gehören hierher. In
Frankreich gab seit 1825
Eugène de Pradel improvisatorische Abendunterhaltungen und erntete vielen Beifall;
ebenso in
Holland de Clerq, der meist didaktische Gedichte vortrug, jedoch nie öffentlich auftrat. In
Deutschland
[* 1] ist die
Kunst der I. älter, als man gewöhnlich annimmt; schon die
Minnesänger und
Troubadoure, zum Teil selbst
die
Meistersänger, waren in der
Kunst der I. wohl geübt. Aus neuerer Zeit sind die Dichter
Burmann, ein Zeitgenosse der Karschin,
und
DanielSchubart, ebenso
Hoffmann von
Fallersleben als
Meister der poetischen Stegreifsdichtung hervorzuheben, wenn sie auch
nicht als öffentliche Improvisatoren auftraten. Nicht unerwähnt dürfen wir auch unsre Alpenbevölkerung lassen,
soweit sie mit dem
Gesang ihrer Vierzeiler
(Schnaderhüpfel etc.) die freie
Dichtung aus dem
Stegreif verbindet, sei es zu
Liebes-,
sei es zu Lust- und Streitgesängen. In dieser I. war
Franz v.
Kobell ein
Meister. Nach dem
Muster der
Spanier und
Italiener war
der erste deutsche ImprovisatorO. L. B.
Wolff (s. d.), der dann in M. Langenschwarz (geb.
1806) einen glücklichen Nachahmer fand.
Letzterer versuchte sogar eine wissenschaftliche
Theorie der I. in dem
Buch »Die
Arithmetik
der
Sprache,
[* 2] oder der Redner durch sich selbst« (Leipz. 1834) zu geben.
(lat.), Sprachunreinheit, Sprachmengerei,
Gegensatz von
Purismus (s. d.). ^[= (neulat.), Streben nach Reinigung der Sprache von fremden Wörtern und Wortformen; dann auch ...]
Marktflecken in Nordtirol, an der Mündung des Gurglthals in das obere Innthal und an der Arlbergbahn, 720 m ü. M.,
hat eine schöne
Pfarrkirche und die sogen. Grabkapelle mit alter
Freskomalerei, eine ehemalige
Burg
(Stein am
Rosen), jetzt Amtshaus,
mehrere Klöster, eine Handwerkerschule, (1880) 2413 Einw., welche
sich mit der Fabrikation von
Papier und
Holzstoff,
[* 5] mit Spinnerei und
Weberei
[* 6] in
Wolle und
Baumwolle,
[* 7] Bierbrauerei
[* 8] und
Gerberei beschäftigen, und ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines
Bezirksgerichts. 2 km von I. liegt
Brennbüchl
(s. d.) mit der Königskapelle. I. war früher der Hauptsitz der Kanarienvögelzucht;
es ist Ausgangspunkt für
Touren ins
Pitzthal und ins obere Lechthal und hat Postverbindung über den Fernpaß
nach
Reutte und
Füssen
(Bayern).
[* 9] -
Schon 764 einer Stadt gleich (Oppidum Humiste), erhielt I. dennoch erst 1282 von Meinhard
II.
Stadtrecht. Am brannte es fast gänzlich ab. In der
Nähe zeichnen sich als lohnende Aussichtspunkte
aus: der
Kalvarienberg, der pyramidale Tschürgant (2299 m), der Muttekopf (2766 m), der Venetberg (2509 m).
(bei den Alten
Imbros), türk.
Insel im Ägeischen
Meer, nordwestlich von der Dardanelleneinfahrt, zum
Wilajet
der
Inseln des
WeißenMeers gehörig, 255 qkm (4,6 QM.) groß, mit fruchtbaren
Thälern, Kohlenlagern und zwei bewaldeten Bergstöcken, deren nördlicher
(HagiosIlias) bis 597 m ansteigt,
zählt an 6000 griech. Einwohner, welche viel
Fischerei
[* 10] treiben.
der älteste König von
Argos, eigentlich der Gott des gleichnamigen
Flusses, Sohn des
Okeanos und der
Tethys,
Vater des
Phoroneus und Ägialeus. Er galt für einen Ureinwohner des
Landes und soll die
Argiver nach der
Deukalionischen
Flut von den
Bergen
[* 11] in die
Ebene geführt und diese wohnlich gemacht haben, indem er die Gewässer derselben
in den nach ihm benannten
Fluß zusammenleitete. Nach ihm heißt
Argos daher öfters das »Land des I.«
In dem Streit zwischen
Poseidon
[* 12] und
Hera
[* 13] über den
Besitz von
Argos entschied er zu gunsten der letztern und brachte ihr
Opfer
dar, worauf ihm der erzürnte
Poseidon das
Wasser nahm, so daß er außer der
Regenzeit ein trocknes
Bett
[* 14] hat.
das Errichten eines Gebäudes auf einem
Grundstück, wodurch das erstere
Accession (s. d.) des letztern
wird, so daß das Eigentumsrecht an dem Gebäude dem
Eigentümer des
Grundstücks zukommt (Superficies solo cedit), unbeschadet
der etwanigen Entschädigungsansprüche desjenigen, welcher den
Bau auf fremdem
Grund und
Boden aufführte.