eingetrieben
werden können.
An den Klammern oder Klammerhaken der Zimmerleute, womit sie zwei Balken interimistisch untereinander verbinden, ist das eine
Ende der Länge, das andre der Breite nach zugeschärft. Zur Verbindung von Steinen werden Klammern mit stumpfen Enden gebraucht,
die überdies öfters noch mit Widerhaken versehen sind; diese Steinklammern werden in den zu diesem Zweck eingemeißelten,
nach unten etwas erweiterten Löchern mit Blei vergossen. Bei kostbaren Steinen, z. B. Marmor, bedient man sich kupferner Klammern,
weil das Eisen durch Oxydation gelbe Flecke am Stein erzeugt.
(Spinnenaffe, Ateles Geoffr.), Gattung aus der Familie der Platyrrhini, Tiere mit schmächtigem Leib, rundlichem
Kopf, langen Extremitäten, ganz rudimentärem oder fehlendem Daumen (daher auch Stummelaffen), sehr langem, am Spitzenteil
unten nacktem Schwanz, bewohnen Südamerika bis 25° südl. Br., leben fast nur auf den Bäumen und verrenken ihre Glieder
in der wunderbarsten Weise; sie bewegen sich schnell, durchstreifen in Banden von 6-12 Stück die Wälder, nähren sich von Blättern
und
Früchten, werden im August und September mit Jungen gesehen und ihres Pelzes und des bei manchen Indianerstämmen sehr beliebten
Fleisches halber stark verfolgt. In der Gefangenschaft sieht man sie selten, doch zeigen sie sich
sehr liebenswürdig und guter Behandlung zugänglich. Hierher gehört der Goldstirnaffe (Ateles Bartlettii Gray) vom obern
Amazonas, welcher von den Eingebornen sehr geschätzt wird. Er ist tiefschwarz mit goldgelbem Stirnband und weißem Backenbart,
an der Unterseite des Leibes und der Innenseite der Glieder bräunlichgelb. S. Tafel »Affen III«.
(Radices adligantes), Nebenwurzeln kletternder Pflanzen (Epheu), mittels deren die Stengel sich an andern
Gegenständen (Baumstämmen, Mauern u. dgl.) anheften, indem dieselben fremden
Körpern fest angeschmiegt wachsen, so daß sie in den Unebenheiten ihrer Oberfläche wie eingedrückt erscheinen.
dän. Seebad unfern Kopenhagen, mit welchem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, wegen seiner schönen
Lage am Sund viel von Fremden, namentlich Deutschen, besucht.
Name für die hörbaren Schwingungen elastischer Körper (s. Schall); im musiktheoretischen Sinn, den der nachfolgende
Artikel speziell berücksichtigt, die wissenschaftliche Bezeichnung dessen, was der Laie Ton nennt. Man sagt völlig gleichbedeutend:
das Instrument hat einen schönen, weichen Klang oder Ton. Die Akustik unterscheidet Klang und Geräusch und versteht
unter letzterm den durch unregelmäßige, unter ersterm den durch regelmäßige Schwingungen hervorgebrachten Gehörseindruck.
Regelmäßige Schwingungen sind solche, welche sich mit gleicher Geschwindigkeit der Folge wiederholen, wie die des Pendels einer
Uhr; da von der Geschwindigkeit der Folge (Periode) der Einzelschwingungen die Höhe des gehörten Tons abhängt, so geben
Schwingungen von sich gleich bleibender Periode Töne oder Klänge von konstanter Tonhöhe. Seit man weiß, daß die Klänge
unsrer Musikinstrumente nicht einfache Töne, sondern aus einer Reihe einfacher Töne zusammengesetzt sind, welche bei angespannter
Aufmerksamkeit wohl unterscheidbar sind, aber gewöhnlich nicht unterschieden werden, hat das Wort in der Wissenschaft
die allgemeinere, umfassendere Bedeutung erhalten, während man unter Ton den einfachen Ton als Teil des Klanges versteht.
Der Klang wird seiner Höhe nach bestimmt nach der Tonhöhe des tiefsten und (in der Regel) stärksten der ihn zusammensetzenden
Töne, die man auch Teiltöne, Partialtöne oder Aliquottöne (s. d.) nennt. Da alle übrigen Teiltöne
höher liegen als der dem Klang den Namen gebende Grundton, Fundamentalton, Hauptton, so nennt man sie gewöhnlich Obertöne, versteht
aber unter dem zweiten Oberton nicht