sind. Bewohnt wird das Gebiet (1880) von 76,895
Indianern, von denen 59,187 zu den fünf zivilisierten
Stämmen gehören, deren
jeder ein fest umgrenztes Gebiet einnimmt. Diese fünf
Stämme sind die
Tscherokesen im
NO., die
Krik und
Seminolen in der Mitte
und die Tschachta und Tschickasa längs der Südgrenze. Außerdem bewohnen aber das Gebiet noch die Reste
zahlreicher andrer
Stämme, als:
Cheyenne, Arapahoe, Kiowa,
Komantschen,
Wichita,
Osagen, Kaw,
Pani,
Ponce u. a. Die fünf zivilisierten
Stämme haben ganz bedeutende Fortschritte in der
Kultur gemacht.
Hafenstadt im nordamerikan.
StaatTexas, an einem
Haff des
Golfs von
Mexiko,
[* 10] mit (1880) 951 Einw.
Es gehört zum Zollbezirk
Saluria (s. d.) und ist der Sitz eines deutschen
Konsulats.
(India), bei den Griechen und
Römern Bezeichnung für das Land jenseit des
Indus, d. h. ohne bestimmte geographische
Begrenzung die gesamte südlich und südöstlich vom
Imaos
(Himalaja) gelegene Ländermasse
Asiens: das
jetzige Vorder- und
Hinterindien
[* 11] nebst einem Teil
Chinas, der zu letzterm gerechnet wurde. Während die Ägypter und Phöniker
schon sehr früh mit der Westküste
Vorderindiens (wo wahrscheinlich auch das Goldland
Ophir zu suchen ist) in Handelsverkehr
standen, beschränkte sich die Kenntnis Indiens bei den Griechen in älterer Zeit auf dürftige und unbestimmte,
meist entstellte Nachrichten, die sie auf Umwegen über
Persien
[* 12] (z. B. durch
Ktesias) davon erhielten.
Herodot kennt von I. nur den Nordwestteil, die Gegend des
Indus; bei der
Beschreibung von
Xerxes'
Heer führt er die »dunkel
gefärbten« indischen
Hilfstruppen an und bezeichnet sie als Ȁthiopier von
Sonnenaufgang«, die er jedoch von den afrikanischen
Schwarzen sehr wohl unterscheidet. In der
Folge wurde die Kenntnis der
Griechen von I. durch die Expedition
Alexanders d. Gr. nach dem indischen
»Fünfstromland« (Pentapotamien,
Pandschab) und nach
seinem
Tode durch den ZugSeleukosNikators, der (305) bis zur Jamuna
(Dschamna) vordrang, namentlich aber durch
die
Berichte des
Megasthenes, der als
Seleukos' Gesandter längere Zeit zu Pataliputra, der
Residenz des Inderfürsten Sandrokottos
(Tschandragupta), verweilte, wesentlich erweitert.
Neu belebt wurde das
Interesse für I. durch die wunderbaren Reiseberichte
MarcoPolos, der unter anderm 1290 als
der erste
EuropäerSumatra besucht hatte, sowie seines Landsmanns
Niccolò di
Conti, der im 15. Jahrh. das innere
Vorderindien
eingehend erforschte, und besonders auf die von
Polo geschilderten Goldländer Kathai
(China) und Zipangu
(Japan), die man
als zu
Hinterindien gehörig betrachtete, lenkte sich die allgemeine
Aufmerksamkeit. Der
Gedanke, daß das reiche I. bequemer
mittels einer
Fahrt nach W. erreicht werden könne, tauchte bald auf und gewann um so mehr
Wahrscheinlichkeit, als die Ostküste
des
Landes der
Serer oder Thinä
(China) von
Ptolemäos um mindestens 51
Grad zu weit gegen O. versetzt war,
während auf der
Karte des Mathematikers Toscanelli, welche
Kolumbus auf seiner ersten Entdeckungsreise als
Führer diente,
die
Entfernung zwischen den
Kanarischen Inseln und der
KüsteOstasiens nur zu etwa 90
Grad (nach
Kolumbus' Umrechnung 1100 span.
Meilen) angegeben war. So kam es, daßKolumbus, als er 1492 auf der
InselGuanahani landete, eine indische
Insel unfern der Gangesmündung erreicht zu haben glaubte, und erst nachdem
Vasco da Gama 1498 den eigentlichen Seeweg nach
dem alten I. gefunden und
Balboa 1515 zuerst den
StillenOzean erblickt hatte, gelangte man zu der
Erkenntnis, daß die neuentdeckten
Länder im W. von dem
Lande der alten
Inder im äußersten
Osten weit voneinander getrennt seien. Der
Name I. ist gleichwohl den
von
Kolumbus zuerst aufgefundenen
InselnMittelamerikas verblieben, nur daß man dieselben als
Westindien
[* 19] (s. d.) von dem eigentlichen
I. im O. als
Ostindien
[* 20] (s. d.) unterschied, ebenso wie man die
Indianer, die Urbewohner des neuen Weltteils,
von den
Indern oder Indiern, den Bewohnern
Ostindiens, unterscheidet.
Vgl.
Vivien de Saint-Martin, Étude sur la géographie
grecque et latine de l'Inde (Par. 1858-60).
In der
Chemie bezeichnet man
Stoffe als i., welche, wie z. B. das
Paraffin,
[* 21] in Berührung
mit den gewöhnlichen chemischen Agenzien keine oder nur geringe chemische
Reaktionen erkennen lassen;