der
Zehe. Diese Schrägheit ist völlig regelmäßig, wenn an den Vorderhufen die Zehenwand in einem
Winkel
[* 1] von 45°, an den
Hinterhufen in einem
Winkel von 50-55° gegen den
Boden geneigt ist. Der untere
Rand der Hufwand sowie der
Strahl dienen dem
Pferd
[* 2] zur eigentlichen
Stütze. Geht das
Pferd viel auf steinigem oder hartem, scharfem
Boden, welchen es
in der
Freiheit zu vermeiden sucht, so nutzt es den Huf,
[* 3] namentlich den Tragerand der Wand, stärker ab, als er nachwachsen
kann; das
Tier empfindet dann
Schmerz bei dem
Druck der
Sohle, welche nicht mehr durch den Hufrand über den
Boden emporgehoben
wird.
In der
Dienstbarkeit kann dem
Pferd aber die deshalb nötige
Schonung des Hufs nicht nachgelassen werden; die
Kunst muß daher
zu
Hilfe kommen, um den Hufrand durch ein hartes
Metall gegen äußere Beeinträchtigung zu schützen (s.
Hufbeschlag),
Pferde
[* 4] in hohen, trocknen Gegenden haben kleine, harte
Hufe, in niedern, feuchten große und weiche. Übrigens
unterscheidet man der Gestalt nach von dem normalen Huf den
Platthuf oder spitzen Huf
[* 5]
(Fig. 3
a), der breiter ist, als er sein
sollte, eine zu schräge Wand und eine platte
Sohle hat, den
Vollhuf, bei welchem die
Sohle nach unten gewölbt ist, den
Bockhuf
oder stumpfen Huf (Fig. 3b), der zu steil und an den
Trachten zu hoch ist, und den Zwanghuf, bei dem der
Strahl zu schmal ist und die Trachtenwände eingezogen erscheinen. Diese
Abweichungen von der normalen Form sind meist die
Folge eines unzweckmäßigen
Beschlags.
im geometr.
Sinn ein schräg abgeschnittener
Cylinder, dessen ebene
Endflächen sich in einer
Kante schneiden. Der
Inhalt eines solchen
Körpers und überhaupt jedes schräg abgeschnittenen
Cylinders wird gefunden, wenn man einen Normalschnitt
(senkrecht zu den Mantellinien des
Cylinders) durch den
Körper legt, dessen
Fläche Q sowie seinen
Schwerpunkt
[* 6] S bestimmt,
hierauf durch letztern eine
Senkrechte legt, welche die
Endflächen in zwei
Punkten schneidet, deren
Entfernung h heißen mag;
der
Inhalt ist dann Q.h.
die
Kunst, den
Huf, namentlich des
Pferdes, durch bestimmte Handgriffe und mittels gehöriger
Werkzeuge
[* 7] auf
eine dem
Gebrauch des
Tiers und dem
Wachsen des
Hufs entsprechende zweckmäßige Art niederzuschneiden, dann
die untere
Fläche desselben mit einem seiner Form nach und den Bestimmungen des
Pferdes angemessenen
Eisen
[* 8] (s.
Hufeisen)
[* 9] zu
belegen und dieses mit
Nägeln an den Hornwänden zu befestigen. Zum
Beschneiden des
Hufs bedient man sich
am besten des englischen Rinnmessers und einer
Raspel (Hufraspel).
Von der
Sohle darf nur das sogen. tote
Horn, welches sich in
Schollen bereits zum Teil abgelöst hat, entfernt, von der Wand
nur der über die
Sohle vorstehende
Rand abgetragen werden. Nach Abnahme des alten
Eisens reinige man den
Huf vom
Schmutz und untersuche genau, ob nicht etwa ein
Stück von einem
Nagel darin zurückgeblieben ist;
ist dieses der
Fall, so muß
solches mit der
Zange
[* 10] oder dem
Durchschlag entfernt werden, damit es nicht beim
Einschlagen der
Nägel
[* 11] nach innen getrieben werde.
Wenn man das abgenommene, neu zugerichtete oder verbesserte oder das neue
Eisen auflegt, muß man sich
mit der Lochung bei verdorbenen
Füßen nach dem guten, unzerspaltenen
Horn richten.
Beim Aufnageln werden die Hufnägel
[* 12] durch
die
Löcher des
Eisens so in und durch den
Huf getrieben, daß sie etwa zwei
Finger hoch über dem
Eisen wieder aus dem
Horn der
Wand herauskommen.
JungePferde bis in das vierte oder fünfte Jahr und alten sandigen Gegenden oder im
Marschland und in
Boden,
wo
Steine und
Berge selten sind, werden barfuß gelassen.
Man unterscheidet nach der
Jahreszeit den
Sommer- und den Winterbeschlag, welch letzterer wiederum in den
Beschlag mit Scharfnägeln,
mit Scharfstollen und mit Schraubstollen abgeteilt wird. Das
Beschlagen der
Pferde ist seit dem Anfang
der christlichen
Zeitrechnung bekannt.
Xenophon erzählt, daß asiatische
Völker den
Pferden Socken über die
Füße zogen; den
Kamelen legte man auf großen
Reisen und im
Krieg hänfene
Schuhe an. In späterer Zeit erst belegte man dieHufe
der
Maultiere mit eisernen
Platten, welche mit
Riemen an den
Fuß gebunden oder durch einen umgelegten
Rand an den
Huf genietet
wurden.
Erst in den letzten Jahrzehnten ist die
Kunst des Hufbeschlags unter Berücksichtigung des anatomischen
Baues der
Hufe vervollkommt
worden. Ein wesentliches Erfordernis hierbei ist, daß nur die tragfähigen Teile des
Hufs durch das
Eisen belastet werden.
Am meisten wird beim Hufbeschlag durch die
Wahl zu kurzer
Eisen gefehlt, bei welchen leicht Überdehnungen und Zerrungen
der
Sehnen und
Bänder an den
Gliedmaßen entstehen.
(Hube, althochd. huoba, mittellat. mansus), eigentlich
ein eingezäuntes
Stück Ackerland; dann ein
Stück Land von dem
Umfang, daß sich ein Landmann mit seiner
Familie davon ernähren,
und daß er es jährlich mit einem Gespann
Pferde bestellen konnte; endlich ein früher gebräuchliches
Acker- oder
Feldmaß
von freilich sehr verschiedener
Größe, gewöhnlich 30
Morgen (s. d.). In
Mecklenburg
[* 16] um
¶