Sowohl als akademischer
Lehrer wie durch litterarische
Arbeiten hat sich Hertwig einen großen
Ruf erworben. Er schrieb: Ȇber die
Hundswut« (Berl. 1829);
»Handbuch der praktischen Arzneimittellehre für
Tierärzte« (5. Aufl., Leipz. 1872);
Mit
Erdmann gab er eine
»Tierärztliche Rezeptierkunde und
Pharmakopöe« (4. Aufl., Berl. 1881) und mit
Gurlt eine »Operationslehre für
Tierärzte«
(das. 1847) sowie 1835-1874 das
»Magazin für die gesamte
Tierheilkunde« heraus.
Als Dichter gehört Hertz zu der
SchuleHeibergs, mit dessen
Kreis
[* 16] er sein ganzes
Leben lang verbunden war. Er sprach seine theoretischen
Ansichten aus in seinen berühmten, in Baggesenscher Art verfaßten »Gjengangerbrevene«
(1830), einer
Reihe von Reimbriefen, durch die er auf die ästhetische
Richtung der Zeit bedeutsam einwirkte, und brachte dieselben
dann in seinen zahlreichen eignen
Dichtungen praktisch zur Anwendung.
Sein Hauptfach war das dramatische;
in allen
Zweigen der
Bühnendichtung hat er Vorzügliches geleistet. Er schrieb treffliche
Vaudevilles, wie: »Arvingerne«,
»Debatten i Politivennen« (»Die
Debatte im Polizeifreund«, einem
Kopenhagener Lokalblatt),
ferner gediegene
Lustspiele mit aus dem
Leben gegriffener
Handlung, wie: das feine und anmutige, in gereimten
Versen abgefaßte
»Amors Genistreger« (1830),
endlich
Schauspiele, deren
Stoff den verschiedensten
Ländern und
Zeiten entlehnt ist, wie: »Ninon de l'Enclos« (deutsch von Thaulow, Leipz. 1852),
»Tonietta«,
»De Deporterede« etc.,
und romantische
Schauspiele, darunter namentlich das allbekannte
»KongRenés Datter« (»König
Renés Tochter«),
das fast alle
Bühnen überschritt und viermal ins Deutsche
[* 17] übersetzt wurde (z. B. von
Leo, 14. Aufl., Leipz. 1884),
und »Svend Dyrings
Hus« (deutsch von
Leo, das. 1848), worin ein den Volksliedern entlehnter
Stoff in einem eigentümlichen effektvollen Versmaß
auf die
Bühne gebracht wird.
Herrschaft über die dramatische
Technik, stets frische
Laune und eine
Reihe
trefflich gezeichneter Gestalten charakterisieren diese dramatischen
Dichtungen. Auch hat eine große Anzahl durch schöne
Form und ansprechenden
Inhalt ausgezeichneter Gedichte (»Digte«, 1857-62, 4 Bde.),
einige
Novellen sowie zwei größere Zeitbilder: »Stemninger og Tilstande«
(»Stimmungen und Zustände«, 1839) und
»Johannes
Johnsen« (1858),
verfaßt. Seine »Dramatiske Värker« erschienen 1854-73 in 18
Bänden.
2)
AdolfChristian, dän.
Dramatiker und Romanschriftsteller, geb. zu Kallumborg auf
Seeland, wandte sich nach seinen
Universitätsstudien der Litteratur zu und lebt als Schriftsteller in
Kopenhagen. Er veröffentlichte drei kritische
Schriften:
»Konstens skandinaviske Fremtid« (»Die
Zukunft der
Kunst in
Skandinavien«, 1853),