SamuelBernd (1841, 1849 und 1856), F.
Freiherr v.
Biedenfeld (1846), Wilh. v.
Chézy (1848), G.
Hesekiel.
Rink und sein heraldischer
Schüler J. D.
Köhler machten zuerst die
Siegel des
Mittelalters für die Heraldik nutzbar. Im allgemeinen herrschte jedoch die
Neigung
vor, die Wappenkunst nicht vom historischen, sondern vom philosophischen Standpunkt zu behandeln. Von
tüchtigen Monographisten, die sich um den gelehrten Schulkram wenig kümmerten, sondern auf die
Siegel des
Mittelalters zurückgingen,
sind der fränkische
PfarrerSam. Wilh.
Ötter (um 1750) und der brandenburgische ArchivarPhil. Wilh. Gercken (1781) zu erwähnen. Was die
oben genannten
Autoren aus
der ersten Hälfte unsers
Jahrhunderts betrifft, so sind
Kopp und
Bernd bemüht, den Ursprung des Wappenwesens
auf das klassische
Altertum zurückzuführen; v.
Chézy machte den verunglückten
Versuch, die Heraldik durch feuilletonistische Behandlung
interessant zu machen.
Biedenfeld und
Hesekiel sind Nachtreter
Bernds. Trotz dieses Nachlebens der mittlern
Schule war über
dieselbe doch schon seit den territorialen Umwälzungen im Beginn des
Jahrhunderts, welche mit den alten
Rechtsansprüchen tabula rasa gemacht hatten, der
Stab
[* 1] gebrochen.
Nicht minder bedeutungsvoll auf einem andern Gebiet war das Eintreten
Friedrich Hoffstadts (1840), der die als
Zweig der Ornamentik
wiederherstellte und in der
Bildung der
Wappen
[* 3] eine Zierde des gotischen
Stils erkannte. In der letzten
Richtung mit Zuhilfenehmen
der Waffenkunde bauten J. Heraldik v.
Hefner-Alteneck
(»Trachten des christlichen
Mittelalters«, Frankf. 1840-54),
O. v. Hefner (»Handbuch der Heraldik«, Nürnb.
1861, Bd. 1),
Hinsichtlich der
heraldischen
Farben galten früher zwei
Regeln:
KeinWappen soll ohne triftigen
Grund mehr
als zwei
Farben haben, denn in der Farbensymbolik des
Mittelalters war die Buntheit ein
Sinnbild der Unbeständigkeit. Die zweite
Regel ist: jedes
Wappen muß
Gold oder
Silber haben; anders ausgedrückt:
Metall darf nicht auf oder neben
Metall,
Farbe nicht auf
oder neben
Farbe zu stehen kommen. Auf die Beachtung dieser letztern
Regel wurde sehr streng gehalten, und die
Herolde erklärten
alle
Wappen für falsch, die derselben widersprachen.
Edelleute mit solchen falschen
Wappen wurden zu keinem
Turnier zugelassen. Nur das
Wappen des
KönigreichsJerusalem,
[* 8] welches
die beiden
Metalle zeigt, wurde für richtig gehalten, weil hier die Farbenzusammenstellung nach der Heroldssage
einen monumentalen
Charakter haben soll. Die spätere französische
Heraldik nannte solche
Wappen etwas vorsichtiger armes à
enquérir, um damit anzudeuten, daß die
Sache einer nähern
Prüfung bedürftig sei, was die deutsche Zopfheraldik mit »Rätselwappen«
übersetzt hat.
Die
Regel hat übrigens in der
Optik ihre gute Begründung, da sich die
Farben von
Metallen in einiger
Entfernung
viel besser abheben, während Gruppierungen, die nur aus
Metallen oder nur aus
Farben bestehen, ineinander verschwimmen. In
nichtfarbigen
Darstellungen werden die heraldischen
Farben durch die Schraffierung
[* 9] (s. d.) angedeutet. Im
Texte der Wappenbeschreibungen
wird
Gold durch G.,
Silber durch S.,
Rot durch R.,
Blau durch B.,
Schwarz durch das Zeichen #,
Grün durch
Gr. angedeutet.
der berühmte Heratempel zwischen
Argos und
Mykenä,
[* 10] brannte 429
v. Chr. ab, wurde aber von dem
Argiver Eupolemos
im dorischen
Stil wieder aufgebaut und von Polyklet mit kostbaren Kunstwerken geziert, unter denen namentlich
die kolossale, aus
Gold und
Elfenbein gearbeitete
Statue der
Göttin berühmt war (s.
Hera).
[* 11]
Im
Herbst 1854 und neuerdings (1880)
sind dort
Ausgrabungen veranstaltet worden, welche die geringen Reste des sehr umfangreichen
Tempels zu
Tage gebracht haben.
die westlichste
Provinz von
Afghanistan,
[* 12] am nordöstlichenAbfall des
Tafellandes von
Iran,
grenzt an das
Land derHazara im O.,
Seïstan im S.,
Persien
[* 13] im W., während die
Grenzen
[* 14] gegen Rußland im N. noch einer Regelung
harren, und umfaßt etwa 160,000 qkm (2100 QM.) mit 800,000 Einw.
Am
Westende des Hindukuschgebirges gelegen, zwischen dessen
Ausläufern Sefidkoh undGhor (Paropamisus)
im N. und dem Sijakoh im S. der Hauptstrom des
Landes, der
Heri Rud, nördlich nach der Turkmenensteppe abfließt, während
vom Nordabhang des Sefidkoh der Murghab seine
Wasser empfängt und am Ghoratzweig des Sijakoh der Harud entspringt und nach
S. abfließt, ist das Land nach
N., W. und S. geöffnet.
Frühjahr und
Herbst sind mild und erfrischend. Die
Hitze des
Sommers wird durch
Westwinde, die in dieser Zeit vorherrschen,
gemäßigt; der
Winter zeigt zwar als größte Temperaturerniedrigung -19° C., aber solche
Kälte hält nur wenige
Stunden
an, der
Schnee
[* 15] bleibt höchstens 14
Tage lang liegen. Die Hauptflüsse desLandes sind zur
Bewässerung fleißig
benutzt. Die
Fruchtbarkeit der
Provinz ist sprichwörtlich;
Getreide
[* 16] aller Art wird selbst jetzt noch ausgeführt, obgleich
unter den Kriegsleiden, welchen das Land seit einem
Jahrhundert ausgesetzt ist, neun Zehntel der
Dörfer verschwunden sind.
Herat besitzt große
Bergwerke auf
Eisen
[* 17] und
Blei,
[* 18] auch ist es berühmt wegen seiner
Pferde,
[* 19] welche nebst
Seide,
[* 20]
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