»Quellen und Abhandlungen zur neuern Geschichte
Bayerns« (das. 1884) und eine große Anzahl
von Abhandlungen und
Vorträgen, besonders in der Beilage der »Allgemeinen
Zeitung«.
Auch gab er das
»TagebuchKaiserKarls VII. aus der Zeit des österreich. Erbfolgekriegs«
(Münch. 1883) heraus.
Jan Pieter, holländ. Dichter, geb. zu
Amsterdam,
[* 5] studierte in
Leiden
[* 6]
Medizin und ließ sich dann in seiner Vaterstadt als praktischer
Arzt nieder.
Er redigierte unter anderm 1840-45 das »Archief voor Geneeskunde« und wurde 1847
Präsident der
Gesellschaft zur Beförderung
der
Heilkunde. Nebenbei mit
EiferPoesie treibend, erregte er zuerst durch seine »Liederen en zangen«
(1841),
eine zweite Sammlung tief empfundener
Kinderlieder und wohl Heijes beste poetische
Gabe;
ferner poetische
Bearbeitungen der
Märchen vom
»Aschenbrödel« und »Gestiefelten
Kater« (1870) u. a. Gesammelt erschienen seine »Verspreide
gedichten« sowie seine »Volksdichten« (4. Aufl.
1883) und »Kindergedichten« (9. Aufl. 1884).
daher in der
Kirche:
Tag des Heils der Zeitpunkt, an welchem,
Heilsmittel die
Mittel, durch welche,
und
Heilsordnung (s. d.) der naturgemäße Stufengang, in
welchem das Heil dem
Menschen vermittelt wird.
der das
Heil (s. d.) bringt, s. v. w. Retter,
Erlöser (griech.
Soter), wird in der
Bibel
[* 7] teils von Gott, teils
und vorzugsweise von
Jesus (s. d.) gebraucht, mit welch letzterm
Namen Heiland der Bedeutung nach ganz übereinkommt.
Das
Wort Heiland ist
das in der vollen alten Form als
Substantiv bewahrte Partizipium des
Präsens von heilen (altd. heilan), also s. v. w. der
Heilende (altsächs. hèliand).
[* 14] Oberamtsstadt im württemberg.
Neckarkreis, einst berühmte Reichsstadt, 130 m ü. M., liegt in schöner
und sehr fruchtbarer Gegend am
Neckar und am
Fuß des
Wartbergs,
Knotenpunkt der
LinienBietigheim-Jagstfeld,
Heilbronn-Krailsheim und
Heilbronn-Eppingen der Württembergischen Staatsbahn, hat in ihrem Innern mit ihren engen
Gassen, den hohen, oft seltsam verzierten
Giebelhäusern und spitzen
Türmen noch immer einen ganz mittelalterlichen
Charakter, während außerhalb neue und elegante
Stadtteile entstanden sind.
Unter den
Kirchen sind besonders bemerkenswert: die schöne, an kunstvollen Steinarbeiten reiche St.
Kilians- oder
Stadtkirche, ein großenteils spätgotischer
Bau des 15. Jahrh. mit spätern Renaissancezusätzen und einem 62 m hohen, zierlichen
Turm,
[* 15] schönem
Chor, trefflichem Schnitzaltar (1493),
Glasmalereien und der seit 1857 versiegten
Quelle,
[* 16] die, unter dem Hauptaltar
hervorsprudelnd, von der
Kirche in den Siebenrohrbrunnen (das
Wahrzeichen von Heilbronn) strömte, nach welchem
Karl d. Gr.
die Stadt benannte; die kath. Josephskirche (ehemalige Deutschordenskirche) und die neue, in
reichem maurischen
Stil aufgeführte
Synagoge.
Ferner sind hervorzuheben: das
Rathaus am
Markt (von 1540), mit hoher Freitreppe,
einer Kunstuhr und interessanten
Urkunden, das Deutschordenshaus, in welchem
Oxenstierna 1633 den HeilbronnerVertrag abschloß
(s. unten), der
Diebs- oder Götzenturm am
Neckar, in welchem
Götz von Berlichingen einst gefangen saß.
Die Zahl der Einwohner beträgt (1885) mit der
Garnison (ein
BataillonInfanterie Nr. 122) 28,038, darunter 3117 Katholiken
und 861
Juden.
Die
Industrie ist bedeutend. Heilbronn hat eine
Fabrik silberner Tafelgeräte und
Bestecke (mit 400 Arbeitern, welche jährlich 120 metr.
Ztr.
Silber verarbeiten), eine Maschinenfabrik,
Eisen- und
Metallgießerei, 2 große Papierfabriken, von
denen die eine 400
Arbeiter zählt und jährlich
ca. 12,000 metr. Ztr. ihres
Fabrikats absetzt, eine
Leim- und Düngerfabrik,
eine Zuckerfabrik (mit eigner, aus 9 Pachtgütern mit zusammen 1377
Hektar bestehender
Landwirtschaft und 350 Arbeitern), ein
Salzwerk mit 500 Arbeitern und einer jährlichen
Produktion von 450,000 metr. Ztr.
Stein- und 250,000 metr.
Ztr. Siedesalz, eine
Zichorien- und Feigenkaffeefabrik mit 200 Arbeitern.
Außerdem findet
man inHeilbronn Fabrikation von
Tabak,
[* 17] Messerschmiedewaren, Kölnischem
Wasser,
Fortepianos,
Seife,
Stearin,
Tapeten,
Öl und
Zement, mechanische Wollspinnereien und
-Webereien,
Bleichen,
Färbereien,
Gerbereien, Bierbrauereien etc.;
auch der
Obst- und
Garten-, besonders aber der Weinbau sind sehr bedeutend. Heilbronn hat einen
Freihafen, eine Reichsbanknebenstelle,
hervorragenden
Kolonialwaren-,
Getreide- und Holzhandel, besuchte Vieh- und Ledermärkte und einen
Woll-,
Rinden-,
Obst- und Traubenmarkt.
Der Gesamtgüterverkehr zu
Wasser und per
Eisenbahn betrug 1884
ca. 4 Mill. metr. Ztr. DieKettenschleppschiffahrt
auf dem
Neckar zwischen und
Mannheim
[* 18] beförderte davon 94,000 metr. Ztr. Die Württembergische
Transportversicherungsgesellschaft zu Heilbronn versicherte 1884 einen Gesamtwert von nahe 5 Mill. Mk.
Heilbronn hat ein
Gymnasium, eine
Realschule, eine landwirtschaftliche Winterschule, ein
Theater,
[* 19] ein reichdotiertes
Hospital mit Kranken-