[* 1] jede
Verbindung zweier hölzerner
Balken oder Bohlenstücke durch eine geeignete Form ihrer Berührungsflächen
oder
Fugen ohne oder mit Anwendung besonderer Befestigungsmittel, insbesondere hölzerner oder eiserner
Nägel,
[* 2]
Klammern,
[* 3]
Schrauben
[* 4] und
Bänder. Der Holzverband bezweckt entweder 1) eine
Verlängerung
[* 5] von
Hölzern in meist wagerechter oder lotrechter
Richtung, oder
2) eineVerstärkung
[* 6] von
Hölzern durch
Verbindung derselben nach ihrer
Dicke, oder 3) eine
Zusammensetzung
von
Hölzern unter einem rechten, einem spitzen oder einem stumpfen
Winkel.
[* 7] Nach den Grundformen der Berührungsflächen
(Fugen)
der
Hölzer werden unterschieden: I. Der
Stoß und zwar 1) der gerade
Stoß, wenn er rechtwinkelig ist
[* 8]
(Fig. 1, S. 688),
welcher bei der
Zusammensetzung von
Bohlen in einer
Ebene der stumpfen
Stoßfuge
[* 8]
(Fig. 1a) entspricht;
2) der schräge
Stoß
[* 8]
(Fig. 2) und 3) der
Stoß auf Gehrung
[* 8]
(Fig. 3), welcher bei der
Zusammensetzung von
Bohlen unter einem
Winkel der schrägen
Stoßfuge
[* 8]
(Fig. 3a) entspricht. II. Die Versatzung und zwar 1) die
gerade Versatzung
[* 8]
(Fig. 4); 2) die schräge Versatzung
[* 8]
(Fig. 5),
welche bei
Verbindung längerer, zu verstärkender Balkenstücke der
Verzahnung
[* 8]
(Fig. 5 a) entspricht;
2) das schräge
Blatt (Fig. 8) und 3) das Hakenblatt, welches entweder a) ein gerades Hakenblatt
[* 8]
(Fig. 9), das bei der Verstärkung von
Balken der Verschränkung
[* 8]
(Fig. 9a) entspricht, oder
b) ein schräges
Hakenblatt
[* 8]
(Fig. 10) ist. IV. Der
Zapfen
[* 10] und zwar 1) der Blattzapfen
[* 8]
(Fig. 11), welcher bei
Zusammensetzung von
Bohlen der Verzapfung
[* 8]
(Fig. 11a) entspricht;
3) der Nutzapfen
[* 8]
(Fig. 13), welchem bei der
Verbindung von
Bohlen zu einer Spundwand die quadratische Spundung
[* 8]
(Fig. 13a) entspricht;
4) der Keilzapfen
[* 8]
(Fig. 14), welcher in dem schwalbenschwanzförmig erweiterten
Zapfenloch mittels kleiner, vorher lose eingesteckter
Keile befestigt wird, dem bei der
Verbindung von
Bohlen in einer
Ebene
das
Nuten auf den
Grat
[* 8]
(Fig. 14a) entspricht;
6) der Schwalbenschwanzzapfen
[* 8]
(Fig. 16), welcher in das erweiterte Zapfenloch
eingeführt und dort vermittelst eines kleinen Brettstücks befestigt wird, dem bei
Verbindung von
Bohlen unter einem
Winkel
die
Verzinkung
[* 8]
(Fig. 16a) entspricht;
5) der Kreuzkamm
[* 8]
(Fig. 22). Bei Anwendung der unter I, II, III, IV und V bezeichneten Verbindungsweise
von
Hölzern spricht man von einem
Stoßen,
Versatzen,
Verblatten,
Verzapfen und
Verkämmen derselben. Die Verhältnisse der einzelnen
Teile dieser
Verbindungen zu der
Stärke
[* 11] der zu verbindenden
Hölzer haben sich in der
Praxis allmählich
festgestellt, und deren wichtigste sind in den
Figuren angegeben.
(Moosweibchen), nach dem alten Volksglauben eine Art Waldgeister, die einen Übergang zu den
Elben und
Zwergen bilden und besonders in den vogtländischen
Sagen vorkommen. Sie gleichen öfters dreijährigen
Kindern und
verkehren freundlich mit den
Menschen, geben ihnen
Geschenke, helfen
Heu machen und das Vieh füttern und setzen sich mit zu
Tische, dürfen aber gezählte
Sachen nicht nehmen und können den
Kümmel nicht vertragen. Bei der Flachsernte läßt der Landmann
drei
Hände voll für die Holzweibchen liegen. Der wilde
Jäger stellt ihnen nach, wie er auch sonst in den
Sagen
ein
Weib (ursprünglich die
Sonnen-, resp. Wolkenfrau) verfolgt.
[* 12]
(UroceridaeLeach), Insektenfamilie aus der
Ordnung der
Hautflügler
[* 13] (Hymenoptera),
Tiere mit ungebrochenen,
fadenförmigen, vielgliederigen
Fühlern, kurzem Hinterrücken mit zwei stigmaförmigen
Spaltöffnungen, vollständig geäderten
Flügeln, einzelnem Enddorn an den Vorderschienen, sitzendem, langgestrecktem, walzenförmigem oder
zusammengedrücktem
Hinterleib, welcher in einen schon bei der
Larve angedeuteten Afterdorn endigt, und an welchem die Rückenplatte
des ersten
Ringes gespalten, zweiklappig ist, und meist hervorstehendem Legebohrer, welcher aus zwei seitlichen
Platten und
einem gesägten, unterhalb rinnenartig ausgehöhlten
Stilett besteht.
Mit letzterm bohren die Weibchen
Holz
[* 14] an, um ihre
Eier
[* 15] hineinzulegen. Die ungefärbten
Larven mit drei Beinpaaren
brauchen lange Zeit zu ihrer
Entwickelung. Die wenig artenreiche
Familie ist hauptsächlich in
Europa
[* 16] und
Nordamerika
[* 17] vertreten.
Die gemeine Holzwespe (Kiefernholzwespe,
SirexjuvencusL., s. Tafel
»Hautflügler«) ist 2,5cm lang, stahlblau, an den
Beinen
rotgelb, an den
Flügeln gelb; das um die Hälfte kleinere Männchen hat einen breiten gelbbraunen
Gürtel
[* 18] um den
Hinterleib und dunkle Hinterbeine.
Die
Riesen- oder Fichtenholzwespe (S. gigasL.), 2,5-4
cm lang, mit gelbem
Hinterleib, beim Männchen mit schwarzer
Spitze, beim
Weibchen mit schwarzem
Gürtel; an
Kopf und
Thorax matt schwarz, an
Backen,
Fühlern,
Beinen gelb. Beide
Arten
erscheinen nach Ende Juni, leben nur kurze Zeit und werden nur in
Jahren, in welchen sie sehr häufig sind, leichter wahrgenommen;
erstere legt ihr
Ei
[* 19] besonders in
Kiefern-, letztere in Fichtenstämme. Die
Larven bohren geschlängelte, mit Spänen gefüllte
Gänge von zuletzt 4
mmDurchmesser und leben bisweilen mehrere Jahre, so daß nicht selten aus verarbeitetem
Nutzholz die
Wespen ausschlüpfen.
Diese nagen sehr kräftig und durchbohren selbst Bleiplatten. Die
Halmwespe
(Getreidehalmwespe,
CephuspygmaeusL.), 6,5mm lang,
glänzend schwarz, reichlich gelb gezeichnet, mit fast kugeligem
Kopf und schwach keulenförmig nach vorn verdickten
Fühlern,
fliegt vom Mai ab und legt ihr
Ei in einen der obersten
Knoten des
Roggen-, seltener des Weizenhalms; die
Larve durchfrißt die
Knoten und kriecht im
Halm auf und ab, verspinnt sich zur Zeit der
Ernte
[* 20] im untersten Teil des
Halms, überwintert
und verpuppt sich im
Kokon 14
Tage vor dem Erscheinen der
Wespe. Die vonHalmwespen heimgesuchten
Pflanzen
entwickeln verkümmerte, bleiche, ganz oder zum Teil leere
Ähren.