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wurden einzelne als Wohnsitze alter Götter und verzauberter Helden, deren Wiederkunft man erwartete, betrachtet, wie der Hörselberg bei Eisenach [* 1] und der Kyffhäuser bei Nordhausen [* 2] (vgl. Bergentrückung).
wurden einzelne als Wohnsitze alter Götter und verzauberter Helden, deren Wiederkunft man erwartete, betrachtet, wie der Hörselberg bei Eisenach [* 1] und der Kyffhäuser bei Nordhausen [* 2] (vgl. Bergentrückung).
Stadt im nordöstlichen Böhmen, [* 3] 484 m ü. M., zu beiden Seiten der Elbe, über welche fünf Brücken [* 4] führen, Station der Österreichischen Nordwestbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, mit einer alten Dechanteikirche, einem Schloß nebst Park, Kaiser Joseph-Denkmal, Augustinerkloster, Webschule, Sparkasse (2 Mill. Gulden Einlagen), hat nebst dem mit Hohenelbe zu einer Gemeinde vereinigten Dorf Nieder-Hohenelbe (1880) 5318 Einw., deren Hauptbeschäftigung ehemals Silberbergbau, gegenwärtig die auch in der Umgebung stark betriebene Leinen- und Baumwollindustrie bildet. Es bestehen hier eine Flachsspinnerei, drei mechanische Baumwollwebereien, mehrere Bleichereien, außerdem eine Papierfabrik, Bierbrauerei [* 5] und Walzmühle. Im N. schließt sich an Hohenelbe das Dorf Ober-Hohenelbe, der nördliche Teil der im ganzen 8 km langen Häuserreihe, mit einer Flachsgarnspinnerei, Bleicherei und (1880) 2235 Einw.
Marktflecken in Vorarlberg, Bezirkshauptmannschaft Feldkirch, an der Vorarlberger Bahn, 2 km östlich vom Rhein, am Fuß steiler Berge, 429 m ü. M., hat ein Schloß, eine Synagoge (Hohenems ist die einzige Judengemeinde Vorarlbergs), lebhafte Industrie (Baumwollweberei, -Druckerei, -Färberei, Maschinen- und Handstickerei, Bierbrauerei etc.), bedeutenden Handel und (1880) 4428 Einw. (142 Juden). - Hohenems, sonst Hauptort der ehemaligen reichsunmittelbaren Grafschaft, kam 1765 an Österreich. [* 6] In der Nähe das Schloß Neuems und die Ruinen der Burg Altems (herrliche Aussicht auf Rheinthal und Bodensee).
Vorort von Hamburg, [* 7] unmittelbar nördlich von der ehemaligen Vorstadt St. Georg, hat ein großartiges Hospital (Oberaltenstift), Eisengießerei [* 8] und Zichorienfabrikation und (1885) 14,682 meist evang. Einwohner.
Hohenfriedeberg
[* 9] (Friedberg [* 10] in Schlesien), [* 11] Stadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, [* 12] Kreis [* 13] Bolkenhain, am Striegauer Wasser, hat (1885) 778 meist evang. Einwohner und ist berühmt durch die Schlacht zwischen Friedrich d. Gr. und dem Prinzen Karl von Lothringen, die wichtigste im zweiten Schlesischen Krieg. Die Lage Friedrichs war nach dem unglücklichen böhmischen Feldzug 1744 und seinem Rückzug nach Schlesien keine günstige, und Maria Theresia hatte nach dem Frieden mit Bayern [* 14] zu Füssen und einem neuen Bund mit England und Holland die ernste Absicht, Schlesien wiederzuerobern, in einem Manifest ausgesprochen.
Die
Österreicher bemächtigten sich Oberschlesiens, und der
Prinz
Karl von
Lothringen brach mit einem
Heer
von 90,000 Österreichern und
Sachsen
[* 15] von
Böhmen über das
Riesengebirge in Mittelschlesien ein. Der König, der sich
mit 60,000
Mann bei
Schweidnitz
[* 16] aufgestellt hatte, verleitete seinen Gegner durch die falsche
Kunde von seinem
Rückzug auf
Breslau
[* 17] zu unvorsichtigem
Vormarsch und griff unvermutet am 4. Juni früh 4
Uhr
[* 18] den
Vortrab der Feinde, die
Sachsen, bei
Striegau
[* 19] an.
Nachdem diese rasch zersprengt waren, warf sich
Friedrich auf die
Österreicher bei Hohenfried
eberg, welche sich in
Schlachtordnung hatten
aufstellen können und hartnäckigern
Widerstand leisteten.
Erst die glänzenden Angriffe des Regiments Baireuth-Dragoner unter General v. Geßler brachten die österreichische Infanterie zum Weichen. Schon früh um 8 Uhr war der Sieg erfochten, der den Verbündetem einen Verlust von 4 Generalen, 200 Offizieren und 9000 Mann an Toten und Verwundeten, von 7000 Mann Gefangenen, 60 Kanonen sowie 83 Fahnen und Standarten brachte. Die Preußen [* 20] hatten nur 5000 Mann eingebüßt. Ausgezeichnet in der Kriegsgeschichte steht in dieser Schlacht die Tapferkeit des preußischen Dragonerregiments Baireuth [* 21] (jetzt Königin-Kürassiere) da, welches 20 österreichische Bataillone sprengte, 2500 Gefangene machte und nebst mehreren Kanonen 66 Fahnen eroberte.
[* 9]
^[Abb.: Kärtchen zur
Schlacht bei Hohenfried
eberg (4. Juni 1745).]
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Kaplitz, an der Moldau, Sitz eines Bezirksgerichts, mit einem alten Rathaus, lebhaftem Holzhandel und (1880) 1434 Einw. Dabei das Cistercienserstift Hohenfurt (1259 gegründet), das eine gotische Kirche, einen alten Kapitelsaal, eine reiche Bibliothek und andre wertvolle Sammlungen enthält.
Flußaufwärts die sogen. Teufelsmauer, welche ein Schiffahrtshindernis für die Moldau bildet.
Dabei eine Cellulosefabrik.
Vgl. Mikowec, Das Cistercienserstift Hohenfurt (Wien [* 22] 1859);
Pangerl, Urkundenbuch des Cistercienserstifts zu Hohenfurt (das. 1865).
Dorf im Fürstentum Lippe, [* 23] hat ein Amtsgericht, Zigarrenfabrikation und (1885) 968 meist evang. Einwohner.
Elisabeth Philippine Amalie, Freifrau von, Schriftstellerin, geb. zu Waldau bei Kassel [* 24] als die Tochter des kurhessischen Generals v. Ochs, seit 1809 mit Leopold, Freiherrn v. Hohenhausen, preußischem Regierungsrat in Minden, [* 25] vermählt, verkehrte 1822-24 in den litterarischen Kreisen in Berlin, [* 26] kehrte dann nach Minden zurück und begab sich nach dem Tod ihres Mannes 1848 nach Frankfurt [* 27] a. O., wo sie starb. Sie übersetzte einzelnes von Byron und W. Scott und schrieb: »Frühlingsblumen« (lyrische Dichtungen, Münst. 1817);
»Natur, Kunst und Leben« (Reiseerinnerungen, Altona [* 28] 1820);
»Novellen« (Braunschw. 1828, 3 Bde.) und »Karl v. Hohenhausen, Untergang eines Jünglings von 18 Jahren« (das. 1837), welch letzteres Werk die Biographie ihres unglücklichen Sohns enthält, der sich auf der Universität Bonn [* 29] erschoß.
Seit dem Tode desselben wandte sie sich einer orthodox-befangenen Richtung zu, die auf ihre spätern Schriften: »Rousseau, Goethe und Byron, ein kritisch-litterarischer Umriß ¶