der »Electra« des
Sophokles (das. 1861, 3. Aufl. 1882),
das
»Symposion« von
Platon (das. 1864, 2. Aufl.
1875) und des
Longinus (das. 1867). Von seinen Gelegenheitsschriften verdienen die
Reden über
Winckelmann (Greifsw. 1844) und
Gottfr.
Hermann (Leipz. 1849; beide mit andern
Reden etc. abgedruckt in »Biographische
Aufsätze«, das. 1866, 2. Aufl. 1867)
sowie sein
Aufsatz »Die Bedeutung undStellung der Altertumsstudien in
Deutschland«
[* 2] (Berl. 1859) und die
Schrift
»EduardGerhard, eine Lebensskizze« (das. 1868) Erwähnung. Gesammeltes und
Neues enthält sein
Buch »Aus der Altertumswissenschaft«
(Bonn 1868). Wertvolle Beiträge zur deutschen Litteraturgeschichte bilden die Abhandlung »Über
Goethes Iphigenia« (Greifsw. 1843),
die »Gesammelten
Aufsätze über
Musik« (das.
1866), namentlich aber die
BiographieMozarts (das. 1856-60, 4 Bde.; 2. verkürzte
Aufl., das. 1867, 2 Bde.),
ein Meisterwerk der historisch-philologischen
Methode und für die Musikgeschichte epochemachend, zu nennen.
Aus Jahns
Nachlaß gab sein
NeffeMichaelis die
»Griechischen Bilderchroniken«
(Bonn 1873) heraus.
Vgl. A.
Springer, Gedächtnisrede
auf
O. J. (»Grenzboten« 1869, Nr. 45).
1)
FriedrichWilhelm, Gesanglehrer und Musikschriftsteller, geb. zu
Berlin,
[* 4] trat schon in seinen Jünglingsjahren
auf einer
Berliner
[* 5] Privatbühne auf, entsagte jedoch später der theatralischen Laufbahn, um sich dem
Gesangunterricht zu widmen. Von seinem Erfolg auf diesem Gebiet zeugt die Zahl seiner
Schüler und Schülerinnen, deren er
mehr als 900 ausgebildet hat, darunter die
PrinzessinLuise von
Preußen.
[* 6] Auch als
Dirigent bewährte er sich bei den zahlreichen
glänzenden Aufführungen des 1845 von ihm begründeten und bis 1870 geleiteten Chorgesangvereins. Inzwischen
war er auch auf fast allen Kompositionsgebieten schöpferisch thätig und fand namentlich mit seinen Vokalwerken allgemeinen
Beifall. Als Schriftsteller machte er sich verdient durch die Werke:
»K. M. v.
Weber in seinen Werken« (chronologisch-thematisches
Verzeichnis sämtlicher
Kompositionen) und
»K. M. v.
Weber, eine Lebensskizze nach authentischen
Quellen«
(Leipz. 1873).
2)
Max, Militärschriftsteller und Kulturhistoriker, geb. zu
Berlin, wurde auf der von seinem Großvater K. F v.
Klöden (s. d.) geleiteten
Gewerbeschule daselbst ausgebildet, trat in das 28. Infanterieregiment
zu
Aachen,
[* 7] wurde 1857
Offizier
und nahm 1864 den
Abschied, um sich germanistischen
Studien zu widmen. Der
Krieg von 1866, während dessen
er mit einem Dezernat im
Kriegsministerium betraut war, führte ihn in den
Dienst zurück; er wurde 1867 in dem damals begründeten
»Nebenetat für wissenschaftliche
Zwecke des
GroßenGeneralstabs« angestellt und 1869 zum
Hauptmann befördert.
schlechtweg s. v. w.
Sonnenjahr, d. h. die Zeit eines
Umlaufs der
Erde um die
Sonne.
[* 14] Je nach der
Wahl des Anfangs-
und Endpunktes in der Erdbahn unterscheidet man verschiedene Jahre.
1) Das siderische J. oder
Sternjahr ist die wahre Umlaufszeit, nach deren
Ablauf
[* 15] die
Erde wieder nach demselben
festen
Punkt ihrer
Bahn (der
Ekliptik) zurückkehrt, die
Sonne also für uns wieder bei demselben
Fixstern erscheint. Es beträgt
365,25636Tage = 365
Tagen 6
Stund. 9
Min. 10 Sek.
2) Das tropische J. ist die Zeit, nach derenAblauf die
Erde wieder zum
Frühlingspunkt zurückkehrt.
Letzterer
ist aber kein fester
Punkt der Erdbahn, sondern infolge der
Anziehung, welche der
Mond
[* 16] und die
Planeten
[* 17] auf die
Erde ausüben,
geht er jährlich um durchschnittlich 50,240 Bogensekunden rückwärts. Das tropische J. ist daher kürzer als das siderische,
seine mittlere Dauer betrug im Jahr 1800: 365,2422Tage = 365
Tagen 5
Stund. 48
Min. 46 Sek.
Da aber das Zurückweichen
des
Frühlingspunktes (die
Präzession) mit der Zeit veränderlich ist, so ist auch die
Länge des tropischen Jahrs nicht konstant,
sie nimmt vielmehr in 1000 Jahren um etwa 6
Sekunden ab. Der
Name tropisches J. rührt daher, daß man
zu seiner Bestimmung früher die Zeit ermittelte, innerhalb deren die
Sonne in ihrer scheinbaren
Bahn wieder zu demselben
Wendekreis
(tropicus) zurückkehrte.
3) Das anomalistische J. ist die Zeit zwischen einer Sonnennähe (einem Perihel) und der nächstfolgenden. Weil die
große
Achse der Erdbahn sich jährlich um etwa 11,8 Bogensekunden im
Sinn derBewegung der
Erde dreht, so
ist das anomalistische J. größer als das siderische, nämlich = 365
Tagen 6
Stund. 14
Min. 22 Sek.
Da aber die
Bewegung des
Perihels nicht gleichförmig ist, so ist auch das anomalistische J. veränderlich. Nach
Ablauf eines solchen Jahrs
ist die
Anomalie
[* 18] (s. d.) wieder dieselbe. Mit dem
NamenPlatonisches oder großes J.
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