Bamlus,
BaculusJacob,
Radius astronomicus,
Gradstock, Kreuzstab genannt), bestehend aus einem längern
Stab
[* 1] AB (s. Figur), auf
welchem ein Querstab CD in seiner Mitte E verschiebbar angebracht war. In
A, C, D waren
Visiere angebracht. Wenn man nun A
an das
Auge
[* 2] hielt und CD so weit verschob, daß man z. B. den einen von
zwei
Sternen in der
RichtungAC, den andern nach AD erblickte, so war der Winkelabstand beider CAD gegeben durch die
Gleichungtan ½ CAD = EC/AE. Erst im vorigen
Jahrhundert ward der J. durch den
Spiegelsextanten verdrängt.
(franz. Jaconats,Jaconas, spr. scha-), feine,
glatt gewebte baumwollene
Zeuge, dichter als
Musselin, mit weicher
Appretur, werden weiß, gestreift, gemustert
und bedruckt hergestellt und dienen hauptsächlich zu Damenkleidern.
Beg, Herrscher von
Kaschgar, geb. 1820, war der Sohn von Issmet ulla, einem Bewohner von
Chodshent und Gebetvorleser.
Bald nach seiner
Geburt trennte sich seine
Mutter von seinem
Vater und heiratete einen
Fleischer zu
Pskent, 50
Werst von
Taschkent entfernt.
In demHaus desselben wuchs J. auf. Sehr bald verlor er seine Eltern und wurde, um sich
zu ernähren,Tänzer. Durch die Verheiratung des Chakims von
Taschkent, Nar
Mahomed, mit Jakub
Begs Stiefschwester
wurde letzterer sehr bald zum
Offizier befördert, und zum
Beg von
Akmetschet
(Fort Perowski) ernannt. 1852 wurde er in einem
Gefecht mit den
Russen geschlagen und kehrte nach
Taschkent zurück, jetzt schon durch seine
Energie und Fähigkeiten
bekannt.
Als 1864 Alim
Kul von
Kokan den
Busuruk-Chan nach Kaschgarien sandte, befand sich J. in seinem
Gefolge. Die Geschichte Kaschgariens
(s. d.) fällt von diesem Zeitpunkt ab mit der Jakub
Begs zusammen, bis er starb. J. war ein kluger, thätiger,
mit einem ausgezeichneten
Gedächtnis begabter Mann, dabei aber schlau und listig; die
Wahrheit sagte er
nie. In der letzten Zeit zeigte er sich als schlechter
Feldherr. In seinem Privatleben war er sehr einfach, begnügte sich
mit wenigem; während 24
Stunden ruhte er nur 4, die übrige Zeit arbeitete er. Er bekümmerte sich um alles und selbst um
den
Pferdestall und die
Küche. Obgleich er nicht lesen und schreiben konnte, galt er doch für einen
Gelehrten.
Schriftsteller der Araber, griechischer Abkunft, geb. 1179
n. Chr., kam frühzeitig als
Kriegsgefangener nach
Bagdad, wo ihn ein arabischer
Kaufmann erziehen ließ, machte für diesen größere
Handelsreisen und betrieb dann einen
Buchhandel. Er mußte später aus
Bagdad fliehen und starb 1229 in der
Nähe von
Aleppo.
Sein großes geographisches
Wörterbuch »Mu' dscham al-buldân« wurde von
Wüstenfeld herausgegeben (Leipz. 1866-71, 6 Bde.),
(Sachalor),
Volk in
Sibirien, zum türkischen
Zweig der
Mongolen gehörig und zwar dessen nordöstlichster
Ausläufer,
an beiden
Ufern der
Lena, etwa vom 60.° nördl.
Br. bis zum
Eismeer wohnhaft. Man sieht sie auch noch im O. an der
Jana,
Indigirka
und
Kolyma, im
W. an der Anabara, im S. am
Aldan und der obern
Maia.
Ihre Zahl gibt Wenjukow auf 210,000,
Rittich neuerdings auf 80,000 an. Ihr türkisches
Idiom, das in
Jakutsk die
Sprache
[* 16] der Kaufmannswelt ist, haben sie sich in
ihrer ursprünglichsten, wenn auch rohesten Form erhalten.
Böthlingk lieferte eine
Grammatik derselben (Petersb. 1851). Die J. sind größtenteils
Nomaden, sie treiben
Pferde- und Rindviehzucht;
Jagd,
Fischerei
[* 17] sowie das Aufsuchen des fossilen
Elfenbeins sind weniger bedeutende
Erwerbszweige. Im
Sommer bewohnen sie leichte
Zelte aus Birkenrinde, im
WinterJurten, d. h.
Hütten
[* 18] aus schwachen, mit
Erde und
Rasen belegten
Balken, in deren
Innerm es sehr unsauber hergeht.IhreNahrung besteht aus
Fisch und
Fleisch,
gesäuerter
Milch,
Beeren, Zedernüssen; zerlassene
Butter, frisch oder ranzig, gilt als Leckerbissen. Ihrem
Charakter nach sind
sie ehrerbietig, diensteifrig, den örtlichen Behörden unterwürfig, aber auch faul, ungesellig, verschlossen und rachsüchtig.
Ihre Gastfreiheit gegen
Fremde wird gerühmt; dem
Namen nach sind sie
Christen, doch stehen die alten
Götter
aus der Schamanenzeit noch immer in voller Verehrung.
Vgl. Ferd.
Müller, Unter
Tungusen und J. (Petersb. 1882).
russ. Gebiet in
Ostsibirien, grenzt nördlich an das
Eismeer, östlich an die
Küsten- und die
Amurprovinz,
südlich an
Transbaikalien und
Irkutsk, westlich an
Jenisseisk und hat 3,929,193 qkm (71,358 QM.) Flächeninhalt
mit (1883) 243,443 Einw. Das Land umfaßt den ödesten, kältesten
und unwirtbarsten Teil
Sibiriens, in welchem nur 3,4Menschen auf der Quadratmeile wohnen. Es wird von der
Lena und deren Nebenflüssen
sowie von den Küstenflüssen
Olenek,
Jana,
Indigirka,
Kolyma etc. reichlich bewässert und ist Gebirgsland
(Jablonoi undStanowoi
im SO. und O., die Sinberge im W., die
Werchojansk- und Charanlachberge im
O. der
Lena). Durch das Land zwischen der untern
Lena und der
Chatanga zieht im
Januar die
Isotherme von -32° C., und in die
Nähe der Stadt J. fällt die kälteste
Stelle der
ganzen Erdoberfläche. Die große nordische, mit
Birken bestandene Tundrasteppe taut nur ganz oberflächlich
(bis zu 1 m tief) auf; frostfrei sind nur wenige
Tage im Juli und
August. Trotzdem treiben nicht bloß
Jakuten noch Rindviehzucht,
da die
Wiesen an der
Lena in dem kurzen
¶