fein zerstäubter
Flüssigkeiten im
Auge,
[* 1] in welchen ein Arzneistoff aufgelöst ist. I. sind in mehr kunstloser Form schon
seit langer Zeit im
Gebrauch gewesen. Das Einatmen heißer
Dämpfe durch einen Trichter, dessen enges Ende
man in den hintern
Teil der Mundhöhle
[* 2] führt, gehört hierher, ebenso die von
Beddoes (1754-1808) angewandte Einatmung von
Gasen (Anemopathie), die von
Raspail empfohlenen Zigaretten, welche beim
Rauchen Kampferdämpfe liefern, ferner Zigaretten mit
Belladonna,
Opium und Stramonium etc. In bequemerer und verfeinerter Form sind die I. aber erst in neuester
Zeit zu ausgedehnter Anwendung gekommen, namentlich seitdem
Sales-Girons 1858 in mehreren
BädernFrankreichs Inhalationssäle
für Brustkranke einrichtete, in welchen diese die den
Quellen entströmenden
Gase
[* 3] gemischt mit
Luft einatmeten.
Derselbe
Arzt konstruierte auch einen
Zerstäubungsapparat, welcher den Inhalationskuren allgemeine Anwendbarkeit sicherte,
und gegenwärtig stellen diese einen wichtigen Teil der Lokaltherapie bei
Krankheiten der Atmungswege dar, weil sie es möglich
machen, die Schleimhaut der
Luftwege bis in deren feinste Verzweigungen, ja bis in die Lungenbläschen
hinein mit den gelösten Arzneistoffen in unmittelbare Berührung zu bringen, was selbstverständlich für den Erfolg der
Behandlung von größtem Wert ist.
Bei den modernen I. werden fein zerstäubte
Flüssigkeiten von beliebiger
Temperatur eingeatmet. Die Zerstäubung geschieht
vermittelst besonderer
Apparate
(Zerstäubungsapparate), welche in verschiedenen
Konstruktionen, zum Teil
von sehr einfacher und zweckmäßiger Form, angefertigt werden. I. werden aber auch im großen vorgenommen in der Art, daß
man den
Patienten in eine
Atmosphäre bringt, welche gewissermaßen die Arzneistoffe bereits in
Lösung oder in sehr fein verteiltem
Zustand enthält. So schickt man z. B. Lungenkranke in die Gradierhäuser,
um sie eine
Luft einatmen zu lassen, welche sehr feucht ist und zugleich
Kochsalz in sehr fein verteiltem Zustand suspendiert
enthält.
Oder man bringt die Kranken in einen geschlossenen
Raum, dessen
Luft mit gewissen
Gasen, z. B. mit Kohlensäuregas, sehr reichlich
vermischt ist. In gewissem
Sinn könnte man selbst den Aufenthalt an sogen. klimatischen
Kurorten als Inhalationskur
im großen bezeichnen. Sicherlich ist die Heilkunst, namentlich durch die I. mit zerstäubten
Flüssigkeiten, um ein wertvolles,
häufig und leicht anzuwendendes
Mittel bereichert worden.
Vgl.
Roß, Atmopathy and hydropathy (2. Aufl., Lond. 1860);
portug. Stadt an der Ostküste von Südafrika,
[* 6] in der
Landschaft I. und an der
Bai von I. Die Stadt wurde 1764 erbaut,
ist äußerst lieblich gelegen, aber ebenso ungesund, seit Aufhebung des
Sklavenhandels gänzlich verfallen und zählt 50 weiße
Einwohner, die übrigen sind
Kaffern.
die notwendige
Verbindung von etwas mit etwas anderm, das ohne ersteres nicht sein
würde, was es ist, z. B. die
Verbindung des Runden mit dem
Kreis,
[* 7] der
Schwere mit der
Materie;
(lat.), Anfangsbuchstaben, besonders über die Textschrift hervorragende oder
aus derselben heraustretende, verzierte und farbige (als
Buch- oder Kapitelanfang). Als die
Vervielfältigung von
Handschriften
und
Büchern in den
Händen von
Schreibern lag, wurde die Hervorhebung der I. aus dem
Texte durch Vergrößerung
sowie durch Hinzufügung von
Linien und Schnörkeln versucht, woraus sich allmählich ein ornamentales
Spiel entwickelte, das
im frühen
Mittelalter vornehmlich durch irische
Mönche einen bestimmten phantastischen
Charakter erhielt.
Die I. wurden anfangs durch rote
Striche (daher die Benennung
Miniatur) ausgezeichnet, später durch
Auflegung von Goldblättchen
gehoben und schließlich in bunten
Farben und mit
Gold
[* 9] ausgemalt. Zu den
Ornamenten traten später
Figuren
und ganze
Darstellungen aus dem Alten und
NeuenTestament hinzu, welche sich auf den
Inhalt des betreffenden
Kapitels bezogen.
Im 14. und 15. Jahrh. wurde mit den I. in
Handschriften, welche als die Anfänge der
Miniaturen-
(Buch-)
Malerei anzusehen
sind, so großer
Luxus getrieben, daß man I. findet, welche ganze Blattseiten von Foliohandschriften bedecken.
Mit der
Erfindung der
Buchdruckerkunst wurden auch die I. übernommen. Anfangs wurden sie in den gedruckten
Text mit der
Hand
[* 10] hineingemalt.
Später wurden sie in
Holzschnitt dargestellt und dann koloriert. Die moderne Buchausstattung hat die
I. wieder aufgenommen und verwertet sie mit Vorliebe nach dem
Geschmack der Gotik und Renaissancezeit, aus welchen sich zahlreiche
Vorbilder für figürliche und ornamentale I. in Kupferstich und
Holzschnitt erhalten haben.
Ihren Höhepunkt erreichte die
Initialenmalerei in
Italien
[* 11] und
Frankreich zu Ende des 15. und im Anfang des 16. Jahrh. S. Tafel
»Ornamente
[* 12] II«,
[* 13] Fig. 36 u. 37 (irische I.),
[* 14]
Fig.
39, 46;
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