mehr
Desinfektion [* 1] sowie sofortiges Vergraben der gefallenen und Abschuß der kranken Stücke haben sich gegen diese Epidemie wirksam erwiesen. Außerdem wird das Wild durch die teils unter der Haut, [* 2] teils in der Rachenhöhle lebenden Engerlinge (s. d.) nicht nur sehr belästigt, sondern es gehen auch Stücke, welche von der Rachenbremse stark befallen sind, ein. Das Rotwild wird im Walde durch Zertreten und Verbeißen der jungen Pflanzen sowie durch Schälen der Stangenhölzer, auf dem Felde dagegen durch Zertreten und Abäsen der Saat, Abbeißen und Abstreifen der Getreideähren, Ausschlagen der Kartoffeln etc. schädlich, und es wird deshalb meist nur noch in mäßiger Zahl im Freien gehalten, was jedoch nur in großen, zusammenhängenden Waldkomplexen möglich ist.
Fahrplan - Fährte [unk
![Bild 56.528: Fahrplan - Fährte [unkorrigiert] Bild 56.528: Fahrplan - Fährte [unkorrigiert]](/meyers/thumb/56/56_0528.jpeg)
* 4
Fährte.
Der Hirsch
[* 3] geht leicht und zierlich, anstandsvoll; sein
Lauf ist von fast unglaublicher
Geschwindigkeit, auch überschwimmt er
breite
Ströme und Meeresarme. Die
Jäger haben die Kenntnis der
Fährte
[* 4] ungemein ausgebildet, sie unterscheiden nach derselben
das
Geschlecht u. ziemlich genau das
Alter des
Tiers.
[* 3]
Fig. 1 zeigt die untern Teile des
Laufs oder die
Klauen.
Aus der
Größe und Gestaltung der
Fährte, besonders auch aus der Weite der
Schritte läßt sich auf das
Tier schließen, welchem
sie entstammt.
Wenn der Hirsch
»trollt« und »vertraut
zieht«, ist die
Fährte geschlossen, und die
Tritte sind ein wenig von der
Grundlinie mit den
Spitzen nach
auswärts gerichtet. In der
Flucht drücken sich die Oberrücken ab und sind die
Schalen etwas gespreizt, um so mehr, je müder
der Hirsch
wird; der kranke
Hirsch
spreizt selbst bei ruhiger
Bewegung. Das
Tier hat bedeutend weniger geschlossene
Fährte als der auch zeigen die
Tritte bei allen
Gangarten geradeaus. Der
Schritt mißt beim
Kalb im
Sommer 326, beim
Schmaltier
im
Sommer 408, beim
Spießer im
Sommer 480, beim Sechzehnender 625
mm.
[* 3]
Fig. 2 zeigt die
Größe der
Tritte, doch sind diese
Größen
wie die vorhergehenden nur Durchschnittswerte und variieren nach den
Rassen.
Schrae - Schrauben [un
![Bild 64.608: Schrae - Schrauben [unkorrigiert] Bild 64.608: Schrae - Schrauben [unkorrigiert]](/meyers/thumb/64/64_0608.jpeg)
* 5
Schrank.
Der
Abstand der beiden
Linien
a b und
c d
[* 3]
(Fig. 3), welche die
Tritte miteinander verbinden, heißt der
Schrank;
[* 5] er ist beim
Tier
sehr unbedeutend, beim Hirsch
um so größer, je feister und stärker dieser ist, und erreicht 10-15, selbst 20
cm und mehr.
Der fortlaufende
Schrank ist daher eins der gerechtesten Zeichen.
Gehör,
[* 6]
Geruch und
Gesicht
[* 7] des
Hirsches sind außerordentlich
scharf; für manche
Töne, z. B. die des
Waldhorns, hat er große Vorliebe und läßt sich durch dieselben anlocken. Wo er
verfolgt wird,
ist er sehr furchtsam, während er höchst zutraulich wird, wenn er sich des
Schutzes sicher
bewußt ist.
In der Erregung vergißt er oft seine Sicherheit. In der Brunftzeit
ist er förmlich von
Sinnen, höchst reizbar und nimmt
dann auch den
Menschen an; das weibliche
Tier ist sanfter, liebenswürdiger und niemals boshaft. Der Hirsch
nährt sich im
Winter
von grüner
Saat,
Knospen,
[* 8]
Rinde, Brombeerblättern etc., im Frühjahr von
Gras und Kräutern, später von
Getreidekörnern,
Rüben,
Kraut,
Kartoffeln, Bucheckern,
Eicheln etc. In der Brunftzeit fressen alte
Hirsche
[* 9] namentlich
Pilze.
[* 10]
^[Abb.: Fig. 1.
Klauen.;
[* 3]
Fig. 2.
Größe des
Trittes. a
Kalb im
Sommer 32
mm. b
Schmaltier 43
mm, c
Alttier und
Gabelhirsch 48
mm,
d Hirsch
von 6.-10
Enden 51-55
mm. e Hirsch
von 10-16
Enden 55-61
mm;
[* 3]
Fig. 3.
Schrank.]
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