mehr
von der der übrigen
Säugetiere (s. d.) vornehmlich durch die geringere
Dicke, die meist sehr schwache
Behaarung und die Beschränkung
größerer Abscheidungen von Hornsubstanz auf die
Nägel.
[* 1] Sie hat bei Erwachsenen im
Mittel eine Oberfläche von 1,6 qm, wovon
auf die behaarte Kopfhaut
etwa 600 qcm kommen.
Ihre
Dicke wechselt ungemein: so beträgt diejenige der
Lederhaut an den Augenlidern weichlicher
Personen nur 0,5, von
Vagabunden 0,8
mm, an der Fußsohle dagegen 2-3
mm
(Neger haben
im allgemeinen eine dickere Haut
),
[* 2] bei dem
Unterhautzellgewebe am
Kopf 0,6-2, am übrigen
Körper 4-9, bei dicken
Personen am
Bauch
[* 3] sogar 30
mm; diejenige der
Oberhaut im
Mittel 0,07-0,17
(Schleimschicht 0,03-0,1), dagegen die ihrer
Hornschicht
an der Fußsohle sogar 2
mm.-
Die
Epidermis
[* 4] ist gefäß- und nervenlos. Die äußerste
Lage reibt sich an manchen
Stellen
(Hand)
[* 5] sehr rasch und unmerklich
ab, löst sich an andern (Kopfhaut
) in Form von Schüppchen, die aus Zellgruppen bestehen, los
(Abschuppung)
und wird stets in der Art ersetzt, daß die nächstfolgende an ihre
Stelle rückt. Die Erzeugung der neuen
Zellen geschieht
in der
Schleimschicht.
In den
Zellen der letztern liegen auch die feinen Pigmentkörnchen, welche die dunkle
Farbe einiger
Rassen
sowie die Farbflecke der hellen
Rasse
(Sommersprossen,
Leberflecke,
Farbe am
After, an der Brustwarze etc.)
hervorbringen.
Die rote
Farbe der
Wangen,
Lippen etc. rührt von dem Durchschimmern des
Bluts durch die an dieser
Stelle dünne Haut
her. Die
Lederhaut
ist nicht gefärbt. Auf ihrer Außenfläche erscheint sie (nach
Entfernung der
Oberhaut) mit einer sehr großen
Menge kegelförmiger
Papillen bedeckt, welche bis zu 0,2
mm
hoch und in sehr verschiedener
Weise angeordnet sind. An den
Fingern
z. B. sind sie zu den bogenförmigen
Rissen gruppiert, welche man dank der eng anliegenden
Epidermis an deren Oberfläche sieht.
Ihre Anzahl beträgt hier bis zu 80 auf 1 qmm, an den übrigen Körperteilen die Hälfte oder noch
weniger. Man unterscheidet
Gefäß- und Nervenpapillen (s. unten).
Mehr in der Tiefe der
Lederhaut liegen die
Drüsen und die
Haarwurzeln
[* 6]
(Fig. 1). Die unterste
Schicht der
Unterhautzellgewebe ermöglicht durch ihre lockere
Beschaffenheit die
Verschiebung
der Haut
auf ihrer Unterlage und heftet sie zugleich an die Knochenhäute,
Sehnen,
Binden etc. an. Vollkommen
unbeweglich ist die Haut nur an den
Nägeln, doch zeigen auch die
Runzeln der an der Hohlhand etc. an, daß sie dort fester als
an den benachbarten
Stellen mit den darunterliegenden Teilen zusammenhängt.
Bei magern, muskulösen Individuen sieht man deutlich die Haut den Bewegungen der Muskeln [* 7] an der Brust folgen, weil dort das Unterhautzellgewebe gänzlich frei von Fett ist; bei fetten Leuten hingegen lagert sich das Fett gerade in dieser Schicht der Haut ab, daher sie auch wohl Fetthaut (panniculus adiposus) heißt. Von den in der Lederhaut befindlichen Muskeln dienen diejenigen am Grunde der Haare [* 8] zum Aufrichten derselben (s. Haare). Auch an Nerven [* 9] ist die Haut reich und zwar am meisten die der Finger- und Zehenspitzen, am wenigsten die des Rückens und Oberschenkels.
Gewöhnlich durchsetzen die Nervenstämmchen die Lederhaut, bilden in den obern Schichten derselben ein dichtes Netz von Fasern und dringen von da entweder in die Papillen ein, oder enden auch frei dicht unter der Schleimschicht der Oberhaut und zwar stets mit einem besondern Apparat, dem Endkörperchen. Dieses besteht aus einem Kölbchen von Bindegewebe, in dessen Innerm die Nervenfaser gleichfalls angeschwollen endet. Nach der Form des äußern Kölbchens unterscheidet man kugelige oder längliche Kolben, Endkapseln, Tastkörperchen, Herbstsche Körperchen, Vatersche Körperchen etc. Letztere, auch Pacinische Körperchen genannt, finden sich beim Menschen hauptsächlich in der Handfläche und Fußsohle, aber auch in der Haut mancher Eingeweide [* 10] etc. Sie sind etwa 2 mm lang; ihr Außenkolben ist aus einer großen Menge von Häuten zusammengesetzt, die wie die Schalen einer Zwiebel angeordnet und durch Flüssigkeit voneinander getrennt sind.
Letztere übt bei Zerrung und Dehnung des Körperchens einen Druck auf das kolbenförmige Nervenende aus und ruft so eine Empfindung, z. B. an den Gliedern diejenige ihrer Stellung und Lage, hervor. Speziell zum Tasten dienen die Tastkörperchen (Meißnersche Körperchen), die nahezu ausschließlich in der Hohlhand und Fußsohle vorkommen und hier in den sogen. Nervenpapillen (s. oben) angebracht sind. An den Fingern und Zehen kommt auf je drei Gefäßpapillen eine Nervenpapille; von letztern sind am Endglied des Zeigefingers auf jedem Quadratmillimeter Haut etwa 20 vorhanden. - Blut- und Lymphgefäße finden sich in der Haut in großer Anzahl. Im Unterhautzellgewebe geben die eintretenden Arterienstämmchen zahlreiche Äste ab, welche sich zu einem Kapillarnetz um die Haarbälge, Drüsen etc. auflösen, noch dichter aber in der obersten Schicht der Lederhaut verbreitet sind, um von dort aus in jeder Papille eine Gefäßschlinge zu bilden und sich darauf zu den in umgekehrter Richtung verlaufenden feinen Venenstämmchen zu sammeln. Ähnlich verhalten sich die Lymphgefäße.
Die physiologische Bedeutung der Haut
ist eine vielseitige und überaus wichtige. Die äußere Haut schützt den Körper vermöge ihrer Dichtigkeit und Festigkeit [* 11] vor mechanischen Verletzungen und vor den schädlichen Einwirkungen der ihn umgebenden Medien, indem sie zugleich vermöge ihrer Geschmeidigkeit, Dehnbarkeit und Elastizität dem Körper selbst die freieste Bewegung gestattet. Ferner ist die äußere als ein den ganzen Körper umschließendes Sinnesorgan zu betrachten, dazu bestimmt, Eindrücke verschiedener Art von außen aufzunehmen und zum Bewußtsein zu bringen. Weiter ist die Haut vermöge ihres reichen, einer wechselnden Füllung fähigen Blutgefäßnetzes ein überaus wichtiger Regulator [* 12] der Körpertemperatur, und sodann spielt sie eine weitere Rolle als respiratorisches Organ.
In der Unterdrückung der Hautausdünstung hat man lange Zeit die Ursache für zahlreiche Krankheiten erblickt, namentlich der Erkältungskrankheiten. Wenn man aber die Natur und die Quantität der Stoffe erwägt, welche normalerweise durch die Haut abgegeben werden, so wird man von vornherein nicht geneigt sein, der Unterdrückung der Hautabsonderung erhebliche Folgen zuzuschreiben, zumal da der erkältete Hautbezirk in der Regel von geringer Ausdehnung [* 13] ist gegenüber der gesamten Körperoberfläche. Um die Wirkung der unterdrückten Hautthätigkeit auf den Körper festzustellen, hat man das Experiment zu Hilfe genommen.
Man hat die Hautausdünstung dadurch aufgehoben, daß man Tiere mit einem luftdichten Überzug von Firnis, Ölfarbe, Gummi u. dgl. versah. Solche lackierte Tiere gehen nach einiger Zeit regelmäßig zu Grunde, und hieraus hat man geschlossen, daß eine unterdrückte Hautthätigkeit durch Zurückhaltung eines schädlichen Auswurfstoffs (perspirabile retentum) zum Tod führe. Es hat sich indessen das völlig Unhaltbare dieser Vorstellung ergeben und vielmehr gezeigt, daß die Tiere deshalb ¶