(spr. hommfris),HenryNoel, engl. Schriftsteller und Illustrator, geb. 1810 zu
Birmingham,
[* 4] ward zum Teil auf
dem
Kontinent ausgebildet und publizierte 1840, nach längerm Aufenthalt in
Rom,
[* 5] sein erstes Werk, die
Beschreibung zu
Cookes
»Views in
Rome«. Diesem folgten dann zahlreiche andre illustrative Werke, von denen wir namhaft machen:
»British butterflies and their transformation« (mit Westwood, 1841; 3. Aufl.
1860);
»British moths and their transformation« (ebenfalls mit Westwood, 1843-45, 2 Bde.;
neue Ausg. 1860);
»The illuminated books of the middleages« (1844-1849);
»Ancient coins and medals« (1850);
»The coin collector's
manual« (1853, 2 Bde.);
»The coinage of the British empire« (1854, neue Ausg.
1868);
»Stories by an archaeologist and his friends« (1856);
alte Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Deutsch-Brod, Sitz eines Bezirksgerichts, mit 2 katholischen
und einer evang.
Kirche,
Synagoge,
Krankenhaus,
[* 7]
Bürgerschule und
Webschule, lebhafter Tuchindustrie und (1880) 5412 Einw. Westlich
von Humpoletz das alte Prämonstratenserstift Seelau (1149 gestiftet).
(lat.), die braune oder schwarze
Masse, in welche
Pflanzen oder Pflanzenteile nach dem
Absterben zerfallen, und
welche, oft in starker
Schicht, den
Boden der
Wälder und
Wiesen bedeckt, häufiger noch, mit mineralischen
Substanzen vermischt,
im Ackerboden sich befindet und dann dieDammerde bildet.
Torf, durch
Vermoderung zerfallenes
Holz,
[* 9] vermoderte
Baumrinde bestehen zum größten Teil aus Humus. Der Humus besitzt keine bestimmte
Zusammensetzung; immer aber findet man darin einige
wenige
Verbindungen, welche ihm eigentümlich sind und seine
Eigenschaften bedingen.
Diese
Körper bestehen aus
Cellulose,
Stärke,
[* 10]
Zucker
[* 11] und ähnlich zusammengesetzten, im
Pflanzenreich überall verbreiteten
Substanzen, aus welchen man sie auch beim
Verdampfen wässeriger Pflanzenauszüge, durch längere Einwirkung von
Säuren oder
Alkalien etc. darstellen kann. Ob alle diese braunen und schwarzen
Substanzen identisch sind, ist sehr fraglich, und der in der
Natur entstehende Humus ist jedenfalls ein sehr kompliziertes Gemisch, welchem sich Zersetzungsprodukte aller
übrigen Pflanzenbestandteile und animalische
Substanzen beimengen.
Der Humus entsteht durch
Gärungs-,
Fäulnis- und Verwesungsprozesse; er hat die organische
Struktur so gut wie vollständig verloren,
ist in
Wasser unlöslich, zieht dasselbe aber mit großer
Begierde an und zerfließt, wenn er sich damit sättigen kann, zu
einem Brei, welcher wieder zu einerMasse eintrocknet, die in lauter scharfkantige, glänzende Stückchen
mit muscheligem
Bruch zerfällt. Wird der Brei dagegen starkem
Frost ausgesetzt, so trocknet er später
zu einem lockern
Pulver
ein, welches sich etwa wie
Kohle verhält.
Die braunen
Stoffe können in die schwarzen übergehen, wobei dann wieder
Sauerstoff aufgenommen und
Kohlensäure
und
Wasser abgeschieden werden. Die schwarzen
Stoffe enthalten nur so viel
Wasserstoff, als nötig ist, um mit ihrem
SauerstoffWasser zu bilden.
Ulmin- und
Huminstoffe geben an
Wasser nichts Lösliches ab; wenn man sie aber mit
Ammoniak oder kohlensaurem
Kali behandelt, so zerfallen sie in einen löslichen und einen unlöslichen Teil; es bildet sich ulmin-
oder huminsaures
Salz,
[* 12] aus dessen brauner
Lösung die
Säure durch eine
Mineralsäure gefällt werden kann.
Ulminsäure und
Huminsäure sind zuerst in beträchtlicher
Menge in
Wasser löslich, verlieren diese
Eigenschaft aber durch
Trocknen.
Hieraus erklärt es sich, weshalb ein sehr humusreicher
Boden doch nicht sauer reagiert: die Humussäuren
verhalten sich erst dann wie
Säuren, wenn sie mit
Alkalien verbunden waren. Was durch
Kali oder
Ammoniak aus den braunen oder
schwarzen
Stoffen nicht gelöst wird, nennt man
Ulmin und
Humin. Kommt einer der genannten vier
Stoffe mit
einer in chemischer Umsetzung begriffenen
Substanz in Berührung, so bildet sich die in
Wasser leicht lösliche braune
Apokrensäure
oder
Quellsatzsäure. Neben letzterer findet sich im H. stets eine weiße, gelatinöse
Substanz, die
Krensäure oder
Quellsäure,
welche durch
Reduktion aus
Apokrensäure entsteht und durch
Oxydation wieder in dieselbe übergeführt werden kann.
Läßt man mit
Wasser vollständig ausgelaugten Humus längere Zeit feucht an der
Luft stehen, so zieht er
Ammoniak an; es entsteht
ein humussaures
Ammoniaksalz, welches durch
Wasser ausgezogen werden kann.
Noch schneller und in größerer
Menge entsteht dasselbe,
wenn der Humus z. B. mit
Kreide
[* 13] oder
Ätzkalk gemischt wird. Neben diesem
Prozeß verläuft zugleich ein Oxydationsprozeß:
es wird
Sauerstoff aus der
Luft aufgenommen, und es bildet sich apokrensaures
Salz.
Letzteres kann unter passenden Umständen
(an tiefen
Stellen u. dgl.) zu krensaurem
Salz reduziert werden; bei Berührung mit der
Luft aber wird es oxydiert, und zuletzt
bleibt kohlensaures
Salz zurück. Auf diese
Weise wird der Humus zersetzt. Die
Zersetzung erfolgt aber viel
schneller bei Gegenwart von
Basen, weshalb der
Torf, welcher meist nur spärliche
Mengen davon enthält, viel beständiger ist
als der Humus des
Bodens, welcher mit
Basen oder den kohlensauren
Salzen derselben verbunden oder gemengt ist. Kalkboden ist seltener
humusreich als Sandboden.
Der Humus ist für den Ackerboden von hoher Bedeutung (s.
Boden, besonders S. 108) und verrichtet hier sehr wichtige
Funktionen.
Indes verdienen nicht sowohl die
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