Gemeinde in der sächs. Kreishauptmannschaft
Bautzen,
[* 7] Amtshauptmannschaft
Löbau,
[* 8] am Hutberg und an der
LinieLöbau-Zittau der
Sächsischen Staatsbahn, merkwürdig als Stammort der 1722 hier gegründeten
Brüdergemeinde (s. d.), deren
Mitglieder danach Herrnhuter genannt werden. Der
Ort ist regelmäßig gebaut, sehr reinlich gehalten, hat ein
Amtsgericht und
(1885) 1125 Einw., meist Herrnhuter, die sich
gleicherweise durch Einfachheit,
Ordnung, stillen Fleiß und gesetzmäßiges Verhalten auszeichnen.
Dorf in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Tetschen, dicht an der sächsischen
Grenze, in engem
Felsenthal am Einfluß der
Kamnitz in die
Elbe, der
Station Schöna an der Bahnlinie
Dresden-Bodenbach gegenüber, mit einer
Zwirnfabrik,
Sägemühlen, starkem Holzhandel,
Zollamt und (1880) 698 Einw. Herrnskretschen ist ein Ausgangspunkt
für die Besucher der Sächsisch-Böhmischen
Schweiz.
[* 10]
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Breslau,
[* 11]
Kreis
[* 12]
Guhrau, zwischen der
Bartsch und Horle, die sich unterhalb
der Stadt vereinigen, und an der
EisenbahnTrachenberg-Herrnstadt, hat ein
Amtsgericht, ein königliches
Schloß, eine evangelische und
eine kath.
Kirche, Ziegelfabrikation, Spiritusbrennerei, eine Dampfsägemühle und (1885) 2118 meist
evang. Einwohner.
(l'Hers
oder Lhers, spr. lähr),Fluß im südlichen
Frankreich, der im
DepartementAriége in der
Gebirgskette von
Tabe entspringt, in gewundenem
Lauf die vorgelagerten tertiären
Kämme durchbricht und, 120 km lang, bei Cintegabelle rechts
in den
Ariége mündet.
Hermann, dramat. Dichter, geb. 1821 zu Jüchen (Rheinpreußen)
von jüdischen Eltern, studierte in
Bonn,
[* 16] ging darauf nach
München,
[* 17] wo er unter
Dingelstedts Leitung 1854 sein erstes
Drama,
»PrinzGuzman«, zur Aufführung brachte, und wählte dann
Berlin
[* 18] zu seinem bleibenden Aufenthalt; starb daselbst.
Er schrieb eine
Reihe von
Stücken, unter denen namentlich das
Lustspiel »Die
Anna Liese« (Frankf. 1858, 3. Aufl. 1876), in welchem
die
Ehe des
PrinzenLeopold von
Dessau
[* 19] mit der Apothekerstochter behandelt wird, durch volkstümlich-patriotischen
Anstrich und burleske Charakterzeichnung
Glück machte, ohne eigentlich poetischen Wert und bleibende Bedeutung zu besitzen.
1)
FriedrichWilhelm, Astronom, geb. zu
Hannover
[* 20] als Sohn eines Musikers, trat in seinem 14. Jahr
in das Hoboistenchor der hannöverschen Fußgarde, ging 1757 nach
London,
[* 21] ließ sich als Musiklehrer in
Leeds
[* 22] nieder, ward sodann
Organist in
Halifax
[* 23] und 1766 Musikdirektor zu
Bath. Das
Studium der mathematischen
Theorie der
Musik führte
auch dem aller übrigen mathematischen
Wissenschaften zu, und besonders weckte das
Lesen von
Fergusons astronomischen Werken
die
Liebe zur
Sternkunde in ihm. Er baute 1774 einen fünffüßigen
Refraktor, durch den
er denRing des
Saturn
und die
Trabanten des
Jupiter beobachten konnte, und fertigte von nun an zahlreiche
Fernrohre, zum Teil von einer
Größe, wie
sie bis dahin noch unbekannt war, und beobachtete mit denselben unermüdlich den
Himmel.
[* 24]