dann den
Türken; 1771 wurde sie von den
Russen erobert, neu aufgebaut und gelangte nun zu raschem Aufblühen. Grabhügel
(Kurgane)
aus der Griechenzeit sind gruppenweise über die ganze Gegend von Kertsch zerstreut und liefern eine reiche
Ausbeute von Altertümern.
Besonders in den Kertsch umgebenden
HügelnKul-Oba (»Aschenhügel«) und Altun-Oba
(»Goldberg«) hat man Grabkammern
mit
Sarkophagen aus Cypressenholz,
Skeletten und Schmucksachen
[* 1] aus den letzten
Jahrhundertenv. Chr. eröffnet. Die wertvollsten
Antiquitäten, deren auch das
Museum von Kertsch viele besaß, befinden sich gegenwärtig in der kaiserlichen
Eremitage zu
Petersburg
[* 2] (vgl.
Macpherson, Antiquities
of K., Lond. 1857;L.Stephani, Die
Altertümer von Kertsch, Petersb. 1880). In der
Nähe auch mehrere
Schwefel- und Naphthaquellen sowie
Schlammvulkane.
»La Flandre pendant
les trois derniers siècles« und
»Histoire et chroniques de Flandre« (1879 ff.);
»Relations politiques des
Pays-Bas et de l'Angleterre
sous le règne de
Philippe II« (1882-87, Bd. 1-5);
»Les Huguenots et les Gueux« (1883-86, 6 Bde.)
und »Documents inédits, relatifs à l'histoire du XVI. siècle« (1883
ff.).
Er ist Mitglied der belgischen wie der französischen
Akademie der
Wissenschaften und der belgischen Abgeordnetenkammer,
in der er zur klerikalen
Partei gehört; kurze Zeit (1870-71) war er auch Unterrichtsminister.
aus
Talg,
Stearin,
Stearinsäure,
Paraffin,
[* 7]
Walrat,
Wachs bestehende
Cylinder, in deren
Achse ein
Docht verläuft,
dessen
Beschaffenheit sich nach dem Kerzenmaterial, besonders nach dessen
Schmelzpunkt, und nach der
Stärke
[* 8] der Kerzen richten
muß. Bei verhältnismäßig zu dicken Kerzen bleibt an der
Peripherie derselben ein ungeschmolzener
Rand,
innerhalb dessen sich zu viel flüssiges
Fett ansammelt, durch welches die
Flamme
[* 9] verkleinert wird, während beim endlichen
Zusammenbrechen des Randes der Überschuß des flüssigen
Fettes herabrinnt.
Ist
die Kerze
[* 10] im
Verhältnis zum
Docht zu dünn, so schmilzt dasFett zu schnell, rinnt herab und bildet
kein
Bassin, aus welchem der
Docht gleichmäßig gespeist werden muß. Der
Docht wird aus
Baumwolle
[* 11] gefertigt und ist entweder
gedreht, so daß die einzelnen
Fäden mehr parallel und geradlinig oder in steiler Schraubenlinie nebeneinander liegen, oder
geflochten.
Dochte ersterer Art werden noch fürTalg- und Wachskerzen, geflochtene für
Stearin-,
Paraffin-
und Walratkerzen benutzt.
Die
Dicke der
Dochte wird teils durch die verschiedene Zahl der den
Docht bildenden
Fäden, teils durch die Feinheitsnummern
derselben bedingt. Talgkerzen erhalten wegen der leichten Schmelzbarkeit des
Materials einen dickern
Docht, um die
Flamme möglichst
über das
Fett hinaufzurücken. Man benutzt aber auch bisweilen für sie sehr locker geflochtene
Dochte
und spart dann das
Putzen der
Flamme. Unter dem Einfluß der
Spannung, in welcher sich die einzelnen
Fäden der geflochtenen
Dochte befinden, erleidet das aus der Kerze hervorragende Ende eine
Krümmung, so daß die
Spitze in den
Mantel derFlamme
reicht und hier verbrennt.
Damit aber der
Docht bei unvollkommener
Verbrennung nicht
Kohle hinterläßt, imprägniert man ihn mit einer
Lösung von
Borsäure
oder phosphorsaurem
Ammoniak.
Talglichte werden in der
Regel gezogen. Man reiht 16-18
Dochte auf einen langen Holzstab (Dochtspieß)
in gleichen
Entfernungen voneinander auf und taucht 10-12
Spieße zuerst in heißes, dann wiederholt in
fast bis zum Erstarrungspunkt abgekühltes
Fett, bis die Kerzen die gewünschte
Stärke erlangt haben, worauf sie noch einmal in
etwas heißeres
Fett gebracht werden, um eine möglichst glatte Oberfläche zu erhalten. Zur Erleichterung der
Arbeit hängt
man an das in
[* 12]
Fig. 1 abgebildete
Rad aus mehreren Dochtspießen gebildete
Rahmen, die leicht gesenkt und
gehoben und durch Drehung des
Rades über den Talgkasten gebracht werden können. Die gezogenen Kerzen werden wesentlich verschönert,
wenn man sie durch den runden
Ausschnitt eines warmen
Bleches zieht; auch kann man ihnen leicht einen
Mantel aus besserm
Material
geben (plattierte Kerzen).
Die Kerzen, welche gegenwärtig unter dem
Namen Stearinkerzen im
Handel vorkommen, bestehen nicht aus
Stearin (und
Palmitin), welches
man durch Abpressen des flüssigen
Oleins aus dem untersetzten
Fett erhalten kann, sondern aus
Stearinsäure (und
Palmitinsäure),
welche durch Verseifung des
Fettes mit
Kalk und
Zersetzung der Kalkseife mit
Säure gewonnen wird. Dies
Produkt
schmilzt um 10-20° schwerer als
Talg, erstarrt aber beim Erkalten kristallinisch, so daß die Kerzen rauh und brüchig werden
und beim
Brennen leicht ablaufen. Zur Verhütung dieses Übelstandes mischt man der
Stearinsäure (bis 20 Proz.)
Paraffin bei,
welches das Kristallinischwerden verhindert. Diese Kerzen werden in
Formen gegossen, welche