(ungar. Korpona), königliche
Freistadt im ungar.
KomitatHont, hat viele gotische Gebäude, ein Piaristenkollegium,
Mineralquellen,
Obst- und Weinbau und (1881) 3408 Einw.
(Katholische und
Evangelische). - Karpfen wurde im 9. Jahrh. gegründet, galt
wegen seiner
Befestigung für den
Schlüssel der ungarischen Bergstädte und hatte bis zum 16. Jahrh. nur
deutsche Einwohner, welche später den
Slawen weichen mußten.
Franciszek, poln. Dichter, geb. zu Holosko
in
Galizien, erhielt seine
Bildung in der
Jesuitenschule zu
Lemberg
[* 1] und lebte hierauf eine Zeitlang in
Wien
[* 2] und als Gutspachter
in
Galizien. 1783 wurde er
Sekretär
[* 3] beim
FürstenAdamCzartoryiski in
Warschau
[* 4] und durch denselben in des
KönigsStanislausAugust nähern
Umgang gezogen. Doch weder das Hofleben noch später das als
Erzieher in fürstlichen
Häusern
sagte dem geraden und freimütigen Mann zu. Er erhielt 1791 zwei an der
Bialowiczer Heide in
Litauen gelegene
Staatsgüter auf 50 Jahre
zur Bebauung überlassen und lebte fortan daselbst als Wohlthäter seiner Untergebenen. Er starb KarpinskisLieder
leben als echt national im
Munde des polnischen
Volkes; am ausgezeichnetsten sind darunter die elegischen
Gesänge (z. B. »Klagelied
Ludgardens«). Seine
Schriften (hrsg. von
Dmochowski, Warsch. 1804, 4 Bde.;
neue Aufl.,
Krak. 1862) enthalten außer Liedern und
Idyllen eine Übersetzung der
Psalmen, eine
Tragödie:
»Judyta«, und mehrere prosaische
Aufsätze. Seine Selbstbiographie gab Moraczewski (2. Aufl., Lemb.
1849) heraus.
(griech.), das weibliche, mit einer
Trichogyne (s. d.) ausgestattete
Geschlechtsorgan der
Florideen und Koleochäten,
welches infolge derBefruchtung
[* 6] nicht unmittelbar die Eisporen wie bei andern
Algen
[* 7] hervorbringt, sondern
einen Fruchtkörper, in welchem sich die
Sporen nachträglich bilden.
(Karpokras), aus
Alexandria, in der ersten Hälfte des 2. Jahrh.
n. Chr., stellte aus
Platonischen, gnostischen
und christlichen
Lehren
[* 9] ein neues, mystisch-theosophisches Lehrsystem auf, dessen Anhänger (Karpokratianer) die Göttlichkeit
Christi leugneten, jedoch die
Seele des
Menschen für ein höheres, aus Gott geflossenes
Wesen hielten.
der eine überaus günstige
Ausnahme fand, folgte rasch eine ganze
Reihe andrer nach, die in ziemlich ungebildetem
Stil meist Selbsterlebnisse Karrs behandelten,
und von denen
»Geneviève« (1838) als der gelungenste zu bezeichnen ist.
Größeres Aufsehen
machten seine
»Guêpes«
(»Wespen«),
eine Zusammenstellung von
Bonmots, beißenden Anekdoten u. litterarischen Splitterrichtereien, die er
von 1839 bis 1848 im
»Figaro« erscheinen ließ, auch später noch fortsetzte und gesammelt (1853-57, 7 Bde.)
herausgab. Sie zogen ihm viele
Feindschaften, sogar den
Versuch einesMordes von Frauenhand, zu. Außerdem
hat sich Karr im
Drama
(»Pénélope normande« u. a.) sowie in der
Gattung der
Proverbes (1853) versucht und in »Les femmes« (1853)
eine Sittenstudie geliefert.
Seit 1855 in
Nizza
[* 12] wohnhaft, trat er nach langem Schweigen nach dem
Krieg von 1870 im
»Moniteur universel« mit neuen »Guêpes«
hervor, die dann unter verschiedenen
Titeln wieder gesammelt erschienen, aber sich nur als das Werk eines
grämlichen und müden Greises erwiesen und ihren ohnmächtigen
Stachel gegen die
Republik und ihre namhaftesten
Repräsentanten
kehrten. In neuern
Schriften, wie: »Dieu et diable« und »Le
[* 13] crédo du jardinier« (1875),
trat er gegen die
katholische Kirche auf. Seine
»Œuvres complètes« erschienen 1860 und öfter. - Seine
Tochter
Thérèse Karr, geb. 1835, ist ebenfalls Schriftstellerin und veröffentlichte unter
anderm: »Les soirées germaniques offertes
à la jeunesse« (1860,
Erzählungen von M.
Hartmann, A.
Stifter, B.
Auerbach
[* 14] enthaltend);
»Les huit grandes époques de l'histoire de
France« (1862);
(franz. carré), quadratisch; als
Hauptwort:
Quadrat, auch
Rechteck; im Militärwesen eine Gefechtsformation der
Infanterie, mit nach vier Seiten hin geschlossener
Fronte zur Abwehr von
Kavallerie. Das Karree ist entweder hohl oder voll, je
nach der
Größe des innern
Raums, der bei erstern zur
Aufnahme von
Kavallerie, selbst Fahrzeugen, bei letztern
der berittenen
Kommandeure,
Spielleute,
Ärzte etc. dient. Die Karrees wurden meist bataillonsweise formiert und gaben ihr
Feuer
in gliederweisen
Salven ab; das erste
Glied
[* 15] fiel dazu aufs
Knie.
[* 21]
(Karre), ein- oder zweiräderiges
Fuhrwerk, als Handkarre von Menschenhand, als Lastkarre von Zugtieren fortbewegt,
die in der
Gabeldeichsel gehen.
Letztere Karren sind auf schmalen, festen Wegen, in
Gebirgen und auf kurze
Entfernungen vorteilhaft,
verlangen aber, namentlich in der
Gabeldeichsel, starkePferde,
[* 22] die bis zu fünf voreinander gespannt werden.
Schieb- oder Schubkarren sind meist einräderig aus
Holz,
[* 23] in neuerer Zeit auch ganz aus
Eisen,
[* 24] finden meist bei
Erd- und Bauarbeiten
Verwendung. Karrenbüchsen, ursprünglich Bezeichnung für fahrbare
Geschütze
[* 25] (Karroballisten der
Römer).
[* 26] König
Karl XV.
von
Schweden
[* 27] konstruierte eine schnell feuernde Bataillons-Hinterladekanone, die er Karrenbüchse nannte.