auf dem Hof Öfra Ö in Småland, war erst Hirt, dann Bauer, bildete sich aber daneben auf eigne Hand zum Maler. Erst in seinem 37. Jahr
erlangte er die Mittel, die Akademie in Stockholm zu besuchen, erwarb sich hier aber in kurzem zweimal den Preis und den Ruf des
besten schwedischen Malers. Im J. 1790 siedelte er nach Ölstorp in Ostgotland über, wurde 1797 Mitglied
der Akademie der schönen Künste und später Hofmaler des damaligen Kronprinzen Karl Johann und starb Die von ihm
gemalten Altartafeln belaufen sich auf 87. Die Zahl seiner übrigen, heilige und profane Gegenstände
darstellenden Gemälde beträgt über 600. Auch eine Menge Kupferstiche nach Handzeichnungen etc., worunter treffliche Zeichnungen
nach Antiken, hat er hinterlassen. Zu seinen gelungensten Freskomalereien gehören die Titanenkämpfe im Schloß Finspång. Hörberg war
von großer Erfindungskraft; das Erhabene und Heilige gelang ihm besser als das Liebliche und Schöne. Er hatte zugleich
große Anlage zur Mechanik, man hat von ihm eine neue Art von Violinen mit Positiven. Seine musikalischen Kompositionen sind originell
u. atmen tiefes Gefühl.
Vgl. Hörbergs Selbstbiographie (deutsch von Schildener, Greifsw. 1818).
Dorf im deutschen Bezirk Oberelsaß, Kreis Kolmar, an der Ill, die daselbst die Thur aufnimmt, am Kanal
von Kolmar und an der Eisenbahn Kolmar-Horburg, hat eine evangelische und kath. Kirche, berühmten Spargel- und Tafelobstbau, eine
Konservenfabrik und (1885) 1039 meist evang. Einwohner. Horburg war
ehemals Hauptort einer Grafschaft, welche 1324 an die Grafen von Württemberg fiel;
die Burg Horburg wurde 1675 von den Franzosen zerstört.
(spr. hórrböri), Stadt in Yorkshire (England), südwestlich von Wakefield, hat Garnspinnerei, Militärtuchfabrikation,
Eisenwerke, eine Werkstätte für den Bau von Eisenbahnwagen u. (1881) 5050 Einw.
(Hürde), ein Rahmen mit einem Boden aus Latten, Weidengeflecht, Drahtgewebe, Netz aus Bindfaden etc., der zum Trocknen
von Obst, Kräutern, Wurzeln sowie zum Darren von Malz etc. gebraucht wird;
s. v. w. Schar, umherstreifender Menschenhaufe,
besonders von den Stammesgenossenschaften der Tataren und andrer Nomaden, dann
auch im allgemeinern Sinn gebraucht.
[* ] Fabrikstadt im preuß. Regierungsbezirk Arnsberg, Landkreis Dortmund, an der Emscher, 106 m ü. M.,
Knotenpunkt der Linien Ruhrort-Holzwickede und Schwelm-Dortmund der Preußischen Staatsbahn, außerdem mit Dortmund durch eine
Straßeneisenbahn verbunden, hat 2 evangelische und eine neue schöne kath. Kirche, ein Amtsgericht, ein Progymnasium, ein öffentliches
Schlachthaus, ein bedeutendes Eisenhüttenwerk (Hermannshütte) mit 8 Hochöfen, Eisengießereien, Puddel- und Walzwerken (4000
Arbeiter, Produktion 1884: 101,370 Ton. Eisen und Stahl sowie 320,254 T. Eisen- und Gußstahlwaren im Wert
von über 14 Mill. Mk.), mehreren großen Steinkohlengruben, Eisen- und Blechwarenfabriken, Eisensteingruben und (1885) 14,598
Einw., darunter 6587 Katholiken und 304 Juden.
(Pferchrecht, Jus stercorandi), die Servitut, vermöge deren ein Grundeigentümer verlangen kann, daß ein
Schäfereiberechtigter seine Schafherde zu bestimmten Zeiten auf den Grundstücken des erstern im Pferch
(s. d.) weiden und lagere (»ruhen«)
lasse.
Dorf im deutschen Bezirk Unterelsaß, Landkreis Straßburg, hat eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche,
eine Irrenanstalt und (1885) 2147 meist evang.
Einwohner.
[* ] (lat. Horae), in der griech. Mythologie die Göttinnen der Jahreszeiten in ihrer natürlichen
Folge und Ordnung, von denen Gedeihen und Fruchtbarkeit verliehen wird. Bei Homer, der weder ihre Namen noch ihre Eltern nennt,
stehen sie in enger Verbindung mit Zeus. Sie heißen seine Dienerinnen, öffnen und schließen den Olymp, führen die Wolken
herauf und zerstreuen sie; auch füttern sie die Pferde der Hera und spannen sie an. Hesiod nennt sie Töch-
[* ]
^[Abb.: Die Horen, dem Peleus Hochzeitsgeschenke bringend (Paris, Louvre).]