Johann Centurius,
Graf von, Entomolog und
Botaniker, geb. zu
Dresden,
[* 5] studierte in
Leipzig
[* 6] und
Göttingen
[* 7] vorwiegend
Naturwissenschaften, bereiste wiederholt mit Tilesius undLinkPortugal,
[* 8] ging 1801 mit seinen
Sammlungen nach
Braunschweig,
[* 9] um sie mit Hellwig und
Illiger zu ordnen und zu bearbeiten, und schickte zu ihrer Vervollständigung
Sievers nach
Brasilien.
[* 10] Die Herausgabe der
»Flore portugaise« (Berl. 1809-40, 22 Hefte), eines wahren Prachtwerkes,
leitete er selbst mit einem Aufwand von 50,000 Thlr., bis vom 19. Heft an die preußische
Regierung die Fortsetzung übernahm.
Die von
Sievers eingesandten
Naturalien bildeten mit dem bereits Vorhandenen die Grundlage des seiner Zeit berühmten Hellwig-Hoffmanseggschen
entomologischen
Kabinetts. Seit 1816 lebte Hoffmansegg meist in
Dresden, wo er starb.
1)
FranzAnton,
Komponist, geb. 1754 zu
Rothenburg
[* 11] am
Neckar, studierte in
Wien die
Rechte und die
Tonkunst,
gründete dann daselbst eine Musikalienhandlung und wirkte gleichzeitig als
Kapellmeister an einer
Kirche bis 1798, wo er eine
größere Kunstreise unternahm. Ende 1800 gründete er in
Leipzig mit Kühnel die Musikalienhandlung »Bureau
de Musique«, welche später anPeters überging, nahm 1805 seinen
Wohnsitz wieder in
Wien und starb daselbst Hoffmeister war
ein äußerst fruchtbarer und bei seinen Zeitgenossen beliebter
Komponist; indessen sind fast alle seine Werke, bestehend
in neun
Opern (darunter der mit Beifall aufgeführte »Telemach,
Prinz vonIthaka«),
worin er in populärer Form eine
Fülle sozialer und staatspädagogischer
Ideen niedergelegt hat.
Besonders verdient
aber machte
er sich durch das von warmer
Begeisterung getragene Werk
»SchillersLeben, Geistesentwickelung und Werke im
Zusammenhang« (Stuttg. 1838-42, 5 Bde.),
die erste größere
BiographieSchillers aus den
Quellen, mit welcher der Verfasser auch eine eingehende ästhetische Beurteilung
der Schillerschen Werke verband, und die nachfolgenden
»Supplemente zu
Schillers Werken; aus seinem
Nachlaß im Einverständnis
und unter Mitwirkung der
FamilieSchiller herausgegeben« (das. 1840-1841, 4 Bde.).
Aus dem erstern Werk lieferte
Viehoff einen
Auszug (mit Ergänzungen) unter dem
Titel:
»SchillersLeben für
den weitern
Kreis
[* 19] seiner
Leser« (Stuttg. 1846, neue Bearbeitung 1876).
(Spes), derjenige
Affekt, welcher aus der
Vorstellung eines zukünftigen
Angenehmen, wie die
Furcht (s. d.) aus
jener eines zukünftigen Unangenehmen, entspringt. Dieselbe ist durch die Annehmlichkeit des Gehofften
der
Freude, durch die
Abwesenheit desselben der elegischen Gemütsstimmung
(Wehmut) verwandt, von jener durch die Beimengung
der
Trauer über die
Abwesenheit des Erfreulichen, von dieser als rückwärts gekehrtem
Affekt durch den Umstand unterschieden,
daß das Erfreuliche nicht hinter, sondern vor dem Hoffenden liegt. Da die
Vorstellung eines
Angenehmen
den
Wunsch desselben erzeugt, so kommt der
Affekt, der dessen Erreichung voraussieht, dem letztern entgegen; auf den Fittichen
der
Phantasie schwebt die Hoffnung dem
Wunsch voraus, spornt den
Geist zur Thätigkeit und erwärmt die sehnende
Brust zu mutigem Aufschwung.
Dennoch darf dieselbe, die nur eine flüchtige
Gemütsbewegung ist, nicht mit der ältern und ernstern
SchwesterZuversicht, welche deren habituell gewordener Gemütszustand ist, verwechselt werden. Beide haben das gemein, daß
sie durch als bevorstehend gedachtes
Glück, wie ihre Gegenstücke
Furcht und Trostlosigkeit durch als bevorstehend gedachtes
Unglück, verursacht sind. und
Furcht aber entstehen plötzlich und vergehen wieder ebenso;
Zuversicht
und Trostlosigkeit wachsen allmählich an und gewinnen bleibende Dauer.
Letztere beiden können daher durch besonnene Überlegung veranlaßt, auf richtige oder doch richtig scheinende
Gründe gestützt
werden; die wie ein
Blitz aufflammende aber und die wie ein Donnerschlag lähmende
Furcht stehen der Besinnung im
Weg. Jene läßt am Eintreffen des Gehofften, diese an jenem des Gefürchteten auch nicht den
Schatten
[* 24] des
Zweifels aufkommen.
Beide sind immer thöricht, während die
Zuversicht und Trostlosigkeit verständig sein können, wenn auch eingeräumt werden
muß, daß ohne die
Gabe der Hoffnung manches
Gute und
Große nicht unternommen werden würde und durch die
Gabe
der
Furcht manches Schlimme und
Böse im
Keim¶